Langenberg. . Während andernorts in Velbert Kröten durch Zäune geschützt werden, werden sie bei Gut Pollen überfahren. NABU will Population zunächst erfassen.

Die Kröten sind in den letzten Woche wieder zu ihren Laichgewässern gewandert. Während vielerorts Krötenzäune die Tiere vor dem sicheren Tod auf der Straße schützen, wurden auf dem Vossnacken viele Tiere überfahren, genau an zwei Stellen. Zum einen auf der Nierenhofer Straße, Höhe Gut Pollen, und dann auf dem Parkplatz am Teich von Gut Pollen selbst.

Zu Ersterem hatte NABU-Mitarbeiter Dietmar Albrecht schon einmal recherchiert, da dem NABU bis vor fünf Jahren nicht bekannt war, dass dort überhaupt Kröten wandern: „Wir sind immer angewiesen auf Informationen von Anwohnern.“

Ein Teich an der Reithalle als Reiseziel

Auf die Frage, wo wollen die Tiere hin, identifizierte er den Teich in der Nähe der Reithalle mit Parkplatz als Reiseziel. Zu dieser Stelle hatte sich in der letzten Woche Eva Brinkschulte bei der WAZ gemeldet: „Wo man sie (Erdkröten) immer völlig unbemerkt zu Hunderten überfahren kann, ist oben am Pollen. Die Straße ist jetzt schon übersäht mit Leichen.“

Helfer vom NABU tragen die Tiere sicher über die Straße.
Helfer vom NABU tragen die Tiere sicher über die Straße. © Alexandra Roth

Neben der Bitte, dort Schutzzäune zu errichten oder nächtliche Durchfahrtsperren auszusprechen, bot die Langenbergerin auch gleich ihre tatkräftige Unterstützung an: „Ich würde dann die drei Mal tägliche Ablese und Umsiedlung übernehmen.“

Auf Privatgelände

Ein Angebot, auf das sich vielleicht aufbauen lässt. Frank Todt, ebenfalls vom Velberter NABU, erinnert sich, dass es schon einmal Bemühungen um den Parkplatz gab. Da es ein Privatgelände sei, müsse man noch einmal aktuell die Genehmigung erfragen. Aber damals habe man Zäune aufstellen wollen, alles war vorbereitet. Doch dann seien die Helfer nicht mehr dagewesen.

Zunächst die Population genau erfassen

Biologin Diane Klüsener, ehrenamtlich aktiv im NABU Velbert, sieht gute Chance, den Schutz für die Tiere am Gut Pollen einzurichten, die Population am Parkplatz sei offensichtlich groß genug. Allerdings müsse die Population zunächst genau erfasst werden. Der nächste Schritt wäre, sich mit der Untere Naturschutzbehörde des Kreises Mettmann in Verbindung zu setzen und beim Besitzer nachzufragen, ob er zustimmt.

Auf der Nierenhofer Straße ist Straßen.NRW zuständig

Auch in diesem Jahr werden die Hilfsmaßnahmen und Aktionen wieder zu spät sein, die Kröten wandern nicht mehr. Für die Tiere, die die Nierenhofer Straße überqueren, gibt es noch weniger Hoffnung. „Für das Aufstellen von Krötenwarnschildern und Tempo 30 Schildern wäre dann Straßen.NRW zuständig, das muss beantragt werden und hat eine sehr lange Vorlaufzeit.“ Auch dafür müssen die Tiere auf der Nierenhofer zunächst erfasst werden.

>>>ANLAUFSTELLE FÜR KRÖTENSCHÜTZER

  • Wer sich für die Tiere einsetzen möchte, kann sich zunächst beim Stammtisch des Velberter NABU informieren. Dieser findet immer am ersten Donnerstag im Monat um 19 Uhr im Alten Brauhaus, Güterstraße 9, in Velbert statt. Ganz aktuell am morgigen Donnerstag, 4. April.