Velbert-Mitte. . Die Nacht der offenen Kirche läutete besinnlich die Adventszeit ein. Mehrere Generationen tauschten sich bei Musik, Texten und Gesprächen aus.
Besinnlich hat die katholische Kirchengemeinde St. Michael und Paulus am Freitag bei der Nacht der offenen Kirche in St. Marien die Adventszeit eingeläutet. Unter dem Motto „Dein ist der Tag und dein ist die Nacht“ wurde dort von 19 bis 23 Uhr zu jeder vollen Stunde ein 30-minütiger Impuls aus Musik und Texten präsentiert. Dabei sollte sich die Veranstaltung gezielt von einem Gottesdienst unterschieden, wie Gruppenleiterin Ursula Smetten erklärt: „Wir möchten auf diese Art für Besucher die Kirche anders erlebbar machen als sonst.“
Deshalb gab es zwischen den Impulsen immer wieder halbstündige Pausen, in denen die Besucher durch die Kirche gehen und sich untereinander austauschen konnten. „Wir wollen mit den Pausen die Begegnung zwischen allen Gästen fördern. Dazu haben wir auch warme Getränke und etwas Essen für alle vorbereitet“, so Smetten. Bereits zum zehnten Mal fand die Veranstaltung nun stand.
Als Gemeinschaft zusammengewachsen
Damit alles möglichst nach Plan verlief, bereiteten sich die Mitwirkenden intensiv vor, wie Gruppenleiterin Jutta Funkenberg erzählt: „Die einzelnen Chorgruppen haben sich in drei bis vier Mal in den letzten Wochen regelmäßig getroffen.“ Allein aufgrund der Vorbereitungsphase habe sich das Unterfangen aber gelohnt, so Funkenberg. „Wir sind alle in noch mehr zusammengewachsen und haben uns immer stark mit dem Thema, das wir präsentieren, auseinandergesetzt.“
Die Idee zum Thema „Dein ist der Tag und dein auch die Nacht“ wurde dabei von der gleichnamigen Kantate von Musiker Stefan Scheidtweiler inspiriert. „Wir finden seine Texte so toll, dass wir sie teilweise mit eingebaut haben.“
Wechselndes Publikum
So machte der Kirchenchor den Anfang und thematisierte den Aufgang der Sonne mit Liedzeilen wie: „Dein ist der Tag, dein ist auch die Nacht, alles hast du, Gott, mit Weisheit gemacht.“ Beim Teil „Der Morgen“ führte der Jugendchor durch das Thema und beschäftige sich mit Fragen wie: „Welchen Teil meines Lebens würde ich als Morgen bezeichnen?“ und „In welcher Tageszeit befinde ich mich in meinem Leben zur Zeit?“.
Dass sich die Jüngsten bereits mit diesen Fragen befassen, beeindruckt Funkenberg: „Es ist toll zu sehen, wie hier Leute aus allen Generationen zusammenkommen. Die Alterspanne reicht heute von zehn bis 80 Jahren.“ Auch der Velberter Peter Baszenksi, der selbst 50 Jahre lang Ministrant war, ist von dem Konzept überzeugt: „Dadurch, dass das Ganze ein paar Stunden läuft und ständig Besucher gehen und neue dazukommen, sieht man im Laufe des Abends ständig ein neues Publikum. Das ist mal was anderes.“
Aktion soll 2019 wiederholt werden
Aber nicht nur für Besucher stellte der Ablauf des Abends eine Abwechslung dar. Auch Kirchenchormitglied Michael Schmidt ist froh: „Es fühlt sich ganz anders an als eine normaler Gottesdienst. Es hat was von einer Art Meditation.“
Aufgrund der positiven Resonanz plant die Gemeinde auch im nächsten Jahr wieder eine Nacht der offenen Kirche. Die Motivation sei auch jetzt schon da, wie Funkenberg verrät: „Nachdem wir vor einer Woche komplett durch waren mit den Vorbereitungen für heute, habe ich mich bereits gefragt, was wir wohl für 2019 machen können.“
>> Mit dem Bau der Kirche wurde 1855 begonnen
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Der Bau des Gotteshauses St. Marien (an der heutigen Kolpingstraße 13) konnte durch die Sammlung von Geld in der Stadt mit einem Betrag von 19.000 Reichstalern im Jahr 1855 begonnen werden.
- Aufgrund von Verzögerungen durch Geldmangel wurde der Kirchturm allerdings erst 1860 vollendet.