Langenberg. . Das Gedächtnisschwimmfest zu Ehren von Franz Worring wurde zum zehnten Mal vom Langenberger Schwimmverein ausgerichtet. 18 Vereine maßen sich.
Ein gellender Pfiff ertönt und vier Schwimmer stürzen sich fast synchron ins feuchte Nass. Wasser spritzt auf und die Luft ist erfüllt vom typischen Schwimmbadgeruch. Doch hier handelt es sich nicht um den gewöhnlichen Badespaß, sondern um einen richtigen Wettkampf. Denn das Franz-Worring-Gedächtnisschwimmfest jährt sich nun zum zehnten Mal.
„Der Junge geht nie wieder ins Wasser, dachten früher wohl die meisten“, weiß Monika Worring, die Ehefrau des 2001 verstorbenen Vorstandsmitglied des Langenberger Schwimmvereins zu erzählen. Und tatsächlich ist Franz Worring erst über einige Umwege zum Schwimmen gekommen. „Als Kind war er in den Ferien oft bei seinen Großeltern in Bonsfeld“, fährt Monika Worring fort, und da sei er einmal in den Bach gefallen und bis zu einem Wehr getrieben worden. Zu diesem Zeitpunkt konnte sich wohl keiner vorstellen, dass aus dem jungen Worring eines Tages ein Jugendmeister im Brustschwimmen werden würde. Ihm zu Ehren sind am Sonntag, 15. Mai, ganze 18 Vereine im Nizzabad zusammengekommen.
Wettkampf folgt auf Wettkampf – fast im Minutentakt
Bei feuchtwarmen Temperaturen folgt Wettkampf auf Wettkampf fast im Minutentakt aufeinander. Neben den Lautsprecherdurchsagen, bei denen die aktuellen Platzierungen durchgegeben werden, ist die Luft auch von den lauten Anfeuerungsrufen von Eltern und Teamkollegen erfüllt, während Trainer den Schwimmern am Beckenrand noch letzte Ratschläge geben.
Zu den blaugekleideten Langenbergern gehören auch Saskia Grünendahl und Lena Dorfmüller. „Bei den Jüngeren geht es heute schon um Qualifikationen und Platzierungen“, erzählt Saskia, während sie immer wieder einen Blick aufs Wasser wirft, wo ihre Mannschaftskollegen schwimmen. „Für einige ist das heute aber sogar der erste Wettkampf“, weiß Lena. Bisher sind die beiden Mädchen ganz zufrieden mit ihren Leistungen, aber natürlich hoffen sie auch, dass die Senioren später noch Edelmetall gewinnen werden.
Worring war ein überaus engagiertes Vereinsmitglied
Franz Worring selbst war aber nicht nur ein Meister seiner Kunst, sondern auch ein überaus engagiertes Vereinsmitglied. Ob auf der Trainerbank, im Wasser oder als Schiedsrichter – immer war er darum bemüht, den Langenberger Schwimmsport mit seinem freundlichen Gemüt zu unterstützen. „Auch seine Kinder sind zu Leistungsschwimmern geworden“, erzählt Monika Worring stolz, aber er habe ihnen nie Druck gemacht. Sohn Kai darf heute die Medaillen überreichen.
Nur die badefreudigen Langenberger müssen ausnahmsweise auf ihr Schwimmbad verzichten, denn „dafür wäre nun wirklich nicht mehr genug Platz“, weiß der Sportliche Leiter Norbert König zu berichten. Um den vielen Mannschaften genügend Raum zu verschaffen, musste auch das Becken Klein-Nizza kurzzeitig trockengelegt werden. Die Sprungtürme sind ebenfalls gesperrt. Nur Herr Böhmann darf sich noch auf dem Brett in drei Metern Höhe aufhalten. Als Bär und Mannschaftsmaskottchen hat er dort oben den perfekten Überblick und kann seinen Langenbergern Glück bringen.
>> FRANZ WORRING FÖRDERTE SCHWIMMEN IN GANZ VELBERT
- Franz Worring wurde 1929 geboren und trat erst 1947 dem Langenberger Schwimmverein (LSV) bei. Zuvor hatte er sich als Handballer, Leichtathlet und Kanute ausprobiert.
- Im Verein war er nicht nur als Schwimmer aktiv, sondern engagierte sich auch beim Wasserball und förderte das Schwimmprogramm an Grundschulen in ganz Velbert.