Velbert. . Wegen eines Wasserschadens hatte sich die Eröffnung der Kolping-Kita verschoben. Kinder und Erzieher freuen sich jetzt über die neuen Räume.

Freudestrahlend spielen Romina und Lotta im Verkleidungszimmer der neuen Kolping-Kindertagesstätte an der Kastanienallee. Sie halten sich Kleidchen vor und betrachten sich im Spiegel, drehen sich im Kreis und tanzen als Prinzessinnen durch den Raum. „Na hier“, antwortet Romina laut und überzeugt auf die Frage, wo denn ihr Lieblingsort in der neuen Kita sei.

„Endlich“, sagt auch Bozena Symalla lächelnd, als sie durch eine Glasscheibe die beiden Mädchen beim Spielen betrachtet. Nach monatelangen Bauarbeiten hat am 25. Februar die Kolping-Kita an der Kastanienallee nun vollständig geöffnet. Die Leiterin Symalla erinnert sich an die Probleme der letzten Monate. „Eigentlich wollten wir schon im August letzten Jahres eröffnen“, sagt sie.

Wasserschaden zögerte Eröffnung hinaus

Die Einrichtungsleiterin hat das Datum noch genau im Kopf. Es war der 13. August 2018: Mit Müh und Not hatten sie gerade einen riesen Lkw voller Möbel leergeräumt und diese in die Räumlichkeiten des Kindergartens verfrachtet. Und dann der Schock – ein Wasserschaden!

Endlich fertig: Romina tobt sich gern in den neuen Räumen des Kindergartens aus. Die sind nämlich „So schön geworden“, findet sie.
Endlich fertig: Romina tobt sich gern in den neuen Räumen des Kindergartens aus. Die sind nämlich „So schön geworden“, findet sie. © Alexandra Roth

„Es wurde festgestellt, dass an einem Wochenende 7000 Liter Wasser in den Boden gelaufen sind“, erklärt Bozena Symalla. Eine schnelle Lösung musste her. Schließlich waren da rund 90 Kinder, die zwei Wochen später nach den Sommerferien betreut werden mussten.

Anstrengende Zeiten für Erzieherinnen und Kinder

„Aber wir haben es geschafft, keine Familie sitzen zu lassen“, sagt die Einrichtungs-Leiterin stolz. Ein Teil der Kinder konnte in der oberen Etage, die nicht von dem Wasserschaden betroffen war, ein anderer Teil in dem Kindergarten am Lieversholz untergebracht werden.

Und trotzdem: „Die letzten Monate waren schon anstrengend“, findet Bozena Symalla. Das Team habe durch die Arbeit an verschiedenen Standorten schließlich gar keine Möglichkeit gehabt, zusammenzufinden. Als sehr „wuselig“ beschreibt auch die 25-jährige Erzieherin Jacqueline Liedtke die letzten Monate vor der Eröffnung.

Die ersten Wochen verliefen vielversprechend

Doch dann war er endlich da, der 25. Februar. „Da waren sogar wir Erzieher und Eltern aufgeregt“, gibt Erzieherin Jacqueline Liedtke bei der Vorstellung des Kindergartens diesen Monat zu. Im Vorfeld hätten sie sich ja durchaus viele Gedanken darüber gemacht, wie die Zusammenführung der vielen Kinder klappen würde. „Aber alle Sorgen waren umsonst“, freut sich die 25-jährige Erzieherin.

Zeit zum Kuscheln: Physiotherapeutin Annette Bannscheidt liest Erina und Alpay aus einem Buch vor.
Zeit zum Kuscheln: Physiotherapeutin Annette Bannscheidt liest Erina und Alpay aus einem Buch vor. © Alexandra Roth

95 Kinder im Alter von zwei bis sechs Jahren können nun aufgeteilt in fünf Gruppen in der Kita zusammen spielen, malen, neue Dinge erleben. Und das habe die ersten Wochen schon hervorragen funktioniert, findet Jacqueline Liedtke. „Die Großen helfen den Kleinen ganz toll“, erklärt sie.

Kindergarten ist noch in der Findungsphase

Im Gruppenraum der Buchengruppe sitzen gerade vier Kinder gemeinsam auf dem Boden und spielen mit Autos. Es stehen nur relativ wenige Möbel in dem Raum. „Das haben wir ganz bewusst so gemacht“, erklärt Kita-Leiterin Bozena Symalla.

Die Kita sei gerade noch in der Findungsphase. Erzieherinnen und Kinder können nun gemeinsam entdecken, welche thematischen Schwerpunkte gesetzt werden sollen, was sie im Alltag brauchten und wie die Räumlichkeiten gestaltet sein sollten. Leiterin Symalla erklärt: „Es kann durchaus sein, dass der Raum in ein paar Monaten wieder ganz anders aussieht.“

>> KOSTEN IN HÖHE VON FAST 3 MILLIONEN EURO

  • Insgesamt hat der Kindergarten an der Kastanienallee eine Fläche von rund 1000 Quadratmetern.
  • Zu Beginn der Bauarbeiten wurden die Kosten des Baus mit 2,7 Millionen Euro beziffert, von denen der 890 000 Euro aus Fördergeldern kamen, den Rest stemmte der SKFM. Hinzu kommen die Sanierungskosten nach dem Wasserschaden von mehr als 300.000 Euro, die die Versicherung übernimmt.