Velbert. . Agenda für 2019/20: Schulen ans schnelle Netz bringen. Bücherei bezieht Quartier in der Fußgängerzone. Kita-Plätze schaffen und Hertie entwickeln.

In einem ersten Schritt die weiterführenden – und letztlich alle – städtischen Schulen ans schnelle Netz zu bringen, das Ziel steht bei Dirk Lukrafka (50) ganz oben auf der Agenda. „Die Digitalisierungsoffensive im Rahmen des Medienentwicklungsplans setzt ein flächendeckendes Glasfasernetz, eine zentrale Serverlösung und ein verfügbares WLAN in allen Schulgebäuden voraus“, sagte der Bürgermeister im Gespräch mit dieser Zeitung. Zunächst habe man dabei Velbert-Mitte im Blick; die Stadtwerke gingen bei dem Ausbau abschnittsweise nach Clustern vor. „Wir brauchen entsprechende Übertragungsraten, wenn die Schulen vernünftig arbeitsfähig sein sollen und wir den Schülern zeitgemäße digitale Arbeitsmöglichkeiten bieten wollen. Da müssen wir stärker werden!“ Langfristig gehe es darum, „uns als Bildungsstandort stärker zu profilieren, um mehr junge Leute zu halten und auch als Stadt weiter zu punkten“, führte Lukrafka beim Ausblick auf 2019 und das Folgejahr aus.

Für halbe Sachen nicht zu haben

Im Herbst 2020 sind Kommunalwahlen, und der Christdemokrat – im Juni beginnt sein sechstes Amtsjahr – wird erneut kandidieren. „Ich bin für halbe Sachen nicht zu haben, ich möchte die Entwicklung in Velbert weiter begleiten“, erklärte er. In den letzten Jahren seien viele Dinge angestoßen worden, hinsichtlich der Haushaltslage habe man die Kurve gekriegt – „Ich kann mir eine zweite Amtszeit vorstellen und ich strebe sie auch an.“

Kitas vergrößern und auch neue bauen

Ein zentrales Thema sind nach wie vor die Kindergärten. „Wir gehen 2019/20 fast auf 3000 Kita-Plätze“, sagt Dirk Lukrafka. Um dem steigenden Bedarf gerecht zu werden, seien über Anbauten und Vergrößerungen bestehender Einrichtungen hinaus auch Neubauten erforderlich. Etwa an der Brangenberger Straße. Ferner gibt es Überlegungen für den jetzigen

Mit den Kritikern und der BI will Bürgermeister Dirk Lukrafka zum Thema „Große Feld“ „im Gespräch bleiben und die Leute mitnehmen“.
Mit den Kritikern und der BI will Bürgermeister Dirk Lukrafka zum Thema „Große Feld“ „im Gespräch bleiben und die Leute mitnehmen“.

Standort der Ludgerussschule und eventuell auch an der Fontanestraße.

Als Standort für andere Branchen profilieren

Der Fokus bleibe selbstverständlich auf die Schließtechnik gerichtet, Velbert müsse sich allerdings auch für andere Branchen interessant machen. „Da könnten wir erfolgreicher sein, und wir dürfen nicht bloß auf den Lückenschluss der A 44 schauen und hoffen.“ Er wolle deshalb die Wirtschaftsförderung „anders und neu ausrichten sowie andere Schwerpunkte setzen“. In diesem Zusammenhang betont das Stadtoberhaupt auch die Bedeutung des Gewerbegebietes „Große Feld“ als „einzige große neue Fläche“. Sie umfasst brutto ca. 26 und netto – also abzüglich Erschließungsstraßen etc. – 18,4 Hektar. Man wolle mit den Kritikern und der BI „im Gespräch bleiben und die Leute mitnehmen. Wir setzen uns mit den Stellungnahmen sorgfältig auseinander“. Überdies seien bereits Anregungen aufgenommen worden. Das reiche von der Dachflächenbegrünung über die Erhaltung des Wäldchens bis zu dem Plan, dass das Areal von Grün und Bäumen durchzogen werden solle.

Innenstadtbereiche bleiben ein Dauerthema

Die Innenstädte aller drei Stadtbezirke, ihre Entwicklung und Zukunft sind nach Einschätzung des Bürgermeisters ein Dauerthema. Hinsichtlich des Umbaus des Forum Niederberg zum Bürgerforum rechne man in der ersten Jahreshälfte mit einer Entscheidung über die Förderanträge auf EU-Mittel sowie auf Geld vom Land und Bund. „Was wir leisten können ist getan.“ Fließt das erhoffte Geld, so wird das Schloss- und Beschlägemuseum zur Jahresmitte geschlossen, um im Sommer 2020 im neuen Domizil zu öffnen, und das Forum Ende 2019 komplett außer Betrieb genommen. Die Zentralbücherei zieht übergangsweise in die ehemalige C & A-Filiale in der unteren Fußgängerzone. Am 10. April gibt es eine Bürger-Infoveranstaltung; nicht nur zum Forum, sondern zur gesamten Innenstadt. Zu der Hertie-Immobilie, die die Stadt im letzten Februar gekauft hat, sollen jetzt im Frühjahr zusammen mit der Politik Vorstellungen entwickelt und Vorschläge erarbeitet werden. Ein Kino stehe nach wie vor auf dem Wunschzettel: „Wir brauchen einen weiteren wichtigen Fixpunkt in der Innenstadt.“

Neues schaffen oder altes sanieren

Eine wichtige Entscheidung ist auch in Sachen Rathaus fällig. Genauer gesagt: für den Trakt des ehemaligen Amtsgerichts. Dirk Lukrafka: „Wir müssen überlegen, ob wir Neues schaffen und in einen Teil-Neubau investieren oder aber sanieren und in alte Bausubstanz investieren.“ Vorab werde aber das gesamte Rathaus gemeinsam mit Fachleuten der Gemeindeprüfungsanstalt (NRW) begutachtet und analysiert. Dabei gehe es um Aspekte wie Kapazitäten, Arbeitsplätze und E-Government, aber auch Barrierefreiheit etwa hinsichtlich des Servicebüros und des Standesamtes.

>>>BÜRGERMEISTER IST AUCH VORSITZENDER DES RATES

  • Der Bürgermeister ist jeweils auch Vorsitzender des Stadtrates und leitet dessen Sitzungen, er ist jedoch nicht Mitglied des Gremiums.
  • Die nächste nunmehr 37. Ratssitzung findet am Dienstag, 26 Februar, um 17 Uhr im Saal Velbert des Rathauses statt. Im öffentlichen Teil der Tagesordnung geht es dann u.a. um den Vorhabenplan des Fahrbereiches Immobilienservice, um die Anpassung des lokalen ÖPNV an die künftige S-Bahn-Taktung und um das Klimaschutzkonzept (Fuß- und Radverkehr)