Kreis Mettmann. . Für viele Unternehmen im Kreis Mettmann beginnt nun die heiße Phase auf dem Ausbildungsmarkt. Noch sind nicht alle Stellen besetzt.
In vielen Branchen läuft jetzt die heiße Phase auf dem Ausbildungsmarkt. Laut Zwischenbilanz der Agentur für Arbeit Mettmann gibt es im Neanderland vor allem zwei Tendenzen: einen hohen Zuwachs bei den gemeldeten Ausbildungsstellen und einen leichten Rückgang bei den gemeldeten Bewerbern. Zudem blieben mehr Stellen unbesetzt.
„Chancen auf Wunsch-Ausbildungsplatz steigen“
Karl Tymister sieht die Sache so: „Die hohe Nachfrage nach Azubis zeigt, dass die Wirtschaft im Kreis Mettmann auf den eigenen Nachwuchs setzt. Die duale Ausbildung im eigenen Betrieb ist sicher die beste Antwort auf den Fachkräftemangel“, sagt der Leiter der Arbeitsagentur. Bei leicht rückläufigen Bewerberzahlen ziehe der Markt aus Arbeitgebersicht gleichzeitig weiter an. Tymister weiter: „Für die Jugendlichen ist das eine gute Nachricht: Die Chancen steigen, den gewünschten Ausbildungsplatz in der Nähe zu finden. Mehr Stellen als im Vorjahr wurden vor allem bei den Geschäftsstellen Langenfeld (plus 57,4 Prozent) und Mettmann (plus 25,2 Prozent) gemeldet. Im Südkreis sinkt tendenziell die Bewerberzahl, während sie im Nordkreis eher zunimmt. In der Geschäftsstelle Langenfeld gibt’s – rechnerisch – pro Bewerber 1,5 Stellen, in der Geschäftsstelle Velbert hingegen bloß 0,5.
Es stehen noch Ausbildungsstellen zur Verfügung
Die Vermittlung von Ausbildungsplätzen für den Ausbildungsbeginn im kommenden Herbst hat im Kreis Mettmann im Oktober 2018 begonnen.Seither wurden bei der Agentur bis Ende März insgesamt 2031 Ausbildungsstellen zur Besetzung gemeldet. Das sind 360 bzw. 21,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Aktuell stehen in fast allen Bereichen noch Stellen zur Verfügung. Ein besonders starker Zuwachs wird im Handel – vor allem im Einzelhandel –, im Bereich „Information und Kommunikation“ sowie im Bürobereich registriert. Den Offerten stehen 2449 Bewerber aus dem Kreisgebiet gegenüber, 22 Bewerber weniger als im Vergleichszeitraum. Rein rechnerisch stehen nunmehr 100 Bewerbern rund 80 Ausbildungsplätze gegenüber; im letzten Jahr waren es nur gut 70. Ende März waren 1399 Stellen noch unbesetzt; das sind 316 mehr als vor einem Jahr. Im Raum Niederberg – Velbert, Heiligenhaus und Wülfrath – gibt’s 325 verfügbare Stellen, u. a. in der Metallverarbeitung, im Einzelhandel und im Büro.
Noch 1498 Jugendliche sind auf der Suche
Die Zahl der unversorgten Jugendlichen liegt zur Halbjahresbilanz leicht über dem Vorjahresniveau: Von den 2449 Bewerbern sind noch 1498 auf der Suche. „Wer bislang noch keinen Ausbildungsplatz gefunden hat, hat noch alle Chancen. In vielen Branchen beginnt jetzt die heiße Phase auf dem Ausbildungsmarkt“, so Tymister.
Rund 38 Prozent der Aspiranten haben sich auf einen der zehn beliebtesten Ausbildungsberufe beworben, derweil interessieren sich für die übrigen der 326 anerkannten dualen Ausbildungsberufe nur knapp 62 Prozent der jungen Leute. „Um ihre Chancen zu verbessern“, empfiehlt der Agenturchef, „sollten sich Jugendliche auch über Alternativen zu den ,Top 10’ der Wunschberufe informieren.“ Die Berufsberatung helfe und informiere gerne. „Wir führen Stärken-Analysen mit den jungen Menschen durch und unterstützen bei der Suche nach weniger bekannten Ausbildungsberufen, die eine passende Alternative sein können.“
>> ARBEITGEBER KÖNNEN FREIE STELLEN MELDEN
- Arbeitgeber können ihre freien Ausbildungsstellen der Agentur melden, um einen geeigneten Azubi zu finden. Sie erreichen die Ausbildungsvermittlung unter der Rufnummer ihres bekannten Ansprechpartners im Arbeitgeber-Service oder unter der kostenfreien Hotline 0800 4 5555 20.
- Die Agentur bietet Jugendlichen in allen Agenturbezirken vor Ort ihre Berufsberatung an. Der Termin für ein Beratungsgespräch kann über die kostenfreie Servicenummer 0800 4 5555 00 vereinbart werden.