Langenberg. . Die Einnahmen reichen nicht, um die Miete zu zahlen. Einzige Hoffnung: Es springen Sponsoren und Unterstützer ein. Räumungsverkauf läuft.
Seit vielen Jahre macht der kreative Laden „Tusentack“ den Langenbergern Freude. In diesem Geschäft im Zentrum der Stadt kann man so viele schöne Sachen kaufen: Ökologische Stoffe, Wolle, Skulpturen aus Keramik und, was besonders ist, hier bekommt man auch individuelle Wünsche erfüllt.
„Auf Bestellung stricken wir Mützen, Schals, Handschuhe, Socken und vieles mehr. Wir machen viele verschiedene Babysachen: Kleidung, Spielzeuge, Bettwäsche“, erzählt Hildegard Thiele, eine der Inhaberinnen des Ladens.
Stricktreff findet jeden Donnerstag statt
Nicht nur kaufen, sondern auch eine gemütliche und sinnvolle Zeit könne man hier verbringen. „Wir bieten Näh-, Strick- und Malkurse an. Jeden Donnerstag organisieren wir ein Stricktreff, an dem schon mehrere Jahre viele Frauen teilnehmen: Sie unterhalten sich, tauschen Strickideen aus, und haben einfach Spaß“, sagt Hildegard Thiele.
Im „Tusentack“ werden aber auch handgefertigte Skulpturen sowie Wunschprodukte angeboten – und es gibt künstlerische Kurse der Designerin und Kunsttherapeutin Barbara Vanhoutte-Gröne. „Es ist so wichtig, die Kreativität äußern zu können. Besonders wichtig ist das für Kinder, die heute viel zu wenig draußen in der Natur spielen. Aber die Kinder brauchen das, dieses Bedürfnis ist von der Natur festgelegt worden“, findet Thiele.
Kreatives Angebot steht vor dem Aus
„Tusentack“ hofft auf Unterstützer
Wer das „Tusentack“ unterstützen möchte, kann sich telefonisch unter der Nummer (0 15 11) 5 60 68 43 melden oder direkt im „Tusentack“ an der Hauptstraße 52 vorbeischauen.
Auch der Online-Shop ist bereits nicht mehr in Betrieb. Weitere Informationen gibt es auch auf Facebook.
Nun aber steht das kreative Angebot vor dem Aus: „Wir können uns die Mietkosten nicht mehr leisten. Wir verdienen einfach nicht genug, manche Monate müssen wir sogar für die Miete draufzahlen“, sagt Hildegard Thiele traurig, als der Barista Helmut, der sein Lokal direkt nebenan hat, duftenden Kaffee in den Raum bringt.
„Und es ist sehr schade, dass noch ein so ein schönes Geschäft zu machen muss“, fügt die Langenbergerin Ute Conze hinzu, die ebenfalls regelmäßig zum Stricktreff ins „Tusentack“ gekommen ist. „Es ist sehr traurig, dass Langenberg – genauso wie Neviges – langsam ausblutet. Ich möchte nicht daran denken wie es ist, wenn dieses Geschäft hier auch noch schließen muss. Genau hier, im Zentrum der Altstadt, wo wir schon drei oder vier leere Geschäfte haben, die seit Monaten niemand mehr anmietet“, sagt Ute Conze.
Ein Hoffnungsschimmer bleibt noch
„Man merkt, dass die mögliche Schließung des Geschäfts den Langenbergen wirklich leid tut“, sagt die Inhaberin des benachbarten Bio-Ladens, Doris Kettner. „Schon mehrere meiner Kunden haben mich darauf angesprochen, sie sind echt traurig.“
Doch obwohl Hildegard Thiele und ihre Mitstreiterinnen ihre Kunden bereits von der Schließung des Geschäfts informiert haben und mit dem Räumungsverkauf begonnen haben, keimt noch ein Funke der Hoffnung, den Laden zu retten: „Unsere letzte Hoffnung ist, dass Menschen sich finden, die uns unterstützen wollen, die für ihre kreativen Ideen einen Ort suchen und mit uns gemeinsam weiter wollen. Wir sind offen für Vorschläge und Anfragen.“