LAngenberg. . Durch die Feuchtigkeit und die milden Nachttemperaturen ziehen die Amphibien jetzt zu ihren Laichgewässern. NABU sucht noch tatkräftige Helfer

Milde sechs Grad, dazu richtig schön nass: Was die meisten Menschen als usselig bezeichen würden, ist das reine Wohlfühlwetter für Amphibien – es macht ihnen sogar Lust auf Vermehrung. Die Wanderung zu den Laichplätzen ist gestartet, berichtet der Naturschutzbund Deutschland (NABU).

Tiere nehmen immer die gleiche Route

„Die Amphibienwanderung hat Donnerstagabend begonnen. Die Temperaturen haben gestimmt und es hat geregnet, das war ideal,“ berichtet Diane Klüsener vom Nabu. Jetzt müssen schnell die Amphibienzäune aufgestellt werden. Die NABU-Mitglieder patroullieren schon auf den Straßen und sammeln Tiere ein. Ende Februar, Anfang März ist stets die Zeit der Amphibienwanderung. In diesem Jahr ist es in den vergangenen Tagen besonders mild gewesen, so dass es bereits jetzt losgeht. Auf dem Weg aus ihrem Winterquartier in die Laichgewässer nehmen die Amphibien jedes Jahr die gleiche Route - und jedes Jahr droht die Gefahr, überfahren zu werden. Die Tiere überqueren die Straße in Trupps, nur Zäune können sie schützen.

Immer Ende Februar/Anfang März wandern die Kröten los zu ihren Laichgewässern.
Immer Ende Februar/Anfang März wandern die Kröten los zu ihren Laichgewässern. © Kai Kitschenberg

In fünf Bereichen gibt es Wanderungen

In fünf Bereichen auf Velberter Stadtgebiet gibt es größere Amphibienwanderungen: Deilbachtal, Bleibergquelle, Mettmanner Straße, Parkstraße und am Wasserfall im Langenhorst. Hier bauen teils Arbeiter des Kreises Mettmann die Schutzzäune auf, teils auch die freiwilligen Helfer des NABU.

Die Zäune stoppen die Tiere. Helfer des NABU sind während der Zeit der Krötenwanderung morgens und abends an den Zäunen aktiv. „Die Tiere sollen ja schließlich nicht 24 Stunden an den Zäunen hocken bleiben“, so Diane Klüsener. Die Helfer sammeln die Kröten dann in Eimern ein und geleiten sie sicher über die Landstraßen.

Nicht alle Amphibien lassen sich aber sicher von den Zäunen stoppen. Diane Klüsener: „Laubfrösche beispielsweise können gut klettern, so überwinden sie dann einfach die Absperrung.“ Einige Schlaue laufen auch an den Zäunen vorbei. Wenn die Helfer sie entdecken, werden auch diese Ausreißer eingesammelt und sicher über die Straße gebracht.

Autofahrer sollten in den Wander-Gebieten langsam fahren

In den Krötenwander-Gebieten wird das Tempo für den Autofahrer auf den Straße zeitweise auf Tempo 30 reduziert. „Das ist unbedingt nötig“, so Klüsener weiter. Denn die Helfer seien in der Dämmerung morgens und abends auf den Landstraßen unterwegs und so gefährdet. Außerdem helfe Tempo 30 auch den Tieren. Denn die meisten werden nicht von den Reifen der Autos erwischt, sondern sterben durch den Druck, den die Autos erzeugen. Dadurch kollabierten die Lungen der Amphibien, so die NABU-Expertin. Bei Geschwindigkeiten bis Tempo 30 bestehe diese Gefahr nicht. Die Autofahrer sollten also runter vom Gas.

>>> WEITERE HELFER GESUCHT

  • Wer den Kröten noch helfen möchte, kann sich mit den jeweiligen Helfern in Verbindung setzen. Langenhorst/Am Wasserfall: regina.karge@gmx.de; Bleibergstraße: diane.kluesener@pott-metal.de; Deilbachtal: d.albrecht@nabu-kv-mettmann.de; Mettmanner Straße: m.mundorf@nabu-kv-mettmann.de; Parkstraße: family.ah@t-online.de.