Velbert. . Drei Velberter Bürger sammeln Unterschriften für das Bürgerbegehren. Warum ihrer Meinung nach ein Lichtspielhaus besser wäre

Gegen die städtischen Planungen zur Umgestaltung des Forums Niederberg streben drei Velberter ein Bürgerbegehren an. Helmut Stiegelmeier, Michael Günther und Thomas Küppers lehnen vor allem die Wiederinstandsetzung des großen Theatersaals ab, stattdessen sollte dort ein Kino Platz finden.

„Bei Bürgerbefragungen steht ein Kino seit Jahren ganz oben auf der Wunschliste“, sagt Helmut Stiegelmeier. Der Umbau des Forums sei nun eine gute Gelegenheit, diesem Wunsch nachzukommen. Die Technik des Theatersaals müsste aus städtischen Mitteln für teures Geld saniert werden, der Saal ziehe zudem hohe Folgekosten nach sich. Außerdem sei das von den Gastbühnen gebotene Programm meist nur mittelmäßig, sagt auch Thomas Küppers.

Die Taxifahrt zum Theater finanzieren

„Wir haben in dem umliegenden Großstädten tolle Theater- und Opernangebote. Da käme es die Stadt auf Dauer viel günstiger, hier die Karten für diese Aufführungen zu verkaufen und den Velberter Bürgern eine Taxifahrt in die Großstädte zu finanzieren“, argumentiert Stiegelmeier. Die umliegenden Theater seien so hochkarätig, dass Besucher sogar mit Bussen aus den Niederlanden angereist kämen, hat er beobachtet.

Das Forum Niederberg soll zu einem Bürgerzentrum umgebaut werden.
Das Forum Niederberg soll zu einem Bürgerzentrum umgebaut werden. © Uwe Möller

Stiegelmeier, der im Stadtrat sitzt und den Piraten beigetreten ist, hat auch schon eine Skizze angefertigt, wie ein Kino dort Platz finden könnte. „Es wären fünf Kinosäle in dem alten Theater möglich“, ist sich Stiegelmeier sicher. Dort könnte dann auch ein Programmkino-Angebot Platz finden.

Die Innenstadt abends beleben

„Das Forum ist ein idealer Platz für ein Kino. Es liegt in unmittelbarer Nähe des neuen Einkaufszentrums. Im Kino ist abends etwas los, das trägt zur Belebung der ganzen Innenstadt, einschließlich der Fußgängerzone bei“, sagt Thomas Küppers, Ratsherr der Piraten. In einem Theater hingegen gebe es deutlich weniger Aufführungen und sorge so nicht für mehr Betrieb in der City. Bereits vor einigen Jahren, so Stiegelmeier, habe es einen Interessenten zum Betreiben eines Kinos in Velbert, damals im alten Hertiegebäude gegeben.

5000 Unterschriften sollen es sein

In den kommenden Wochen wollen die Drei Unterschriften sammeln, etwa 5000 müssen es sein, damit das Bürgerbegehren erfolgreich ist. Der Text soll so lauten: „Sprechen Sie sich dafür aus, dass der Ratsbeschluss der Stadt Velbert im Dezember 2018 zum ÖPP-Projekt „ Forum Niederberg in „dem Punkt Soll-Raumprogramm Planung „Theater „ (Sanierung - Modernisierung Theater/Studiobühne) nicht umgesetzt bzw. nicht realisiert wird und dass stattdessen die Verwaltung der Stadt Velbert sich unter der Ausschöpfung aller rechtlichen Möglichkeiten sich dafür einsetzen soll, dass im neu geplanten Forum Niederberg ein „Kinocenter“ integriert wird!“

Den Rat von der Idee überzeugen

Der Stadtverwaltung sollen dann in Abständen die Listen zur Prüfung übergeben werden, um die Stadtverwaltung nicht zu überlasten. Die drei Initiatoren hoffen, dass, sollten genügend Unterschriften zusammenkommen, auch der Rat überzeugt wird und sich gegen die Sanierung des Theatersaales und für das Kino entscheiden wird. Das erfolgreiche Bürgerbegehren könnte eine Entscheidungssperre auslösen, das heißt, der Rat könnte nicht gegen den Bürgerwillen entscheiden.

>>>EIN INSTRUMENT DER DIREKTEN DEMOKRATIE

  • Das Bürgerbegehren ist ein Instrument der direkten Demokratie in Deutschland auf kommunaler Ebene. In wichtigen Angelegenheiten können die Bürger einer kommunalen Gebietskörperschaft (z. B. Gemeinde, Landkreis, Bezirk etc.) einen Antrag auf Bürgerentscheid stellen. Dieser Antrag, der von einem bestimmten Anteil von Wahlberechtigten unterzeichnet werden muss, wird Bürgerbegehren genannt. Auf Landes- bzw. Bundesebene wird dieses Verfahren als Volksbegehren bezeichnet.