Velbert-Mitte. . Günstiger Einritt und viele Ausstellungsstücke dürfen angefasst werden – warum das Schloss- und Beschlägemuseum bei Kindern so beliebt ist.

„Bei uns darf man ganz viel anfassen.“ Für Yvonne Gönster ist das ein Punkt, der absolut für das Deutsche Schloss- und Beschlägemuseum spricht. Vor allem, wenn es um Kinder und Jugendliche geht. „Wir haben ganz viele Schulklassen hier, überwiegend von Grundschulen.“ Und für die gibt es kindgerechte Rundgänge durch die Dauerausstellung. Dazu kommen die Kulturstrolche, ein Projekt für die ganze Stadt Velbert, bei dem Kinder die Kultureinrichtungen im Stadtgebiet kennen lernen können – und die sind regelmäßig, meist ein Mal pro Halbjahr, im Museum zu Gast. Zu guter Letzt gibt es auch die Kulturscouts. Das ist ein Projekt für das Bergische Land, und auch hier macht das Museum mit.

Workshops zu den Sonderausstellungen

Anfassen und mitmachen – genau das ist das Erfolgsrezept für das Museum, findet Yvone Gönster vom Museumsteam. Denn gerade Kinder müssen aktiv werden.
Anfassen und mitmachen – genau das ist das Erfolgsrezept für das Museum, findet Yvone Gönster vom Museumsteam. Denn gerade Kinder müssen aktiv werden. © Alexandra Roth

„Dann bieten wir zu jeder Sonderausstellung ein Rahmenprogramm für Kinder und Jugendliche an“, erzählt Yvonne Gönster von Museumsteam. „Meistens sind das Workshops, bei denen wir zunächst mit den Kindern durch die Ausstellung gehen und anschließend zum Thema basteln oder kreativ gestalten.“ Dieses Angebot finde meist in den Ferien statt und gehe über zwei Tage – oft auch als Angebot im Kulturrucksack. Zur Enigma-Ausstellung etwa durften die Kinder „einen verlorenen Schlüssel suchen, es ging natürlich auch ums Decodieren“, blickt Yvonne Gönster zurück. Auch für dieses Jahr ist bereits etwas in Planung.

Auch sehr beliebt bei den jüngeren Museumsbesuchern ist die Taschenlampenführung. Die ist für Kinder zwischen 6 und 10 Jahren konzipiert: „Gemeinsam mit Gertraude Schulz vom Museums-Wachdienst geht es auf Rundgang durch das Museum“, erzählt Yvonne Gönster, die gemeinsam mit ihrem Team die Veranstaltungen selbst erarbeitet. Die Taschenlampen-Führung zum Beispiel geht auf die lange Nacht der Museen im Neanderland zurück.

Museumsteam arbeitet Aktionen selber aus

Und so soll das neue Museum von innen aussehen.
Und so soll das neue Museum von innen aussehen. © Uwe Möller

Jetzt plant Yvonne Gönster eine Kunstaktion zu 100 Jahre Bauhaus. „Die Aktionen auszuarbeiten macht schon viel Spaß“, erzählt Gönster. „Aber besonders schön sind die Reaktionen der Kinder, wenn die Spaß haben und mit vollem Eifer dabei sind.“ Das gilt auch für Kindergeburtstage, die im Museum gefeiert werden dürfen. Beliebtestes Motto dabei ist der „Juwelen-Raub“, bei dem die Kinder einen Coup vorbereiten sollen, um in den Besitz der wertvollen Juwelen zu gelangen.

Ist das neue Museum dann fertig, wird das Programm für Kinder und Jugendliche „natürlich nicht eingestellt, sondern wir wollen gerne mehr anbieten“, sagt Yvonne Gönster. So habe das neue Museum neben der Stadtgalerie einen kleinen Außenbereich: „Dort können wir uns vorstellen, dass wir dort Show-Gießen anbieten oder dass die Kinder mitschmieden können.“

Im neuen Museum soll es einen Escape Room geben

Yvonne Gönster und ihr Team erarbeiten die Aktionen für die Kinder und Jugendlichen im Museum.
Yvonne Gönster und ihr Team erarbeiten die Aktionen für die Kinder und Jugendlichen im Museum. © Ulrich Bangert

Im Museum selbst gehen die Aktionen weiter, neu hinzu kommt ein so genannter Escape Room: Darin wird eine Gruppe eingeschlossen und muss innerhalb einer bestimmten Zeit diverse Rätsel lösen, um den Raum wieder verlassen zu können. „Es macht unglaublich Spaß, das Konzept dafür zu entwickeln“, sagt Yvonne Gönster. „Wir arbeiten daran, dass es sowohl Rätsel für Erwachsene als auch für Kinder und Jugendliche geben wird.“ Um den Schwierigkeitsgrad angemessen zu gestalten, hat sie bereits „Test-Escape-Rooms“ aufgebaut und die Kandidaten anschließend per Fragebogen ihre Meinung kundtun lassen.

„Wichtig ist uns“, betont Yvonne Gönster, „dass wir alle Zielgruppen ansprechen. Gerade bei Kindern kommt unser Konzept, dass man viel anfassen und mitmachen kann, sehr gut an.“

>>EINTRITTSPREISE UND ÖFFNUNGSZEITEN

  • Kinder zwischen 6 und 16 Jahren zahlen 1 Euro regulären Eintritt für das Schloss- und Beschlägemuseum, Velberter Schulen und Kindergärten haben sogar freien Eintritt. Kindergeburtstage kosten je nach Absprache zwischen 60 und 80 Euro.
  • Projekte des Kulturrucksacks, der Kulturstrolche und Kulturscouts werden unter anderem vom Kultursekretariat Gütersloh gefördert. Mehr Info auch auf www.schlossundbeschlaegemuseum.de.