Velbert. . Die 13. Treppenwanderung des MTV Langenberg hatte zu Himmelfahrt den ersehnten Teilnehmerrekord: 312 Wanderer, davon rund 70 Kinder, nahmen teil.

„Du kannst schreiben, dass wir einen neuen Rekord haben.“ Stolz verkündete Markus Thelen vom Organisationsteam des Männer-Turnvereins Langenberg (MTV), dass an der 13. Langenberger Treppenwanderung insgesamt 312 Wanderer teilgenommen hatten.

Gleich der erste war der zehnjährige Sam, der mit seiner Startnummer Eins auch unbedingt als erster ins Ziel kommen wollte. Mutter Claudia Pütz musste sich sehr anstrengen, mitunter auch rennen, um den Sohn nicht zu verlieren. Dafür waren sie dann die ersten im Zieleinlauf. Nachdem Sam seine Urkunde erhalten hatte, ging es gleich den gesamten Weg noch einmal zurück und er ließ sich in umgekehrter Reihenfolge die Urkunde abstempeln. Seit vier Jahren laufen Mutter und Sohn mit, „mindestens“, ergänzte Sam.

Teilnahme ist kostenfrei

Was so leicht anmutet, erfordert auch am Tag selbst einiges an Organisationstalent. 312 Urkunden wurden individuell über einen kurzen Zeitraum ausgestellt. Zwischenzeitlich sei noch das Computersystem ausgefallen. „Ich schreibe jetzt seit neun Uhr“, verkündete Gerd Zenker um 14 Uhr. Da wurden gerade die letzten Urkunden ausgedruckt.

Für rund 70 Kinder gab es für die Teilnahme an der Treppenwanderung eine Kugel Eis, die das Eiscafé Angelo jedes Jahr spendet.

Die Teilnahme an der Treppenwanderung ist kostenfrei, da der MTV von den Technischen Betrieben Velbert, der Sparkasse HRV, dem Domizil Wohnfühlen, Dachdecker Mensing und von Versicherungsplan Haase unterstützt wird. Spenden und der Erlös aus dem Fest fließt in die Jugendarbeit des Vereins.

Schlank durchs Treppen laufen

Andreas Beyer ist seit 10 Jahren dabei, „wenn die Knie es erlauben“, grinst er. Tochter Sofia (7) läuft seit ihrem vierten Lebensjahr, Bruder Filip (10) war sogar schon als Dreijähriger am Start. Der erfahrene Treppenwanderer Filip hatte auch einen Tipp: „Ich finde die Treppenwanderung gut, weil man sportlich bleibt. Es macht auch Spaß. Und für die Leute, die etwas stabiler sind: Wenn die das täglich machen würden, würden sie auch schlanker werden.“ Kindermund.

Manche Gäste kamen auch nur zum Feiern

Doch nicht jeder, der später bei Kaffee, Kuchen oder Grillgut gemütlich am Vereinsheim des MTV mitfeierte, war zuvor auch treppengewandert. Für diese ist das Fest ein beliebter Treffpunkt. Viele bekannte Gesichter saßen gesellig beisammen. Peter Endruweit scherzte: „Wir haben auch mitgemacht, einmal die Altstadt rauf, einmal runter, und uns ein paar Sehenswürdigkeiten angeschaut.“ Die Geschichte von Werner Juwig aus Hattingen-Niederwenigern mutete etwas kurios an. Die einzige Treppe, die er gelaufen sei, führe vom Hopscheid runter. Letztlich war Juwig aber für den geselligen Teil, wie die insgesamt 400 anderen Gäste auch, hier. Endruweit warf ein, er sei für den den sportlichen Teil angetreten und prostete den anderen augenzwinkernd zu.

Auch die Kinder hatten Spaß an der Treppenwanderung, wie hier an der Treppe an der Hellerstrasse.
Auch die Kinder hatten Spaß an der Treppenwanderung, wie hier an der Treppe an der Hellerstrasse. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Gesellig und zugleich sportlich zeigten sich Jan Brandau aus Leinburg (bei Nürnberg) und Daniel Unterburger aus Braunschweig. Sie begingen ihren ersten Vatertag und zeigten unterwegs, wie ernst sie diesen Feiertag nehmen: Den Nachwuchs vorne im Tragebeutel stießen die beiden schon vor dem ersten Etappenstempel mit Flaschenbier an. Sie waren erstmalig und „definitiv nicht zum letzten Mal“ dabei, wie sie lachend versicherten. Wegen der Kowalskis seien sie angereist.

Beim Treppenlauf kennengelernt

Christian und Angelika Kowalski laufen schon ewig mit. Brandau warf ein: „Sie haben sich praktisch beim Treppenlaufen kennengelernt.“ Was ein Scherz war, dennoch ist das Treppenlaufen mit Freunden an Himmelfahrt eine Tradition bei Familie Kowalski. Mit insgesamt acht Erwachsnen und fünf Kindern stellten sie eine starke Truppe.

Bereits zum elften Mal dabei

Christa Braun war mit Sicherheit zum elften Mal dabei: „Wenn wir da sind, laufen wir immer mit. Es ist eine schöne Atmosphäre.“ Tochter Alex Braun-Mensing werde jedesmal genötigt: „Aber hinterher bin ich doch froh, wenn ich es geschafft habe“, lachte diese. Wie weit der Kreis der Teilnehmer inzwischen reicht, zeigte die Teilnahme von Birgit Seyp, die extra aus St. Georgen (Chiemgau) angereist kam.

Was am Ende einer sehr fröhlichen Veranstaltung blieb, war die Frage: gibt es jemanden, der wirklich alle 13 Wanderungen mitgelaufen ist? Da die ehrenamtlichen Mitarbeiter des MTV die Daten nicht speichern, konnten weder Gerd Zenker, Markus Thelen noch Klaus Kollmeier diese Frage beantworten, würden sich aber freuen, wenn sich jemand meldet.