Velbert. . Die beiden neuen Partnerstädte Velberts liegen in Polen und im Kosovo. M0ehrere Parteien im Rat sprachen sich gegen neue Städtefreundschaften aus.
Velbert bekommt zwei neue Partnerstädte: Morag in Polen und Podujeva im Kosovo. Dies beschloss der Rat in seiner jüngsten Sitzung. Die Entscheidungen fielen allerdings nicht einmütig.
Für die Kosovo-Stadt gab es zehn Gegenstimmen und vier Enthaltungen, für Morag acht Gegenstimmen. FDP, UVB und Velbert anders stimmten generell gegen neue Partnerstädte. „Beim Zusammenschluss der drei Städte wurden 1974 die Partnerstädte von Neviges und Langenberg aus Kostengründen aufgegeben. Deshalb sollte jetzt keine neuen hinzu kommen“, argumentierte Brigitte Hagling (Velbert anders). Die FDP hingegen will, so Thorsten Hilgers, die Beziehungen zu Kommunen nicht „starr auf Partnerstädte beschränken“ . Gegen die Kosovo-Stadt Podujeva gab es bei einigen Ratsmitgliedern zudem politische Bedenken.
Eine Chance auf Versöhnung
Die Mehrheit stimmte aber für die neuen Partnerstädte. Sie sahen darin eine Chance auf Versöhnung. „Wir haben bereits Partnerschaften mit den ehemaligen Kriegsgegnern im Westen geschlossen, nun wenden wir uns dem Osten zu“, betonte Rainer Hübinger.
Morag ist eine Kleinstadt in der Woidwodschaft Ermland-Masuren. Die Stadt liegt im westlichsten Teil der historischen Region Ostpreußen am Ostrand der Eylauer Seenplatte. Besonders im Jugend- und Schulbereich sollen Kontakte verstärkt und Austausche initiiert werden.
Zur Kosovo-Stadt Podujeva gibt es bereits seit zehn Jahren freundschaftliche Kontakte. Erst vor kurzen war eine große Delegation von Velberter Sportvereinen in Podujeva zu Gast.
Entscheidung über Bebauungsplan vertagt
Überraschend verschoben wurde die Entscheidung über den Bebauungsplan Hülsbecker Weg/Gut Stock. Dort sollen freistehende Einfamilienhäuser entstehen, zudem will die therapeutische Einrichtung Gut Stock erweitern.
Auf Initiative der Grünen soll nun eine weitere Artenschutzprüfung in Auftrag gegeben werden. Es sei nicht auszuschließen, dass auf dem Gelände schützenswerte Fledermäuse oder Amphibien unterwegs seien, so Esther Kanschat. Nach kürzerer Debatte schloss sich die Ratsmehrheit dem Antrag auf Artschutzprüfung und Vertagung der Entscheidung über den Bebauungsplan an.