Velbert/Wuppertal. Die Vergewaltigung einer 13-Jährigen in Velbert wird erneut verhandelt. Angeklagt sind zwei 15-Jährige, die sich nach Bulgarien abgesetzt hatten.

Sie lauerten der Schülerin auf, als sie aus dem Freibad kam und zerrten sie in ein Waldstück: Die Gruppenvergewaltigung eines 13-jährigen Mädchens in Velbert im April vergangenen Jahres beschäftigt nun erneut das Landgericht Wuppertal. Am Montag begann unter Ausschluss der Öffentlichkeit ein zweiter Prozess in der Sache. Sechs Jugendliche im Alter von 14 bis 17 Jahren hatte das Gericht bereits im vergangenen Oktober verurteilt. Die höchste Einzelstrafe waren vier Jahre und neun Monate Haft.

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Doch zwei weitere Verdächtige hatten sich mit ihren Familien nach Bulgarien abgesetzt, waren dort festgenommen und nach Deutschland gebracht worden - zu spät für den ersten Prozess. Ihnen wird nun in einem gesonderten Verfahren der Prozess gemacht, der - wie bei Jugendstrafprozessen üblich - unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden wird.

Schon diesen Mittwoch könnte ein Urteil gesprochen werden

Das Gericht hat für den Fall nur zwei Verhandlungstage angesetzt. Demnach könnte an diesem Mittwoch bereits das Urteil ergehen. Dem Opfer soll eine erneute Aussage erspart werden, hieß es von Prozessbeteiligten. Gegen das erste Urteil waren vier der Verurteilten in Revision gegangen, über die der Bundesgerichtshof noch entscheiden muss.

Die Jugendlichen sollen dem Mädchen nach einem Freibadbesuch aufgelauert, es in einen Wald gezerrt und dort sexuell missbraucht haben. Eine Spaziergängerin war eingeschritten und hatte das Geschehen gestoppt. An der Tat im südlich des Ruhrgebiets gelegenen Velbert sollen insgesamt acht Jugendliche aus Bulgarien beteiligt gewesen sein. Das Verbrechen hatte bundesweit für Entsetzen gesorgt.

Die Tat hatte bundesweit für Aufsehen gesorgt

Das Opfer war seinen Peinigern selbst auf die Spur gekommen: Die 13-Jährige hatte auf Facebook nach einem der Jugendlichen gesucht und ihn schließlich auf einem Foto wiedererkannt. Er war ihr schon während der Tat bekannt vorgekommen.

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Sein Foto war daraufhin an alle Streifenpolizisten in Velbert verteilt worden. Eine Streife erkannte ihn und nahm ihn fest. Für die Ermittler erwies sich die Festnahme als Volltreffer: «Er hatte sein Handy dabei, auf dem ein Filmmitschnitt des Verbrechens gespeichert war», berichtete ein Staatsanwalt damals. Damit waren dann auch die übrigen Verdächtigen ermittelt worden. (dpa)