Velbert. Während in Wülfrath die Freiwillige Feuerwehr von Bagatelleinsätzen entlastet werden soll, müssen die Ehrenamtler in Velbert nur selten ausrücken.
Während die Nachbarstadt Wülfrath ihre Freiwillige Feuerwehr von Bagatell-Einsätzen entlasten will, werden die Ehrenamtlichen in Velbert von den Kollegen der hauptberuflichen Wache beispielsweise bei der Beseitigung von Ölspuren nur selten angefordert. „Unsere hauptamtlichen Kollegen sind 24 Stunden hier, und wir haben auch die entsprechenden Fahrzeuge, um Ölspuren abzustreuen“, erklärt deren Stellvertretender Abteilungsleiter Torsten Groenewold auf WAZ-Anfrage. „Es passiert sehr selten, dass die Freiwilligen bei so etwas mit ins Boot geholt werden.“
Fremdfirmen sollen Ehrenamtler entlasten
Grundsätzlich, sagt Groenewold, stelle jede Ölspur auf einer kommunalen Straße eine Gefahr für die Verkehrsteilnehmer dar, so dass die Feuerwehr zur Begutachtung und Beseitigung gerufen werde. „Wir haben nur zwei Leute auf dem dafür zuständigen Wagen – die fordern aber nur dann Unterstützung an, wenn sie mal wirklich alleine nicht klarkommen.“ Grundsätzlich sei ohnehin der Straßenbaulastträger für das Thema zuständig.
Dort will Wülfrath einhaken, das keine Berufsfeuerwehr sondern nur die Freiwilligen hat: Anstelle der Ehrenamtlichen sollen Baubetriebshöfe oder Fremdfirmen mit der Beseitigung von Ölspuren beauftragt werden. Dadurch, so die Überlegung, würden die Freiwilligen Wehrleute entlastet und das Ehrenamt attraktiver gemacht. Feuerwehrleute würden ohnehin immer häufiger zu Einsätzen geholt, die gar nicht in ihrem ursprünglichen Aufgabenbereich liegen wie der Absicherung von Volksfesten.
Zwei Städte im Kreis ohne hauptamtliche Feuerwehr
Im Kreis Mettmann gibt es allerdings nur zwei Städte, die keine Feuerwehr mit hauptamtlichen Kräften besitzen: Wülfrath und Heiligenhaus. „Eigentlich müssen alle Städte mit mehr als 25.000 Einwohnern eine solche Berufsfeuerwehr haben – es sei denn, sie haben eine Ausnahmegenehmigung “, erklärt Tanja Henkel von der Kreis-Pressestelle.
Für eine solche Genehmigung, wie Wülfrath sie bereits hat und Heiligenhaus sie gerade beantragt, werde geprüft, ob der Brandschutz durch eine genügend hohe Anzahl von freiwilligen Kräften sichergestellt sei. „Diese müssen beispielsweise in der Lage sein, einen Brandort jederzeit schnell zu erreichen – das heißt sie dürfen nicht einen Arbeitsplatz in großer Entfernung haben.“ Außerdem würden der Standard der technischen Ausrüstung und das Gefährdungspotential der Kommune überprüft. „Mit einem Chemiewerk in der Stadt würde es wohl schwierig mit einer Ausnahmegenehmigung.“
Unterstützung der Feuerwehr Wuppertal für Velbert
Velbert mit seiner Berufsfeuerwehr kann übrigens bei Bedarf auch auf ein Fahrzeug der Feuerwehr Wuppertal zur Beseitigung von Ölspuren zurückgreifen, wenn es mit seinem eigenen Equipment an Grenzen gerät. „Ölspuren kommen nahezu täglich vor, aber grundsätzlich ist bei uns für so etwas nur das hauptamtliche Personal im Einsatz“, betont Groenewold. Die Freiwillige Feuerwehr werde von den Hauptamtlichen für ähnliche Einsätze vielleicht fünf bis zehnmal im Jahr angefordert.
350 ehrenamtliche Kräfte in Velbert
Die Feuerwehr in Velbert verfügt über rund 54 hauptberufliche Feuerwehrleute. Hinzu kommen noch die Mitarbeiter des Rettungsdienstes, so dass man auf rund 110 hauptberufliche Kräfte komme, erklärt der Stellvertretende Abteilungsleiter Torsten Groenewold.
Hinzu kommen bei Bedarf 350 ehrenamtliche Einsatzkräfte.