Velbert-Mitte. Das neue Jugendparlament tagt zum ersten Mal. Das Sprecherteam will jungen Leuten eine Stimme geben. Die neue Satzung wird umgesetzt

So viele junge und neue Gesichter sitzen selten im Ratssaal der Stadt Velbert. Rund 38 Mitglieder des neuen Jugendparlaments haben am Montagabend ihre neuen Plätze eingenommen.

In einer Sache sind sich die Schüler bei der Vorstellungsrunde direkt einig: Sie wollen sich für die Velberter Jugend stark machen und für sie einsetzen. Der jüngste „Abgeordnete“ ist hier 13 Jahre alt.

Die Wahl des neuen Sprecherteams

Steven Schiwy ist Teil des neuen Sprecherteams.
Steven Schiwy ist Teil des neuen Sprecherteams. © Carsten Klein

Die künftigen Sitzungen wird das Sprecherteam leiten. Gewählt wurde erneut Steven Schiwy, der bereits im letzten Jahr Sprecher war und Dominika Barszczak, die von Anfang an im Jugendparlament dabei ist. In seiner Rede blickt Steven Schiwiy (16) auf das vorherige Jahr zurück: „Wir haben im letzten Jahr viel erreicht. Wir konnten zum Beispiel Ideen für die Stadtgalerie einbringen. In Zukunft möchte ich gerne das Sportfest erweitern. Es sollen alle Schulen mitmachen.“

Drei Abgeordnete gehen nicht in Velbert zur Schule

Die Satzung des Parlaments bringt in diesem Jahr Änderungen mit sich: Das Parlament heißt nicht mehr Schülerparlament, sondern ab jetzt Jugendparlament. Neben den gewählten Vertretern der Velberter Schulen können auch fünf Jugendliche mitmachen, die nicht auf eine Velberter Schule gehen oder die schon mit der Schule fertig sind. Interessierte müssen sich künftig zwei Monate vor der konstituierenden Sitzung beim Sprecherteam melden. Derzeit machen drei Jugendliche mit, die in Velbert wohnen und in anderen Städten zur Schule gehen.

Neue Satzung stand in der Diskussion

Bevor die neue Satzung beschlossen wurde, war sich der Stadtrat uneinig. Laut Bürgermeister Dirk Lukrafka hatten einige Ratsmitglieder die Sorge, dass durch die Änderung Gruppierungen hinzu kommen, die aktuell in der Diskussion stünden. „Der Rat der Stadt Velbert steht komplett hinter dem Jugendparlament“, betont Lukrafka. Die Aufgabe des Jugendparlaments ist es, Anregungen zur Verbesserung der Situation von Kindern und Jugendlichen in Velbert zu entwickeln. Kinder können sich mit Wünschen und Ideen an das Jugendparlament wenden.

Die nächsten Sitzungstermine

Das Jugendparlament wird wieder am Donnerstag, 14. Februar 2019, im Ratssaal, Thomasstraße 1, um 17 Uhr zusammen kommen. Die nächste Sitzung wird am Donnerstag, 11. April, um 17 Uhr stattfinden.

Interessierte Kinder und Jugendliche sind herzlich eingeladen und können zu den öffentlichen Sitzungen kommen.

Mitwirkung bei Kommunalpolitik

Auch in der kommunalen Politik sollen die Teilnehmer miteingebunden werden. Insbesondere bei Themen, die junge Leute betreffen, sollen Verwaltung und Rat das Jugendparlament beteiligen. Zusätzlich haben die beiden Sprecher mindestens einmal im Jahr die Möglichkeit, im Stadtrat über die Arbeit des Jugendparlaments zu berichten. Ein Einfluss auf die kommunale Politik ist möglich: Die Beschlüsse der Schüler gehen an den Bürgermeister Dirk Lukrafka und müssen innerhalb von drei Monaten an den Stadtrat oder den zuständigen Ausschuss gehen. Bei seiner Begrüßung sagt Lukrafka: „Man muss sich dran gewöhnen, dass man Dinge nicht sofort umsetzen kann.“ Denn Anträge gehen immer durch mehrere Ausschüsse.

Die Hauptarbeit beginnt nach dem Seminar

Die Ziele des neuen Parlaments werden bei der Zukunftswerkstatt am 17. November im Jugendzentrum Neviges erarbeitet. „Wir werden uns gegenseitig besser kennen lernen und ein arbeitsfähiges Team zusammenstellen“, erklärt Susanne Susok von der Stadt Velbert, die die Arbeit der Jugendlichen unterstützt. Darüber hinaus wird die Satzung noch einmal Thema sein. Die Hauptarbeit beginnt nach dem Seminar und findet dann in Arbeitsgemeinschaften statt.