Langenberg. . Im Langenberger Atelier Schnittstelle beginnt eine neue Ausstellung mit Werken von Ingrid Bülow. Im Vordergrund stehen Aktzeichnungen.

Im Atelier Schnittstelle findet ein künstlerischer Tapetenwechsel statt: Die ausdrucksstarken Akte der Künstlerin Ingrid Bülow zieren nun für einige Wochen die Wände. Einige ungewöhnliche Objekte sind auch zu sehen, etwa das „Nackthemd“ – ein mit einer Vielzahl von kleinen Skizzen benähtes Leinennachthemd.

Monika Wellnitz betreibt das Atelier gemeinsam mit Käthe Wissmann. Sie freut sich über die Ausstellung der Langenberger Künstlerin, die am 11. Mai offiziell eröffnet: „So bringen wir Langenberg hier nach Bonsfeld. Außerdem kennen und schätzen wir uns schon seit der Eröffnung der Schnittstelle 2016.“

Studien stammen aus der Zeit zwischen ‘99 und 2009

„Die interessanteste Rückmeldung, die ich auf meine Akte bekomme, war schon wiederholt: ,Die Akte sind ja überhaupt nicht nackt’“, erinnert sich die 80-jährige Malerin.
„Die interessanteste Rückmeldung, die ich auf meine Akte bekomme, war schon wiederholt: ,Die Akte sind ja überhaupt nicht nackt’“, erinnert sich die 80-jährige Malerin. © Uwe Möller

Die Studien, die Ingrid Bülow nun in der kleinen Galerie ausstellt, stammen aus einem ganzen Jahrzehnt, ihrer Schaffensphase von 1999 bis 2009. In dieser Zeit besuchte die gelernte Grafikerin regelmäßig die freie Aktmalgruppe am Kunsthaus in Essen. Ihre expressiven Akte entstanden einzeln und stehen nicht in direktem Zusammenhang miteinander. Dies sieht der Betrachter allein an den unterschiedlichen Menschen, die Bülow Modell standen.

„Ich kombiniere verschiedene Techniken in meinen Bildern, oft sind es Kreiden, die ich dann mit Aquarell weiter bearbeitet oder koloriert habe“, beschreibt Ingrid Bülow ihre Vorgehensweise. Den Reiz ihrer Aktstudien machen die unterschiedlichen Bearbeitungsweisen und Ausführung der künstlerischen Technik aus: Teilweise überwiegt die Zeichnung mit eigenständiger aber lockerer Linienführung. In anderen Arbeiten stehen die durch Aquarell erzielten Farbverläufe im Vordergrund, die teilweise mit dem Hintergrund verschmelzen.

Ausstellung endet am 2. Juni

„Die interessanteste Rückmeldung, die ich auf meine Akte bekomme, war schon wiederholt: ,Die Akte sind ja überhaupt nicht nackt’“, erinnert sich die 80-jährige Malerin. Diese Bemerkung kann sie verstehen, denn: „Es geht mir ganz um Farbe und Form und nicht um pure Nacktheit oder die Bloßstellung von Körpern.“ Jeder neugierige Besucher kann sich bis zum 2. Juni selbst einen Eindruck von den Aktstudien machen.

>>BÜLOW HAT BEREITS MEHRFACH AUSGESTELLT

  • Ausgestellt hat die Künstlerin ihre Malerei in den letzten Jahren im Kontext des Bergischen Künstlerbundes e.V., der Velberter Tatorte oder der „neanderland Art 14“ in Hilden.
  • Die Aktstudien von Ingrid Bülow sind vom 11. Mai bis zum 2. Juni jeden Samstag und Sonntag von 14 bis 17 Uhr in der Schnittstelle, Bonsfelder Straße 113 zu sehen.
  • Wer mehr über die Künstlerin und ihre weiteren Werke erfahren will: www.ingridbuelow.com.