Velbert. . NRW-Gesundheitsministerium schreibt mehr Einzelzimmer in den Einrichtungen vor. Deshalb ist die Zahl der Heimplätze auch in Velbert gesunken.

Für Pflegebedürftige wird auch in Velbert die Suche nach einem freien Platz in einer Einrichtung immer schwieriger. Dies liegt nicht nur an der demographischen Entwicklung, sondern auch an einer Gesetzesvorgabe des NRW-Gesundheitsministeriums. Demnach müssen 80 Prozent der Pflegeheimbetten in einer Einrichtung in Einzelzimmern stehen. Diese Vorgabe ist seit August 2018 bindend. Die Zahl der Plätze ist daraufhin gesunken. Auch in Velberter Heimen gibt es nun Wartelisten.

Michael Schukolinski ist Leiter der Seniorenresidenz Elisabeth und kann die Maßnahme nachvollziehen: „Natürlich ist es verständlich, dass man im Alter lieber in einem Einzelzimmer gepflegt werden möchte. Das bestätigte schon seit Jahren die stetig wachsende Nachfrage nach Einzelzimmern“. Das Seniorenheim in der Krankenhausstraße reagierte bereits 2010 auf die Vorgabe vom Land und ließ zusätzlichen Wohnraum anbauen. Die zusätzlichen Zimmer sorgten dafür, dass aus damals 46 Pflegeplätzen nun 88 wurden.

Für einen Platz im Pflegeheim gibt es Wartelisten.
Für einen Platz im Pflegeheim gibt es Wartelisten. © Patrick Pleul

Weniger Betten als vorher

Die Kritik, mit der sich das Gesundheitsministerium nun auseinandersetzen muss, kommt von Einrichtungen, die nicht über die finanziellen Mittel verfügen, um neuen Raum zu schaffen. Viele von ihnen haben daher Umbauten von Doppel- zu Einbettzimmern vorgenommen. Dies hat jedoch zufolge, dass dadurch insgesamt weniger Betten zur Verfügung stehen als vorher.

„Wer auf der Liste steht, muss mehrere Monate warten“

Eine Reduzierung hat auch bei der Alloheim Seniorenresidenz „Haus Bergisch Land“ stattgefunden. „Früher hatten wir 190 Pflegeplätze, inzwischen sind es 129“, erklärt Leiter André Dravenau. Er sah, aufgrund der langen Vorlaufzeit von 15 Jahren, allerdings keine großen Probleme die Quote rechtzeitig einhalten zu können: „Da seit 2003 die Auflage feststand, hatten wir genug Zeit uns an eine neue Situation anzupassen“. Personen auszuweisen, um die Quote zu erfüllen kam für den Residenzleiter nicht in Frage: „Es musste sich keiner der Bewohner Sorgen machen, aufgrund der Regelung seinen Platz zu verlieren“.

Dass durch die Maßnahmen eine Bedarfsdeckung an Pflegeplätzen erschwert wird, ist sich auch der Residenzleiter bewusst. „Natürlich sind wir, wie auch die meisten anderen Heime, voll ausgelastet. Die Wartelisten sind lang“. Wer auf einer solchen Liste steht, muss mehrere Monate auf einen freien Platz warten.

Bettenzahl ist von 996 auf 915 geschrumpft

Laut der Kreisverwaltung Mettmann haben sich von den insgesamt neun Pflegeheimen in Velbert alle, bis auf zwei, Einrichtungen an das Gesetz angepasst, wie auch die Zahlen belegen. Im April letzten Jahres gab es noch 996 stationäre Pflegeplätze. Mittlerweile ist die Zahl auf 915 geschrumpft. Einrichtungen, die die Frist verstreichen haben lassen, müssen seitdem zunächst mit einer Wiederbelegungssperre bis zur Erfüllung der gesetzlichen Anforderungen umgehen.

>>>INFORMATIONEN ÜBER PFLEGEHEIME

Alle Velberter Pflegeheime sind online auf der Website der Stadt www.velbert.de unter der Rubrik Familie und Soziales abrufbar. Dort sind alle Adressen der Pflegeheime , samt Internetseiten, sowie die Ansprechpartner in den Häusern verzeichnet.