Velbert. Die Bilder des gebürtigen Velberters stammen aus einem Nachlass. Warum Fußmanns Werke nun in die Schlossstadt zurückkommen.
Einen wahren Bilderschatz hat die Stadt Velbert jetzt aus einem Nachlass erhalten: 51 Werke, die meisten davon stammen von dem gebürtigen Velberter Klaus Fußmann. Im Ratssaal wurden sie gestern im Beisein des Künstlers offiziell der Stadt übergeben.
Klaus Fußmann (81) stammt aus der Schlossstadt und war gut mit dem Velberter Unternehmer Karl Joachim Fliether befreundet. Der Fabrikant kaufte sich eine Sammlung der Bilder seines Freundes zusammen. Es sind Werke aus unterschiedlichen Schaffensperioden des Malers, es sind auch Auftragsarbeiten dabei wie die Ansicht des Fliether-Hochhauses in der Velberter Oberstadt. In seinem Testament verfügte Fliether, dass die Bilder nach seinem Tod an Klaus Fußmann zurückgegeben und später der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden sollten. Fliether starb 2012, und die Bilder wurden zunächst eingelagert. Fußmann beschloss, dass die Gemälde in seiner Geburtsstadt Velbert ihre neue Heimat finden sollten. Es wurde ein Kontakt zu Stadt hergestellt.
Ein Teil der Werke geht in ein Museum nach Norddeutschland
Und gestern war es nun soweit. Klaus Fußmann und seine Frau Barbara reisten extra aus ihrem Wohnort in Norddeutschland an und übergaben die Bilder an die Stadt. Viele Werke haben einen unmittelbaren Bezug zu Velbert, zeigen Landschaften oder Häuser aus der Umgebung. Andere haben maritime Motive. „Diese Bilder mit den norddeutschen Motiven sollen auch mit in den Norden, sollen in einem Museum in Schleswig ausgestellt werden“, sagte Klaus Fußmann im Ratssaal. Dort lagen seine Werke auf den Tischen, an denen sonst Politik gemacht wird. Das Gros bleibt aber in Velbert. Fußmann hat nach eigenen Worten immer noch eine Verbindung zu Velbert, hier leben noch viele Freunde, die er ab und an besucht.
Einen passenden Ort für die Schätze suchen
Die Stadt hat nun die Aufgabe, einen passenden Ort für die Schätze zu finden. Die einzelnen Bilder erzielen immerhin fünfstellige Beträge im Verkauf. Bürgermeister Dirk Lukrafka hält es für möglich, dass einige von ihnen im Rathaus und im neuen Bürgerforum einen Platz finden.
Sehr gut wären sie auch im Schloss Hardenberg aufgehoben, wenn es denn mal fertig ist, so der Bürgermeister weiter. Über das Schloss würden noch Gespräche mit dem Landeskonservator geführt. Es gehe dabei unter anderem um einen Aufzug, der noch eingebaut werden müsse. Lukrafka zeigte sich aber zuversichtlich, dass 2020 mit den Sanierungsarbeiten begonnen werden kann und das Schloss etwa drei Jahre später fertigstellt sei. Mit Stadtarchivar Christoph Schotten wird Klaus Fußmann in den nächsten Tagen eine Bestandsliste verfassen.
Klaus Fußmann gilt als einer der bedeutendsten zeitgenössischen Maler und als einer der berühmtesten Velberter.
Künstler arbeitet vor allem in Öl
Der vielseitige Künstler arbeitet zwar vor allem in Öl, fertigt aber auch Linoldrucke, Lithografien und Radierungen an und arbeitet zeitweise mit Gouache oder Pastellkreide. Seine Arbeiten sind expressiv, meist dominieren kräftige Farben und wuchtige Formen. Seine Kompositionen faszinieren – gerade die Blumenbilder mit den ungewöhnlichen Bildausschnitten.
Ein gebürtiger Velberter
Klaus Fußmann wurde 1938 in Velbert geboren. Er studierte an der Folkwang-Schule in Essen und an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin, wo er bis 2005 eine Professur innehatte. Heute lebt und arbeitet er abwechselnd in Berlin und Gelting in Norddeutschland und hat an beiden Orten ein Atelier. Er und seine Arbeit wurden mehrfach ausgezeichnet. 2018 erhielt er den Kunstpreis des Landes Schleswig-Holstein zur Würdigung seines Gesamtwerks in Anerkennung künstlerisch hervorragender Leistungen