Neviges. . Zwei Abschlüsse in Einem: Internationales Grundschullehreramt mit Erzieherausbildung heißt der neue Bildungsweg.
Ein Studium mit zwei Abschlüssen und jede Menge Erfahrungen im Ausland erwartet die zukünftigen Studierenden am Bleiberg Berufskolleg. Ab Sommer 2019 wird ein neuer Studiengang angeboten, der eine Erzieherausbildung und das Studium Internationales Grundschullehramt vereint.
Die Studierenden werden insgesamt zwei Jahre in Velbert und zwei Jahre in der niederländischen Stadt Meppel an der Stenden-University verbringen. Der Unterricht findet in beiden Ländern auf Englisch statt.
Modell ist in Deutschland einmalig
Wer hier den Abschluss macht, kann weltweit an jeder internationalen Grundschule lehren. „Viele Länder erkennen das an, aber man muss dafür nicht unbedingt in ein anderes Land gehen“, erklärt der Bildungsgangleiter Wolfgang Scheffler. In Deutschland ist die Erlaubnis zum Unterrichten jeweils in den einzelnen Bundesländern geregelt. Dieses Modell ist bisher in Deutschland einmalig. „Wir wollen internationaler werden“, betont der Leiter des Berufskollegs Dr. Ludwig Wenzel.
Der Schwerpunkt liegt auf Pädagogik
Lernen am Berufskolleg Bleibergquelle
Das Berufskolleg Bleibergquelle bildet im Sozial- und Gesundheitswesen Erzieher/innen, Kinderpfleger/innen und Sozialhelfer/innen aus. Es werden auch allgemeinbildende Schulabschlüsse vom Hauptschulabschluss bis zum Abitur angeboten.
Anmeldungen für den neuen Studiengang internationales Grundschullehramt sind noch möglich. Wie die Bewerbung aussehen soll, und welche Unterlagen dazu benötigt werden, steht auf der Internetseite http://www.bkbleibergquelle.de/iteps-e/.
Der neue Bildungsgang unterscheidet sich inhaltlich von einem gewöhnlichen Lehramtsstudium. Die Praxisnähe und Pädagogik steht hier im Mittelpunkt. „Einen pädagogischen Schwerpunkt gibt es im normalen Studium nicht“, so Scheffler, „80 Prozent sind meistens Fachunterricht. Bei uns sind 80 Prozent Pädagogik.“ Den Fokus auf die Theorie würden im normalen Studium viele Lehrer bemängeln.
Vier Praktika in Deutschland oder Ausland
Durch den großen Pädagogikanteil liege das Augenmerk insbesondere auf der frühen Einschulung der Kinder. Zusätzlich werden alle Studierenden vier Praktika absolvieren, die jeweils zehn Wochen andauern. „Die Praktika können sowohl in Deutschland, als auch im Ausland gemacht werden“, sagt Scheffler. „Man lernt nicht nur deutsche Schulen kennen. Dadurch wird man weiter in seinem Denken.“
Der NC ist kein Auswahlkriterium
Um sich für ein Studium einschreiben zu können, wird normalerweise auf den Notendurchschnitt geschaut. „Wir machen erst ein persönliches Assessment Center. Es gibt Tests in Mathematik, Englisch und interkulturellen Kompetenzen,“ erklärt der Leiter des Studiengangs. „In Mathematik testen wir bis zur Prozentrechnung, mehr muss man in der Grundschule nicht unterrichten können.“
Studentenwohnungen werden gebaut
Interessierte benötigen das Abitur oder einen gleichwertigen Abschluss, Englischkenntnisse (Niveau B2) und ein pädagogisches Praktikum vor Beginn des Studiums. Angenommen werden 25 bis 30 Leute pro Jahrgang. Auch Studierende aus dem Ausland können den Studiengang belegen. Für alle, die nicht aus der Gegend kommen, werden Wohnungen auf dem Gelände der Bleibergquelle gebaut.
Studiengebühren im Ausland
Ein Schulgeld gibt es bei der ersten Station am Berufskolleg Bleibergquelle nicht. „Wir bitten aber um Spenden“, so der Schulleiter. In den Niederlanden müssen sich die Studierenden auf 2000 Euro pro Jahr einstellen.