Velbert. . Sprecherteam der ersten Stunde gibt Erfahrungsbericht über Arbeit des Schülerparlamentes. Wunsch nach eigenem, kleinen Budget wird wohl erfüllt.

Vor fast zwei Jahren, im Januar 2016, da fand im „Saal Velbert“ des Rathauses die erste, konstituierende Sitzung des Schülerparlamentes statt. Und jetzt bekamen an gleicher Stelle Chiara Kannert und Justus Tannhof im Rat einen außergewöhnlich lang anhaltenden und herzlichen Beifall, nachdem sie beim Rückblick die bisherige Arbeit des Schülerparlamentes Revue passieren gelassen und beim Ausblick über ihre Pläne berichtet hatten. Beide waren Schüler am Langenberger Gymnasium und standen dem Gremium seit dessen Gründung als Sprecherteam vor.

Viel ausprobiert und gearbeitet

„Wir haben viel gearbeitet und viel ausprobiert“, erzählte Chiara Kannert. Beispielsweise habe man die Schülervertretungen mit ihren Rechten vertraut gemacht und in diesem Zusammenhang auch eine weiterhin bestehende Whatsapp-Gruppe gegründet, und auch die Probleme von Schülern aufgegriffen, dass diese Vertretungspläne oft erst morgens kennenlernen und hierzu Datenschutzvorbehalte geklärt. Beim ÖPNV sei es vor allem um schlechte, nicht passende Abfahrts- und Umsteigezeiten gegangen. Ein Erfolg: Die OV 6 fährt mittlerweile verstärkt.

Sich selbst noch besser organisieren

Das Sportfest für alle weiterführenden Schulen – nicht zuletzt als gute Gelegeneit, einander besser kennenzulernen – sei in diesem Jahr nicht perfekt gelaufen, meinte Justus Tannhof, es solle aber eine feste Größe werden. Zumal das Feedback allerseits sehr gut sei. Auch eine dreitägige Berlinfahrt sei den Teilnehmern positiv in Erinnerung geblieben und habe das Klima im Schülerparlament nachhaltig verbessert, berichtete Chiara Kannert: „Wir haben uns dort besser kennengelernt und entwickelten ein noch engeres und besseres Arbeitsverhältnis.“ Man müsse sich allerdings noch besser organisieren und wirklich alle Parlamentarier müssten Aufgaben bekommen.

Steven Schiwy neu gewählt

Für Justus Tannhof war der Auftritt im Rat der letzte als Sprecher: Nachdem er sein Amt niedergelegt hatte – er beginnt ein Studium –, wählte das Schülerparlament Steven Schiwy (Realschule Kastanienallee) zum neuen Sprecher.

Auch für Azubis und Studenten

Was die Nachwuchsparlamentarier außerdem mächtig umtreibt: Es sei auf Dauer „ein nicht tragbarer Zustand“, dass man nur für Schüler zugänglich sei, nicht aber etwa für Azubis und Studenten. Mit dieser Kritk einher geht der Wunsch, das Gremium zu öffnen und zu einem Jugendparlament zu machen. Der zweite Wunsch nach einem eigenen Budget in Höhe von 4000 oder 5000 Euro für Veranstaltungen, Fahrtkosten, eigene Projekte etc. könnte ebenfalls in Erfüllung gehen. Dazu kamen bereits Zusagen aus mehreren Ratsfraktionen. Es könne nicht sein, dass die Schüler auch nur einen Cent aus ihrer privaten Schatulle nehmen müssten, meinte August-Friedrich Tonscheid (Velbert anders).