Kreis Mettmann. Personalausstattung ist ein wichtiger Faktor bei der Umstrukturierung. Die Wachbereiche und Regional-Kommissariate sind künftig kreisweit deckungsgleich. Umsetzung erfolgt in zwei Schritten.
- Personalressourcen sind ein wichtiger Faktor bei der Umstrukturierung
- Vier Wachbereiche und Regional-Kommissariate sind künftig deckungsgleich
- Erklärtes Ziel: Mehr Bürgernähe herstellen und weniger Reibungsverluste
Es war für die Kreispolizeibehörde Mettmann eine große Reform, als 2007 die Inspektionen abgeschafft wurden. 2012 brachte mit der Bildung der drei Regional-Kommissariate Ratingen, Velbert und Langenfeld eine weitere, kleine Veränderung. Nun steht erneut eine Umstrukturierung an. Sie bringt die erwähnten Kommissariate und die (noch fünf) Wachbereiche sowohl hinsichtlich ihrer Zahl als auch geografisch in Deckungsgleichheit und bedeutet für etliche Bürger deutlich kürzere Wege als bislang.
Letzteres gilt, wie Manfred Frorath erklärt, vor allem im Kreis-Süden. Nach Auskunft des Leitenden Polizeidirektors gibt es ab 2017 vier Wachbereiche: Velbert mit Heiligenhaus und Wülfrath, Ratingen/Mettmann, Hilden/Haan/Erkrath und Langenfeld/Monheim. Die Heljenser Wache ist künftig an sechs Wochentagen von 8 bis 16 Uhr geöffnet. „Viele Bürger haben am Samstag ein polizeiliches Anliegen“, erklärt Frorath diese Neuerung. Die künftig vier Regionalkommissariate werden bereits vorab im November formiert; aus „logistischen und organisatorischen Gründen“ geht die Umstrukturierung in zwei Schritten über die Bühne. Nicht zuletzt setzt die Polizeiführung auch auf Synergieeffekte. Man könne das Personal effizienter einsetzen und so dank der veränderten Struktur alleine 15 nicht besetzte Stellen „neutralisieren“, sagt Manfred Frorath. Von den insgesamt 750 Planstellen seien zurzeit rund 20 unbesetzt. Das heiße aber nicht, dass alle anderen uneingeschränkt zur Verfügung stünden, fügt er hinzu und verweist auf Faktoren wie etwa Erkrankungen oder Mutterschutz.
Parallel zu der kreisweiten Umstrukturierung, die eine Initiative der Behörde selbst ist, werden die zentral in Mettmann angesiedelten, bislang nur befristet gebildeten Ermittlungsgruppen in einem Kriminalkommissariat zusammengefasst. Sie bearbeiten z. B. Wohnungseinbrüche, wo häufig internationale Täterbanden aktiv sind, sowie Kfz-Kriminalität und werden jetzt zu einer dauerhaften Einrichtung mit Zuständigkeit fürs gesamte Kreisgebiet. „Bei anderen Delikten“, sagt Frorath, „macht es mehr Sinn, direkt vor Ort zu ermitteln.“
Verstärkung erst für 2019 in Sicht
Erklärte Ziele sind eine insgesamt effizientere Polizeiarbeit, die „Sicherung hoher Arbeitsqualität“, mehr Bürgernähe sowie weniger Reibungsverluste. Bisher würden auch die häufig erforderlichen – und nachweislich immer wieder erfolgreichen – „kurzen Wege“ zwischen Angehörigen des Wach- und Bezirksdienstes sowie der kriminalpolizeilichen Sachbearbeitung durch räumliche Trennung deutlich erschwert, heißt es. Landrat Thomas Hendele betont den Stellenwert der personellen Ressourcen bei der neuen Organisationsstruktur. 2017 und 2018 sei bei der Personalausstattung keine Verbesserung zu erwarten: „Erst durch den Einstellungsjahrgang 2016 mit 1920 Anwärterinnen und Anwärtern landesweit“, so der Behördenleiter, „besteht für das Jahr 2019 die Aussicht, auch in der Kreispolizeibehörde Mettmann eine Personalverstärkung zu erfahren.“