Velbert. . Baugenossenschaft führt in Velbert ein Modernisierungsprogramm für alte Wohnungen durch. Aktuell stehen bis zu 20 weitere Sanierungsfälle an.
Die Elektro- und Sanitärinstallationen komplett neu, neue Bäder, Böden, Wandoberflächen und Türen, teils werden sogar Wände versetzt: Der Velberter „Spar- und Bauverein“ hat in 2017 ein umfassendes Wohnungsmodernisierungsprogramm in Angriff genommen und in dem Jahr in einem ersten Schritt insgesamt 15 Wohnungen von Grund auf aufgemöbelt.
Phasen müssen sich abwechseln
Im zurückliegenden Jahr hat die Wohnungsbaugenossenschaft dann im gesamten Stadtgebiet 38 ihrer Wohnungen vollmodernisiert und für 2019 stehen jetzt 15 bis 20 weitere auf dem Programm. „Wir haben in den letzten Jahren ja auch viel gebaut“, sagt Klaus Jaeger, „und wir können nicht mit gleicher Intensität beides machen.“ Deshalb, so der langjährige Vorstandsvorsitzende weiter, setze man jeweils Schwerpunkte, müssten sich solche Phasen abwechseln.
Dreck und Lärm gibt’s nur bei einem Leerstand
„Wir machen grundsätzlich solche Sanierungen nicht im Bestand“, erklärt Jaeger, das könne und wolle man den Bewohnern, zumal betagteren, schon allein wegen des damit verbundenen Lärms und Drecks einfach nicht zumuten. Darüber hinaus denke man auch nicht daran, bei solch alten Leuten und langjährigen Mitgliedern aufgrund der Modernisierung den Mietzins auf einen höheren Betrag anzupassen.
Eine kleinere Einheit kostet im Schnitt 40.000 Euro
Eine kleinere Wohnung mit etwa 50 Quadratmetern Grundfläche zu modernisieren – „Im Grunde genommen werden die Wohnungen dabei entkernt.“ – kostet rund 35.000 bis 40.000 Euro. Klaus Jaeger: „Das ist so der Schnittpreis. Aber das Ergebnis hinterher ist toll. Das ist wie ein Neubau.“ Laut „Spar und Bau“ wird immer in solchen Fällen gehandelt, in denen jahrzehntelange Dauernutzungsverhältnisse enden. Das seien bei Immobilien aus den 60er und 70er Jahren teils sogar noch Erstbezüge. Nach Auskunft des Vorstandsvorsitzenden fallen bei im Durchschnitt etwa 80 frei werdenden Wohnungen jährlich „locker“ um die 25 bis 30 solcher Sanierungsfälle an.
In gut vier Wochen sind die Handwerker durch
Bei großen Einheiten werde immer entkernt, „das ist eine echte Totaloperation“, berichtet Ulrich Leschhorn. Der Architekt der Velberter Wohnungsbaugenossenschaft (Leiter Technik) stellt die Modernisierungsplanung zusammen mit hauseigenen Fachleuten auf. Gut vier Wochen werden für die Umsetzung pro Einheit veranschlagt, „das schaffen die Unternehmen auch in der Zeit“. Leschhorn zufolge geht’s nach der Devise „Die Küche bisschen kleiner, das Bad größer“ zur Sache. Wo es machbar sei, dort werde auch eine moderne, ebenerdige Dusche eingebaut. Mitunter müsse man die Heizung komplett umstellen, würden die Thermen erneuert. Im Einzelfall finde man in Häusern aus den 20er oder 30er Jahren sogar noch Öfen vor.
Im laufenden Jahr werden 1,5 Millionen Euro investiert
Die Budgets für Instandhaltungs- und Modernisierungsmaßnahmen der Wohnungsbaugenossenschaft beliefen sich in 2017 auf 1,3, in 2018 auf 1,95 und im laufenden Jahr auf aktuell auf 1,5 Millionen Euro. „Spar und Bau“ beziffert die Eigenkapitalquote der Genossenschaft für 2017 mit 36,7 Prozent und verweist überdies darauf, dass ein großer Teil seines in Auftrag gegebenen Bauvolumens von ortsansässigen Unternehmen geleistet werde.
NEUBAU AN DER POSENER STRASSE WIRD IM SOMMER BEZUGSFERTIG
- Zum Bestand des „Spar- und Bauvereins“ gehören aktuell insgesamt 988 Wohnungen. Zum 1. Juli kommen neun weitere, öffentlich geförderte hinzu.
- Dann wird nämlich der 2018 begonnene Neubau des Wohngebäudes an der Posener Straße 9 fertig, der dort für 1,75 Millionen Euro errichtet wird. Zuvor war dort der Altbestand abgerissen worden.