Tönisheide. . Kinder liefen über Strohbälle, gaben selbst Gas. Beim Trecker-Treffen auf Tönisheide gab es aber auch Oldies wie VW Käfer und Citroen zu sehen.
Die Backen rot vor Begeisterung, gibt Alexander Gas. Brumm, brumm, tuckert der kleine Elektro-Trecker über den Kirchplatz. Jetzt nochmal tüchtig auf die Hupe drücken – Herz was willst du mehr. Der Dreijährige ist selig, Mama Angelika Miller auch. Das 1. Oldie-Trecker-Treffen auf Tönisheide: Nicht nur Bürgermeister Dirk Lukrafka zeigte sich begeistert, was Wilbert Hager, der 1. Vorsitzende des Bürgervereins, da auf die Beine gestellt hat.
Ein kleines, feines und gut besuchtes Dorffest
Bei diesem kleinen, feinen und gut besuchte Dorffest zeigte sich wieder einmal: Man muss keine tollen Events mit Erlebnisgastronomie planen, um Leute vor die Tür zu locken. Nötig ist nur ein Händchen dafür, was bei Familien ankommt, und das ist oft so herrlich simpel – zum Beispiel ein paar Ballen Stroh.
Max ist diese ganze Treckerfahrerei nicht so ganz geheuer, soll doch sein kleiner Bruder Moritz rumtuckern. Aber da drüben, der Haufen von Strohballen, das ist doch was – also mit Gebrüll ins Vergnügen. „Ich finde das toll, was die hier für uns organisiert haben“, freut sich Max Großvater Dieter Richter, ein Ur-Tönisheider. Seine Tochter Maike Kurth mit Ehemann Sebastian können da nur zustimmen, wie auch Familie Walden.
Auf dem Kirchplatz haben die Kleinen das Sagen
„Richtig schön. Für jeden was dabei, und nicht so ein Riesenspektakel“, meint Vater Thorsten, der gerade im Bürgerpark schon die chromblitzenden Legenden aus 60 Jahre Automobil-Geschichte bestaunt hat. Denn neben 26 alten Treckern waren bei diesem Treffen gestern auch 15 Oldtimer-Autos vertreten. Deshalb wird Familie Walden gleich auch noch einmal in den Bürgerpark wechseln, aber jetzt auf dem Kirchplatz, da haben die Kleinen das Sagen.
Mathilda schläft mitten im Trubel selig im Tragetuch
„Mit dem Stroh, das ist genial. Das Kettenkarussell ist nämlich noch nichts für Julius“, sagt Vater Thorsten. Der Dreijährige sei ausgesprochen spontan. „Wenn er keine Lust mehr hat, steht er einfach auf und geht. Das kommt im Karussell nicht so gut.“ Derweil schlummert der mit Sicherheit jüngste Gast des Festes selig im Tragetuch von Mutter Jaqueline: Mathilda ist gerade einmal drei Wochen alt und lässt sich durch nichts und niemanden aus der Ruhe bringen.
Besucher werfen liebevollen Blick auf schnittige Kurven
Im Bürgerpark schlendern derweil Familien von Auto zu Auto, der eine hat ein Würstchen in der Hand, der andere knabbert Mandeln. Man sieht alte Bekannte, töttert, schaut liebevoll auf schnittige Kurven – zum Beispiel zweier Citroen aus dem Jahr 1963. „Damals konnte man es sich noch leisten, Formen zu bauen. Heute bestimmt der Windkanal“, schmunzelt Rolf Schwandtke. Seiner Lebensgefährtin Susan Küppers gehört neben den französischen Limousinen auch ein knallroter Alfa Spider. „Das macht schon Spaß.Wenn wir damit nach Frankreich oder Italien fahren, gucken die Leute ganz verzückt, halten den Daumen hoch“, erzählt Susan Küppers.
VW Käfer „Luzy“ bekommt nur Handwäsche
Und dann steht da noch „Luzy“. Deswegen ist auch Jakob-Alexander hier. Ok, der Vierjährige ist auch Trecker gefahren, aber vor allem „wollen wir Luzy zeigen.“ Luzy ist ein traumschöner VW Käfer, Baujahr 1960, und glänzt champagnerfarben in der Sonne. „Macht Spaß, damit über Land zu fahren“, meint Jakobs Mama Katrin Triphaus. Eine Waschstraße hat Luzy noch nicht gesehen. Papa Christian Käbe: „Nur Handwäsche.“