Neviges. Im Herzen von Neviges hat die Familie Meronow ihre neue Tagespflege eröffnet. Senioren schätzen die zentrale Lage und das bunte Programm.

Donnerstags ist Sieglinde Paliga besonders gern hier. Und wenn sie nicht gerade diese ausgesprochene Glückssträhne hätte, wäre sie schon längst unterwegs, erst letztens hat sie so schöne Sandalen auf dem Markt ergattert. Aber wer geht schon einkaufen, wenn er bei „Mensch Ärgere Dich nicht“ eine Sechs nach der anderen würfelt? Die 81-Jährige gehört zu den ersten Gästen einer neuen Tagespflege für Senioren im Herzen von Neviges. Direkt neben der Sparkasse, in den Räumen des ehemaligen Sonnenstudios, hat die Familie Meronow eine Einrichtung geschaffen, in der sich bis zu 13 Senioren wohl fühlen können. Hell, modern, lichtdurchflutet und dabei gemütlich – das ist der erste Eindruck, wenn man von der Elberfelder Straße hinein kommt.

Es gibt schon eine Einrichtung in Wuppertal

„Hier soll bald noch ein Schild stehen: Willkommen in der Familie“, sagt Geschäftsführerin Edyta Nitz (39), die nach ihrem abgeschlossenen Studium der Wirtschaftswissenschaft mit einstieg in das Familienunternehmen. Ihre Mutter Renata Meronow, die seit zwölf Jahren eine ähnliche Einrichtung in Wuppertal betreibt, ist mit ihrer Erfahrung auch mit an Bord in Neviges. Und eine gute Verliererin bei „Mensch Ärgere Dich Nicht“. Aber jetzt muss jemand anders für sie weiterwürfeln: 11.30 Uhr, das Mittagessen will langsam vorbereitet werden.

Eine moderne offene Küche

Edyta Nitz freut sich, dass die Räume so schön und hell geworden sind. Die Geschäftsführerin ist verheiratet und hat zwei Kinder.
Edyta Nitz freut sich, dass die Räume so schön und hell geworden sind. Die Geschäftsführerin ist verheiratet und hat zwei Kinder. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

„Wer Lust hat, kann auch dabei helfen, etwa Gemüse schnippeln. Wir möchten, dass sich unsere Gäste hier ein paar Stunden wie zu Hause fühlen, eben wie in ihrer Familie.“ Und da die Küche offen ist, verpasst man auch nichts, bekommt alles mit, was im Gemeinschaftsraum gerade abläuft. Vorsuppe, Hauptgang, darauf wird hier Wert gelegt. Dass ihre Lieben gut versorgt sind, auch auf die regelmäßige Tabletteneinnahme geachtet wird, all das sei den Angehörigen wichtig.

Fahrdienst für Hin- und Rückfahrten

Bei Anfragen höre sie aber auch immer wieder Sätze wie: „Meine Mutter vereinsamt, sie braucht wieder Struktur in ihrem Tag, soziale Kontakte.“ Nicht zuletzt entlaste eine Tagespflege in vielen Fällen auch jene Familien, die ihre Eltern oder Großeltern zuhause pflegen. Von 8 bis 16 Uhr weiß man sie in guten Händen. „Wir holen unser Gäste ab und bringen sie nachmittags auch wieder nach Hause“, erzählt Edyta Nitz.

Gemeinsam die Zeitung lesen

Die Tagespflege ist direkt neben der Sparkasse     
Die Tagespflege ist direkt neben der Sparkasse      © Meronow

So sieht hier ein Tag aus: Nach dem gemeinsamen Frühstück lesen alle Zeitung. „Auch das ist für viele ein Stück Zuhause, man tauscht sich aus, redet über das, was man gerade liest.“ Danach können die Senioren selbst entscheiden: Spazierengehen, basteln oder sich lieber bei einem der vielen Gesellschaftsspiele amüsieren? Zwei bis drei Mal in der Woche steht zudem Sitzgymnastik auf dem Programm. „Wir kümmern uns auch darum, wer Fußpflege benötigt oder Physiotherapie.“

Ausruhen in acht Liegesesseln

Nach dem Mittagessen ist erst mal Ruhe angesagt, acht Liegesessel stehen in einem Nebenraum bereit, dann bleibt auch der große TV-Bildschirm schwarz. „Ansonsten schauen unsere Gäste schon gern Nachrichten, und das ist ja auch gut so.“ Danach gibt’s Kaffee und Kuchen.

Viel Lob für die Verpflegung

Die zweite Tagespflege in Neviges

Zu dem fünfköpfigen Team in der Tagespflege Meronow gehört auch eine examinierte Altenpflegerin. Wie hoch der Zuschuss der Pflegekasse zu den anfallenden Kosten ist, richtet sich nach dem Grad der Pflegestufe.

Es gibt noch freie Plätze: Bei Interesse anrufen unter (02053)8498333 oder eine Mail schicken an velbert@meronow.de

Die Einrichtung ist die zweite dieser Art in Neviges. Seit Jahren bietet auch das Domizil an der Emil-Schniewind-Straße eine Tagespflege an.

Anna- Magdalena Gohr (88) war die erste Seniorin, die sich vor Wochen die Einrichtung anschaute – und seitdem hochzufrieden drei Mal in der Woche kommt: „Ich esse hier alles gern, das ist immer ganz lecker, die Verpflegung ist top. Und man hat Unterhaltung, ja, das ist auch prima.“ Findet auch Sieglinde Paliga, die sich in letzter Zeit zuhause ein bisschen einsam gefühlt hat. „Aber hier bin ich richtig aufgeblüht, das Essen ist wunderbar, wir bekommen sogar den Apfel geschält.“ Mit ihrer Mundharmonika will sie noch ein bisschen mehr Schwung in den Laden bringen, „wir singen ja auch schon viel“. Dann wird die quirlige Seniorin einen Moment still. „Ich bete jeden Abend, dass ich hier noch lange herkommen darf.“