Langenberg. . Zwar ist das Waldabenteuer – der Kletterpark am Langenberger Sender – über Winter geschlossen. Gewerkelt wird hier aber trotzdem.

Eine Bohrmaschine ist zu hören, es kann auch eine Stichsäge sein. Dazu riecht es nach frisch bearbeitetem Holz. Dazwischen ist das charakteristische Geräusch eines Ratschenschlüssels zu hören. Wer sich dieser Tage im Senderwald dem Kletterpark nähert, wird Zeuge emsiger Vorbereitungen. Denn bevor Ende März die Saison startet, soll hier noch einiges passieren. Vor allem für die kleinsten Besucher soll sich einiges ändern.

Separate Einstiege für die drei Kletterrunden

„Wir erweitern den Kinderparcours und sortieren die Einstiege neu“, erläutert Nils Labude, der Marketingleiter des Waldabenteuers – so der offizielle Name des Kletterparks. Konkret bedeutet das: „Es gibt eine neue Runde, die beiden schon bestehenden werden von einander getrennt, so dass zu jeder einzelnen Runde ein separater Einstieg entsteht.“ Gründe dafür gibt es gleich mehrere. „Die beiden bestehenden Runden für die Kinder gehen sehr schnell ganz hoch. Das ist für viele Kinder dann doch zu viel“, sagt Nils Labude.

Neuer Parcours in geringer Höhe

Parkleiter Dany Fenzl (l) und Marketingleiter Nils Labude vom Waldabenteuer Langenberg.
Parkleiter Dany Fenzl (l) und Marketingleiter Nils Labude vom Waldabenteuer Langenberg. © Uwe Möller

Der neue Parcours dagegen ist nur noch zwischen anderthalb und zwei Metern hoch. „Das ist einsteigerfreundlich“, ergänzt Parkleiter Dany Fenzl, „und die Runde ist für die Eltern auch gut einsehbar.“ Ein weiterer Vorteil durch das neue System: Es können mehr Kinder gleichzeitig klettern. „Das ist zum Beispiel bei Kindergeburtstagen ganz hilfreich“, sagt Nils Labude, „wir haben Nadelöhre entfernt, in dem jeder Parcours einen eigenen Einstieg bekommt.“

Da die Kinder im Anschluss an die Runden auch noch das Kletterlabyrinth nutzen können, erhöht sich auch die Zeit, die sie zwischen den Bäumen verbringen: „Für die drei runden brauchen die Kinder dann etwa eineinhalb Stunden, dazu noch eine halbe Stunde im Labyrinth“, rechnet Parkleiter Dany Fenzl zusammen. Früher wären die Kurzen nach etwa einer Stunde durch gewesen. „Jetzt ist der Unterschied zu den Kletterrunden für die Erwachsenen nicht mehr ganz so groß.“ Denn die könnten bis zu vier Stunden hoch über dem Boden verbringen.

Sicherungssystem ist überarbeitet worden

Mit dem neuen Parcours wird es auch ein neues Sicherungssystem geben, das von vorne herein eine Rolle integriert hat. Die brauchen die Kletterer, um am Ende jeder Runde mit der Seilbahn wieder auf den Boden zurückzukommen. „Das ist für die Kinder der absolute Höhepunkt“, sagt Nils Labude. „Und nicht nur für die“, fügt Dany Fenzl lachend an.

Die neuen Elemente bauen die Parkmitarbeiter in Eigenregie in die Bäume. Dabei setzen sie auf ein anderes Verfahren, als bisher, um die Plattformen so schonend wie möglich an den Bäumen zu befestigen: „Wir bohren je nach Dicke entweder ein Loch in den Stamm oder ganz durch den Stamm hindurch“, erläutert Dany Fenzl. Durch dieses Loch kommt eine Gewindestange, die dann das Fundament für die Plattform hält.

Altes Bausystem könnte Bäume beeinträchtigen

„Das ist zwar eine Verletzung für den Baum“, räumt Fenzl ein. „Aber das verkraftet der schon. Die Wasserversorgung läuft um diese Verletzung weiter, außerdem wächst der Baum praktisch um die Gewindestange herum.“ Einen Angriffspunkt für Schädlinge gebe es so auch nicht. „So hat der wachsende Baum von Anfang die Möglichkeit, sich weiter auszudehnen.“ Bei dem alten Verfahren sei das nicht möglich gewesen, denn die tragenden Elemente der Plattformen seien mit Gewindestangen an den Baum geklemmt worden. „Dadurch wird an den Stellen, an denen das Holz an den Baum gepresst wird, die Wasserversorgung unterbrochen, das kann die Bäume in ihrem Wachstum beeinträchtigen.“

Abnahme der Elemente durch eine französische Spezialfirma

Fertig sein müssen die Mitarbeiter Angang März, dann ist Abnahme der neuen Anlage. Die übernimmt eine Spezialfirma aus Frankreich. „Die haben extrem viel Erfahrung mit Kletterparks“, erläutert Dany Fenzl. „Und die achten beim Kinderparcours auch auf Details.“ Etwa auf die Spaltmaße bei den Plattformen, schließlich sollen sich die Kinder nicht die Finger oder Füße irgendwo einklemmen. „Die sind genauso anerkannt wie etwa der TÜV“, sagt der Parkleiter, „und die nehmen zum Beispiel auch Klettersteige in den Alpen ab.“

Die Saisoneröffnung schließlich steht am 23. März an – und dann zeigt sich, ob sich die vielen Arbeitsstunden im Winter gelohnt haben.

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