Kreis Mettmann. . Die Bilanz für 2018 zeigt: Die Beschäftigung steigt auf ein neues Allzeithoch. Arbeitslosenquote sinkt auf Tiefststand. Angebot bestimmt Markt.
Wenn in zwölf Monaten erneut Anlass besteht, einen dermaßen erfreulichen Rückblick auf das dann abgelaufene Arbeitsmarktjahr im Kreisgebiet zu halten wie an diesem Freitag bei der aktuellen Rückblende, dann wird auch 2019 rundum gut. Denn abgesehen von der Facette, dass die Nachfrage nach Arbeitskräften vor allem im vierten Quartal nachgelassen hat, gibt’s für 2018 prima Nachrichten: Die Beschäftigung ist weiter deutlich gestiegen, und die Arbeitslosigkeit ist deutlich gesunken.
Trend hält schon Jahre an
Letzteres hält bereits seit fünf Jahren an. Flächendeckend in allen zehn Städten, wie Karl Tymister betont. Die Arbeitslosenquote sei auf 5,8 Prozent gefallen und habe damit einen neuen Tiefststand seit Gründung der Agentur für Arbeit Mettmann erreicht, so deren Chef weiter: „Der Arbeitsmarkt brummte in diesem Jahr.“ Der Stellenbestand sei weiter auf hohem Niveau.
Vollzeit und Teilzeit legen zu
Blickt man auf die Beschäftigung, die ein neues Allzeithoch erreicht hat, so zeigt sich beim Vergleich mit dem Jahr 2013 ein Zuwachs um 15.395 Männer und Frauen bzw. um 8,9 Prozent. Tymister zufolge fand der Aufbau in allen Städten statt. „Es gibt ein echtes Plus in Vollzeit und in Teilzeit und ebenso ein echtes Plus auch in der Industrie.“ Die Entwicklung sei also nicht etwa einem Umbau geschuldet. Die Nachfrage nach Arbeitskräften sei bereits sehr hoch, werde künftig aber nochmals gewaltig zunehmen: „Der Nachbesetzungsbedarf steigt enorm. Die geburtenstarken Jahrgänge sind heute 51 bis 62 Jahre alt. Sie gehen ab morgen in Rente, nicht erst in fünf Jahren. Den Fachkräftebedarf der Zukunft können wir nur über gut ausgebildetes Personal stillen.“
Vakanzzeit so hoch wie noch nie
Für Fachkräfte gelte inzwischen, dass aus dem Nachfrage- ein Angebotsmarkt geworden sei. Der Bestand an freien Arbeitsstellen lag im Schnitt bei 3913; mit 131 Tagen war die durchschnittliche Vakanzzeit so hoch wie noch nie zuvor.
Mehr Flüchtlinge fassen Fuß
Die Integration der Flüchtlinge in Arbeit und Ausbildung verlaufe weiter positiv, berichtete Franz Heuel. Das übertreffe seine eigenen Erwartungen und Prognosen, räumte der Geschäftsführer des Jobcenters „ME-aktiv“ ein. Ende November waren im Kreis Mettmann 813 Menschen aus nichteuropäischen Asylherkunftsländern arbeitslos gemeldet. 282 betreut die Arbeitsagentur und 531 das Jobcenter. Letzteres dann, wenn ein Asylverfahren positiv abgeschlossen ist. „Erfolgreiche Integrationen Geflüchteter verzeichnen wir immer dann, wenn Sprachbarrieren abgebaut und persönliche Voraussetzungen geschaffen werden. Hier leistet unser Integration Point erfolgreiche Arbeit“, sagt Heuel: „Die Arbeitgeber im Kreis machen keinen Unterschied.“
Hoffnung für Langzeitarbeitslose
2019 wollen Tymister und Heuel die Chancen nutzen, die sich mit Inkrafttreten des Teilhabechancengesetzes für langzeitarbeitslose Menschen ergeben. Wichtig sei, dass auch die Arbeitgeber Stellen zur Verfügung stellten, die dann öffentlich gefördert werden könnten.
DIE ENTWICKLUNG IM JAHR 2018 IN ZAHLEN
Kreisweit waren im Schnitt 15.016 Menschen arbeitslos gemeldet; das sind 992 oder 6,2 Prozent weniger als in 2017. Die durchschnittliche Arbeitslosenquote betrug 5,8 Prozent; vor einem Jahr waren es 6,2 Prozent. Die Jugendarbeitslosigkeit ging um 15,5 Prozent auf 952 zurück; die Langzeitarbeitslosigkeit nahm um 4 Prozent auf 6503 ab.