Düsseldorf/Kreis Mettmann. . Die große Branche fährt weiter Volldampf. Geschäftsklimaindex ist auf dem zweithöchsten Wert seit 45 Jahren. Erwartungen sind etwas gedämpfter.

Die IHK berichtet von einer stabilen Hochkonjunktur, der Kreis Mettmann strotzt vor Steuerstärke, die Arbeitslosenquote ist auf einem Rekordtief – und wie bitte sieht’s im Handwerk aus? „Herausragend, exzellent“, sagt Andreas Ehlert. Die Branche fahre vorerst weiter Volldampf und man verzeichne das zweitbeste Geschäftsklima seit Beginn der Messung vor 45 Jahren.

Rund ums Bauen und Ausbauen viel zu tun

Nach Auskunft des Präsidenten der Handwerkskammer (HWK) Düsseldorf, deren Bezirk mit 59.000 Unternehmen und 319.000 Beschäftigten den gesamten Regierungsbezirk umfasst, ist die Auslastung noch einmal gestiegen, hat sich auch die Auftragsreichweite weiter erhöht. Das heißt im Klartext: Man muss auf Handwerker – vor allem rund ums Bauen und Ausbauen – noch länger warten.

Eine sehr gute, homogene Konjunktur

Die HWK hat jetzt ihr Herbstgutachten auf Basis einer repräsentativen Betriebsumfrage vorgelegt. Demzufolge verdient die wirtschaftliche Lage des Handwerks an Rhein und Ruhr das Prädikat „hervorragend“. 63 Prozent der Firmen berichten über eine gute Geschäftslage. Ehlert spricht von einer „sehr guten, homogenen Konjunktur“. Das Geschäftsklima ging übrigens leicht von 136 – dieser Superwert wurde im Frühjahr gemessen – auf 130 Punkte zurück. Das sei der Zurückhaltung geschuldet, mit der die Betriebe in die Zukunft blickten, heißt es. Allerdings wird sich nach Ehlerts Einschätzung die Lage nicht so bald verschlechtern, da die meisten Gewerke vorrangig an der Binnenkonjunktur hingen. Und die ist auch nach Einschätzung der IHK nach wie vor ein robuster Motor.

HWK-Präsident Andreas Ehlert (l.) und -Hauptgeschäftsführer Axel Fuhrmann (r.) ließen sich von Patrick Peters und Ingo Hoffmann die KKL-Ausbildung zeigen.
HWK-Präsident Andreas Ehlert (l.) und -Hauptgeschäftsführer Axel Fuhrmann (r.) ließen sich von Patrick Peters und Ingo Hoffmann die KKL-Ausbildung zeigen.

Logisch, dass die Handwerke für den gewerblichen Bedarf, die die größte Industrienähe und Exportorientierung aufweisen, die Dinge weniger euphorisch sehen. Noch stärker zu spüren ist die Verunsicherung im Kfz-Gewerbe.

Die Kammer war mit ihrer Präsentation zu Gast im Hause der „KKL Klimatechnik-Vertriebs GmbH“. Sie ist mit rund 200 Leuten der deutschlandweit achtgrößte Handwerksbetrieb, ist von Sylt im Norden bis Füssen im Süden bei Kunden im Einsatz, stellt jedes Jahr zehn bis zwölf Lehrlinge ein und unterhält sogar eine Ausbildungswerkstatt bzw. ein Ausbildungszentrum mit diversen Stationen.

Azubi-Ausbau hält seit drei Jahren an

Die Kammer meldet insgesamt 0,4 Prozent mehr Azubis als im Vorjahr; der Aufbau in diesem Bereich halte nunmehr bereits seit drei Jahren an. Und: Jedes dritte Unternehmen – so viele wie noch nie in früheren Umfragen – meldet offene bzw. unbesetzte Stellen. „Viele Betriebe weiten die Kapazitäten nicht aus, weil es an geeigneten Bewerbern für Ausbildungsstellen und Fachkräftepositionen mangelt“, beklagt Ehlert. „Das Handwerk ist viel spannender als viele junge Menschen denken.“

>>>INVESTITIONSKLIMA IST WEITER POSITIV<<<

Seit Frühjahr 2017 melden die Firmen – anders als in der Vergangenheit üblich – ein positives Investitionsklima. Das Bild nach den Gewerbegruppen ist aber uneinheitlich.
Bei der Kreditvergabe zeigt sich ein aus Sicht der Betriebe erfreulicher Trend: Die Kreditpolitik der Banken werde seit Herbst 2017 immer besser.