Velbert-Mitte. . Nutzungskonzept für das künftige Bürgerforum vorgestellt. Erweiterte Stadtbücherei steht im Mittelpunkt. Europäischer Fonds soll Umbau finanzieren

  • Bei einer Infoveranstaltung stellten Stadt und Planungsbüro ihre Ideen für das neue Bürgerforum vor
  • Der große Theatersaal soll erhalten bleiben, eine vergrößerten Bibliothek wird Mittelpunkt
  • Die Kosten für den Umbau stehen noch nicht fest. Die Stadt hofft auf finanzielle Hilfe der EU

Gute Nachrichten für die Velberter Kulturszene: Der Theatersaal im Forum Niederberg soll saniert werden und somit erhalten bleiben. Das wurde jetzt auf einer Info-Veranstaltung der Stadt Velbert bekannt. Das Forum soll zu einem großen innerstädtischen Begegnungszentrum um- und ausgebaut werden. Im Mittelpunkt soll die Bibliothek stehen, Vorbild ist Dokk 1 im dänischen Aarhus.

Bürger und Vereine befragt

Das Beratungsbüro Richter hatte zu Jahresbeginn Velberter Bürger sowie Vereine und Verbände nach ihren Wünschen zur künftigen Nutzung des in die Jahre gekommenen Forum Niederberg gefragt. Dabei war herausgekommen, dass sich die Menschen wünschten, den Theatersaal wieder nutzen zu können, der momentan aus Brandschutzgründen geschlossen ist. Aber auch Kinder und Jugendlichen wurden interviewt. Sie hätten gern einen Treffpunkt mitten in der City. Und alle hofften, dass das künftige Bürgerforum belebter als das heutige Forum Niederberg wird und dort von morgens bis abends Betrieb herrscht. Alles dies zugrunde legend, hat die Beratungsfirma Richter ein Konzept für die künftige Nutzung entwickelt.

© Miriam Fischer

Ganz im Mittelpunkt soll künftig die Bücherei stehen. Sie bekommt deutlich mehr Platz, da das Deutsche Schloß- und Beschlägemuseum ja nebenan einen schicken Neubau bekommen wird. Die Bibliothek soll noch viel mehr als heute ein Ort der Begegnung und des Wohlfühlens werden, wie Reinhart Richter vom Planungsbüro erläuterte. Vorbild sind Einrichtungen in den Niederlanden und im dänischen Aarhus. Letztere wurde in einem kurzen Film vorgestellt.

VHS und Musikschule sollen hier unterrichten

Drumherum sollen sich im Bürgerforum dann verschiedene Institutionen gruppieren: So sollen die Volkshochschule sowie die Musik- und Kunstschule hier Unterrichtsräume bekommen. Das Bürgerbüro und das Stadtteilzentrum sollen im Haus ebenso vertreten sein wie die Touristeninfo und der Ticketverkauf für die kulturellen Veranstaltungen.

Schüler sollen eigene Firmen gründen

Schüler und Jugendliche sollen eigene kleine Firmen gründen und eine Jugendkneipe und/oder ein Studiokino führen. Im Foyer, das sich an den auf die linke Seite verlegten und vergrößerten Eingangsbereich anschließen soll, ist schließlich ein großes Café geplant. „Hier können dann auch beispielsweise Eltern auf ihre Kinder warten, die im Musikunterricht sind“, so Richter. Ziel sei, dass immer Betrieb im Forum herrsche.

Architekten miteinbezogen

Für die Verwirklichung der Pläne hofft die Stadt auf Finanzmittel aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung. „Wenn das klappen sollte, müsste Velbert nur zehn Prozent der Kosten tragen“, erklärte Bürgermeister Dirk Lukrafka in der Versammlung. Wie hoch freilich die Summe sein wird, die auf die Stadt zukommt, steht noch nicht fest. „Für die Summe ist es noch zu früh“, so Lukrafka weiter. Es gibt auch noch kleinen Plan B, was mit dem Forum passieren könnte, wenn der Europäische Fonds nicht zahlen sollte.

Dagegen gibt es schon Pläne, wie das Haus für seine künftige Nutzung umgebaut werden könnte. Hier wurden auch die Architekten des Forums zu Rate gezogen. So ist geplant, das Gebäude teils aufzustocken, um mehr Raum zu gewinnen. Und auch die ehemaligen großen Küchenräume und die Garderoben des Theaters (siehe Grafik) sollen künftig als Büros oder Unterrichtsräume genutzt werden. Schon kurz vor Weihnachten soll der Rat über das neue Nutzungskonzept entscheiden.

>>EHRGEIZIGER ZEITPLAN

  • Schon in diesem Dezember soll der Stadtrat über das Konzept für das Bürgerforum entscheiden. Spätestens bis zum November des kommenden Jahres soll der Förderantrag gestellt werden.
  • Sollte das Geld dann bewilligt werden, würde Ende 2019 der Betrieb im Forum eingestellt und die Umbauarbeiten würden beginnen. Nach zweijähriger Bauzeit könnte das Bürgerforum dann 2022 in Betrieb gehen.