. Förderungsgemeinschaft spendiert Honorar für Ausstellungsdesigner. Heinz Schemken möchte 2019 Richtfest und Schlüsselfest an einem Tag feiern.
„Baubeginn Ende 2017“ hieß es im Vorjahressommer noch zuversichtlich, als der Rat den Baubeschluss für den Neubau des Deutschen Schloss- und Beschlägemuseums unter Einbeziehung der Villa Herminghaus fasste. Heinz Schemken setzt aktuell auf eine Grundsteinlegung im kommenden vierten Quartal und hofft, dann im nächsten Jahr Richtfest und Schlüsselfest zusammen zu feiern.
Blick in die Zukunft kommt hinzu
„Die Wirtschaft fühlt sich angesprochen“, berichtet der Alt-Bürgermeister und Vorsitzende der Förderungsgemeinschaft des Museums, die sich ebenfalls in der Pflicht sehe. „Wir wollen uns einschalten.“ Der rund 80 Mitglieder starke Verein greift einmal mehr in die Tasche und spendiert das Honorar für die Beratertätigkeit von Erwin Kiel („Comedia“ Ausstellungsdesign). „Mir geht es darum, dass das Museum ein Volltreffer und auch inhaltlich ein Highlight wird“, sagt Schemken. Derweil also der städt. Fachbereich Immobilienservice für die Planung und Errichtung der Hülle des Industriemuseums von morgen zuständig ist, ist der gelernte Graphikdesigner Kiel seit Mai mit im Boot, um am Ausstellungskonzept zu feilen. Erste grundlegende Überlegungen und Vorschläge hat ja im Vorfeld bereits die Agentur „Museumsreif“ geliefert. Das Feinkonzept soll nunmehr bis zum Sommer 2019 stehen. Schemken: „Entscheidend sind die Ausstattung und die Arbeit des Museums.“
Historischer Rundgang in neuem Kleid
„Das hier ist eine Herausforderung, das kann man nicht mal so eben aus dem Ärmel schütteln“, sagt Kiel, der seit drei Jahrzehnten im Bereich der Museumsgestaltung arbeitet. In erster Linie Sonder-, Neu-Einrichtung von Dauer-, aber auch Wechsel-Ausstellungen. Zuvor habe er nur wenig Beziehung zur Schließ- und Sicherheitstechnik gehabt, erzählt Kiel auf Nachfrage. Doch mittlerweile hat er sich mit der Materie beschäftigt und sagt: „Das ist ja so viel mehr als man annimmt!“ Er stellt „einen historischen Rundgang in neuem Kleid und immer wieder spannend“ in Aussicht.
Ursachen und Bedrohungen
„Wir werden den chronologischen Rundgang durch 4000 Jahre Schließ- und Sicherheitstechnik erweitern“, berichtete Dr. Yvonne Gönster vom Museumsteam. Ihr obliegt die Projektleitung für die Neugestaltung. Es werde keinen Stopp mehr in der Phase der Industrialisierung geben, sondern es werde bis in die Gegenwart gehen und um einen Blick in die Zukunft geweitet. „Wir stellen jetzt nur die Entwicklung der Schließtechnik vor. Hinzu kommen künftig der Faktor bzw. die Fragen, was war jeweils die Ursache dafür und welche Bedrohung gab es in der damaligen Zeit?“ Gönster zufolge wird das Museum digitaler werden, „aber alles Gute wird bleiben.“ Man werde also auf jeden Fall weiterhin etwas mitmachen können und Dinge anfassen dürfen. Das Museum werde insgesamt nicht mehr Quadratmeter aufweisen; die Dauerausstellungsfläche falle künftig etwas größer aus und die für Sonderausstellungen etwas kleiner.
Der Wandel fasziniert
Nach jetzigem Zeitplan soll das neue Domizil im Dezember 2019 bezugsfertig und im Frühsommer 2020 eröffnet werden, so Gönster. Heinz Schemken ist von der Kompetenz und dem Erfindergeist der Schlüsselbranche in Niederberg völlig überzeugt: „Unsere Firmen sind in der Technologie ganz weit vorne.“ Und er fügt noch hinzu: „Museum ist für mich nix Verwahrendes, sondern etwas, was Zukunft aufgreift. Die Faszination ist ja eben gerade der Wandel.“
>>>NEU GEBAUT WIRD ZWISCHEN FORUM UND VILLA<<<
Das Museum wird komplett
barrierefrei. Die „Museumshalle“ – längs der Oststraße zwischen Forum und Villa Herminghaus – wird die Dauerausstellung beherbergen. Die denkmalgeschützte Villa wird für Wechselausstellungen und für museumspädagogische Programme genutzt.
Die geschätzten Baukosten belaufen sich auf rund 2,6 Millio nen Euro. Man hofft auf eine 80-prozentige Förderung. Für die In nenausstattung sind bisher 300 000 Euro vorgesehen.