Langenberg. . Die Künstlerinnen Monika Wellnitz und Käthe Wissmann zeigen im Langenberger „Atelier Schnittstelle“ ihre Werke. Dort gibt es Spannendes zu sehen.
Draußen frostiger Winter – drinnen strahlt das Weiß: Das passt zusammen, denkt man sofort, wenn man den hellen Atelierraum der Künstlerinnen Monika Wellnitz und Käthe Wissmann betritt. Denn die Ausstellung „Entweder - Oder?“, die am heutigen Samstag, 2. Februar, eröffnet wird, zieht den Betrachter förmlich in den Kunstraum „Atelier Schnittstelle“ hinein.
Rauminstallationen, in denen sich die Objekte fügen
Zu sehen ist eine Rauminstallation, in der die Papierobjekte beider Künstlerinnen sich ineinander fügen, harmonisch ergänzen, aber auch spannende Gegensätze offenbaren. So sagt Monika Wellnitz: „Die Installation lebt von der Einheit bei gleichzeitiger Eigenständigkeit unserer Arbeiten. Spannungsfelder und Polaritäten interessieren uns – wie man auch an der Farbgestaltung in Schwarz-Weiss erkennen kann.“
Die Kolleginnen, die beide schon seit vielen Jahrzehnten künstlerisch tätig sind, genießen die Dynamik und Inspiration, die aus ihrer Zusammenarbeit entsteht: „Kennengelernt haben wir uns in der Gruppe Ruhr 2011 und schnell festgestellt, dass uns neben dem Gestalten mit Papier auch eine künstlerische Vergangenheit mit Drucktechniken und das Arbeiten mit Stahl verbindet“, erklären die Künstlerinnen.
„Papier ist unglaublich vielseitig“
Doch wie kam die 64-jährige Monika Wellnitz von den schweren Stahlskulpturen, die sie hauptsächlich an der Europäischen Kunstakademie in Trier fertigte, zu dem zarten Werkstoff Papier? „Ich sehnte mich nach Leichtigkeit“, beschreibt die Künstlerin diese Phase, in der sie durch das Falten und Abformen von Stahl langsam zu ihrem neuen Steckenpferd fand. Und: „Papier ist unglaublich vielseitig, und mir sind alle Aspekte daran wichtig: Sowohl das Thema des Recycelns als auch der politische Aspekt medialer Berichterstattung.“
Auch Sprache und Worte spielen eine große Rolle.
Käthe Wissmann ergänzt: „Über diese Themen diskutieren wir beide viel, das bereichert und beflügelt mich sehr in meiner kreativen Arbeit.“ Für die Künstlerinnen spielen Sprache und Worte eine große Rolle. Nicht ohne Grund kann auch der Ateliername „Schnittstelle“ verschieden interpretiert werden und weist sowohl auf geografisch-regionalen Bezug, Kommunikation und Austausch als auch auf das Zerschneiden von Papier hin.
Käthe Wissmann lernte in ihrer Ausbildung bei bekannten Essener Künstlern und beschäftigt sich schon lange Zeit mit Malerei und Grafik. So belegte die 71-jährige in den letzten Jahren entsprechende Klassen am Institut für bildende Kunst und Kunsttherapie in Bochum – während zeitgleich ihre raffinierten Papierarbeiten gerade im Zusammenklang mit Monika Wellnitz fragilen Objekten immer wieder neue spannende Wege gehen.
>>>VIEL PROGRAMM ZUR VERNISSAGE
- Die Vernissage findet am heutigen Samstag um 15 Uhr im „Atelier Schnittstelle“, Bonsfelder Straße 113, statt. Geöffnet ist die Ausstellung bis zum 2. März immer samstags von 15 bis 18 Uhr.
- Käthe Wissmann liest bei der Vernissage ein Gedicht und zwei Textausschnitte von Lewis Carroll. Und was da Alice im Wunderland mit der Ausstellung zu tun hat, erfährt der Besucher im Atelier.
- Am 15. März nehmen die Künstlerinnen am Tag der Druckgrafik teil und zeigen in der Schnittstelle verschiedene Druckarbeiten.
- Weitere Informationen zu den Künstlerinnen: www.monika-wellnitz.de, www.kayotes.de