Langenberg. . Künstlerin Birgitt Haak hat Ytongsteine aus dem Baumarkt für sich als Werkstoff entdeckt. Die bearbeiteten Steine kombiniert sie mit Figuren.

In dem Haus, das die Künstlerin Birgitt Haak mit ihrem Mann bewohnt sind zwei ganze Räume der Kunst gewidmet. Im hellen Atelier malt und zeichnet die Kunstschaffende, es hängen zahlreiche farbenfrohe Bilder an den Wänden. Doch um diesen Raum soll es heute nicht gehen, denn neben der Malerei widmet sich Haak der Bildhauerei: „Zurzeit bin ich viel in unserer Werkstatt und arbeite an meiner aktuellen Serie von Skulpturen und Objekten“, erklärt sie.

Der Raum ist mit Regalen und einer großen Werkbank praktisch eingerichtet und lässt die groben Arbeiten am Stein zu. Die Künstlerin beschreibt: „Ytong, der leichte, poröse Stein kommt aus dem Baubedarf. Er lässt sich sehr gut bearbeiten.“ Obwohl das Material sich gut formen lässt, kostet es Kraft, mit Säge, Hammer und Feile die gewünschte Form herauszuarbeiten. Etwa zwei Stunden jeden Tag arbeitet Birgitt Haak an den abstrakten Steinformen, die manchmal wie Höhlen oder Treppen aussehen.

Weißer Stein mit Objekten kombiniert

Im zweiten Schritt kombiniert sie den weiß bemalten Stein mit der Art von Objekt, die ihr Schaffen seit Jahren ausmacht: Figuren, die auf die wesentlichen Körpermerkmale reduziert sind. Sie sind aus versteiften Textilien gefertigt und in bronzener Farbe angemalt. So entsteht ein starker Farb- und Materialkontrast, wenn sie die Steinskulptur erklettern oder auf ihr balancieren. „Es geht bei den Arbeiten um Gleichgewicht, Raum und Schwerkraft und um den Gegensatz von groß und klein.“

Die weißen Ytong-Steine werden mit Fi
Die weißen Ytong-Steine werden mit Fi © Alexandra Roth

Arbeit in Serien

Die Künstlerin arbeitet in Serien und so widmet sie sich den neuen Objekten schon seit einige Monaten. Mit dem Kunst- Handwerk und Design Markt, der am 9. und 10. März im Langenberger Alldie Kunsthaus stattfindet, gibt es ein klares Ziel für die Künstlerin. Mit einem eigenen Stand wird sie auch dieses Jahr wieder dabei sein und ihre neuen Werke präsentieren. Generell engagiert sich das Ehepaar Haak auf vielen Ebenen für das Kunsthaus, Birgitt Haak leitet ehrenamtlich den Bereich der Kunstvermittlung und ihr Mann organisiert den jährlichen Kreativmarkt.

Birgitt Haak arbeitet nach dem Chaos-Prinzip

Mit ihrer Heimatstadt ist die gebürtige Velberterin schon immer eng verbunden, hatte lange Zeit ein Modegeschäft in der Innenstadt und führte zwei Jahre die Galerie „Künstlerkolonie“ in Bonsfeld. Ihr künstlerisches Können jedoch entwickelte sie auch im Ausland weiter. Etwa bei dem Studium an der Kunstwerkstatt für akademisches Malen und Zeichnen in Lemmer, in den Niederlanden von 2010 bis 2012.

Für zukünftige Projekte ist die Malerin und Bildhauerin in viele Richtungen offen: „Ein wenig arbeite ich immer nach dem Chaos Prinzip und nicht mit genauem Plan“. Dabei lässt sich Haak von den Materialien und Dingen beeinflussen, die ihr täglich begegnen und sie beschäftigen. Doch selbst, wenn sie für sich eine neue Gestaltung etabliert, bleibt ihr Schaffensprozess offen: „Das Motiv liegt schon im Stein. Es muss nur freigelegt werden.“

>>>KUNST-HANDWERK UND DESIGN-MARKT

  • Wie Birgitt Haak präsentieren zahlreiche weitere Künstler und Kunsthandwerker am 9. und 10. März ihre Arbeiten.
  • Der Markt findet in den Räumlichkeiten des Alldie Kunsthauses von je 11 bis 18 Uhr statt.
  • Weitere Informationen zur Künstlerin : www.birgitthaak.de und zum Kunstmarkt: www.alldiekunst.com