Velbert. . Neue Anlage an der Lisztstraße wird Mitte März fertig. Maßnahme kostet 65 000 Euro. Zwei weitere Spielplätze kommen dieses Jahr noch dran.

Tief durchnässtes, klumpendes Erdreich und feuchter Sand – Kinder könnten hier eigentlich so richtig nach Herzenslust matschen und sich herrlich eindrecken, wenn der Spielplatz an der Lisztstraße nicht seit Mitte Januar eine einzige Baustelle und deshalb gesperrt wäre. „Neubau nach Abriss“ ist dort angesagt, auf dem Plan steht die Neugestaltung des kompletten Spielplatzes einschließlich des Geräteaustauschs. So steht’s im Wirtschaftsplan für 2019 der Technischen Betriebe Velbert (TBV), die sich das als Auftraggeber 65 000 Euro kosten lassen.

Planung, Ausschreibung und Bauleitung

Die rund 1200 Quadratmeter umfassende Anlage habe nun schon etliche Jahrzehnte auf dem Buckel, schätzt Dennis Schieferstein. Sie sei damals wohl im Zuge des dortigen Siedlungsbaus angelegt worden, den eine so genannte Zeilenbebauung mit Mehrfamilienhäusern präge. Die Häuser seien zum Teil im Besitz der Wobau. Nach Auskunft des TBV-Sachgebietsleiters (Planung, Bäume, Friedhöfe) ist der Platz zwar wohl instandgehalten und gepflegt worden, aber es sei keine Struktur mehr in den Geräten vorhanden, so dass man ihn nun von Grund auf anpacke: „Jetzt machen wir ihn wieder fit.“ Es gebe halt den Punkt, so der Landschaftsarchitekt weiter, an dem man überlegen müsse, ob sich das wiederholte Reparieren überhaupt noch rechne oder ob man nicht bloß ein „Pfenniggrab“ schaffe. Schieferstein macht die Planung für neue Vorhaben, hat die Bauleitung und kümmert sich auch um die Ausschreibung.

Stadtweit für 127 Anlagen zuständig

Im Fall der Lisztstraße ist diese Frage geklärt. Welche der stadtweit 127 Anlagen (incl. Bolzplätzen, Skateranlagen, Schulhöfen mit Spielgeräten etc.) in Angriff genommen wird, das wird in Abstimmung mit dem Team der Spielplatzunterhaltung erörtert, zu dem incl. Kontrolleure und Reparaturkolonne sechs Leute gehören. Die konkreten Vorschläge fließen in die Wirtschaftsplan-Beratungen ein; die Entscheidung trifft dann letztlich der TBV-Verwaltungsrat. In diesem Jahr nehmen sich die TBV noch den Spielplatz in der Parkanlage Am Kostenberg vor, für den bereits geplant wird. Und drittens einen kleineren an der Weidenstraße, für den Mittel aus dem Fördertopf für die Innenstadtentwicklung bewilligt wurden.

Tischtennisplatten sind robuste Elemente

Dennis Schieferstein, zuständiger Sachgebietsleiter bei den Technischen Betrieben Velbert, stellte bei einem Ortstermin die Planung für den Spielplatz Lisztstrasse vor.
Dennis Schieferstein, zuständiger Sachgebietsleiter bei den Technischen Betrieben Velbert, stellte bei einem Ortstermin die Planung für den Spielplatz Lisztstrasse vor. © Uwe Möller

Bei dem aktuellen Projekt läuft gerade der Aufbau der neuen Doppelschaukel. Darüber hinaus werden eigens für Kleinkinder eine Schaukel, ein Sandkasten und ein Federwipper angeschafft. Ebenfalls neu hinzu kommt eine fest installierte, so genannte Slagline mit einem etwa fünf Meter langen Seil zum Balancieren. Hingegen bleiben das „noch gar nicht so alte“ Seilkarussel und die Tischtennisplatte erhalten. Letztere wird lediglich versetzt, bekommt also einen neuen Standplatz. Die Platten seien sehr robust, erklärt Dennis Schieferstein, „da muss schon viel passieren, bis sie kaputt sind.“ Und wie steht’s mit Vandalismus-Schäden? Das halte sich erfreulicherweise in Grenzen, antwortet der TBV-Mann. Man habe allerdings den Eindruck gewonnen, dass die Hemmschwelle ganz offensichtlich niedriger werde, wenn ein Spielplatz erst einmal heruntergekommen sei.

Lange Haltbarkeit erwünscht

Welche Geräte die TBV kaufen, schlägt der Sachgebietsleiter vor. Sodann wird die Vorauswahl in der Abteilung besprochen, kommen dabei auch die Praktiker zu Wort, die Tag für Tag draußen sind: „Das sollte ja möglichst auch immer zehn bis 15 Jahre bleiben.“

Startklar zur nächsten Spielsaison

Die Bäume rings um den Spielplatz sollen erhalten bleiben, drei neue Pflanzinseln bzw. -beete kommen hinzu. Darüber hinaus legen die TBV einen neuen Weg von der Brahms- bis zur Lisztstraße an, der den Spielplatz quert. Die Anlage soll in der ersten März-Hälfte fertig werden, „damit die Kinder sie auch ab dem Frühjahr zur neuen Spielsaison nutzen können“.

>>>GRÜNBEREICH HAT VIELFÄLTIGE AUFGABEN<<<

Die „Grünen“ bei den TBV kümmern sich um die Grünanlagen auf Spielplätzen und die Außenanlagen der Schulen, Kindergärten und der öffentlichen Gebäude. Zudem unterhalten die TBV alle städtischen Waldflächen; sie verwalten und betreiben auch fünf kommunale Friedhöfe in Velbert.

Im vergangenen Jahr haben die TBV die Spielplätze Alte Reitbahn in Langenberg sowie Marsstraße (am Stadion Sonnenblume) und Stettiner Weg in Velbert-Mitte auf Vordermann gebracht. Übrigens: Addiert man die Spielgeräte sämtlicher Anlagen im Stadtgebiet, so kommt man auf 792.