Neviges. . „Circus Antoni“ ist nach einer vierjährigen Pause erneut auf dem Domparkplatz an der Bernsaustraße. Familie gibt Einblicke ins bunte Zirkusleben
Clown, Luftartist, Cowboy, Feuerspucker, Jongleur und Dompteur - all diese Rollen erfüllt der junge Artist John Tränkler. Eine normale Arbeit und eine feste Wohnung kann er sich nicht vorstellen. „Das wäre mir auf Dauer zu langweilig“, sagt der Multi-Artist, „ich wurde hier einfach reingeboren.“ Um die ganzen Nummern zu beherrschen übt er jeden Tag eineinhalb Stunden, füttert die Tiere und hilft beim Auf- und Abbau des Zirkuszeltes. Natürlich kommen auch noch die Auftritte dazu.
Auftritte in Velbert seit 40 Jahren
John Tränkler ist Mitglied des Familienzirkus Antoni, der diese Woche auf dem Domparkplatz zu Gast ist. Mit dabei sind 20 Artisten, alles Familienmitglieder, rund 80 Tiere, mehrere Wohnwagen und natürlich das Zirkuszelt. Vier Jahre war der Zirkus nicht in Velbert. Junior Chefin Ramona Tränkler begründet das so: „Hier sind immer viele Veranstaltungen. Deshalb konnten wir keine Termine bekommen.“ Der Zirkus tritt seit 40 Jahren in Velbert auf. Am Zirkusleben schätzt sie besonders das Reisen, denn „dadurch sieht man viel von der Welt und es ist schön, wenn man Anderen eine Freude machen kann.“
Kinder besuchen die mobile Zirkusschule
Vorstellungstermine in Neviges
Vorstellungen sind heute und Freitag um 16 Uhr auf dem Domparkplatz an der Bernsaustraße. Die beiden Tage sind Familientage. Erwachsene zahlen dann den Kinderpreis auf den Plätzen Sperrsitz und Loge.
Am Samstag und Sonntag sind die Vorstellung um jeweils 11 und 15 Uhr. Plätze können unter der Nummer 0170/2477362 reserviert werden. Eine Vorstellung dauert ungefähr zwei Stunden. In der Mitte gibt es eine Pause.
Das Zusammenleben benötigt aber auch eine Struktur und Absprachen. „Morgens werden erst mal die Tiere und Kinder versorgt“, erzählt Ramona Tränkler, die seit 55-Jahren im Zirkus lebt und arbeitet. Dann geht es weiter mit Proben, Werbung machen und Zelt aufbauen. Für die kleinsten Artischen kommt an zwei bis drei Tagen eine mobile Zirkusschule. „Die Kinder bekommen dann doppelt so viele Hausaufgaben und die Größeren können dann auch online üben“, erklärt sie. „Die ganz Kleinen können dann hier und da mithelfen und kommen meistens automatisch und gucken, was ihnen Spaß macht.“ Bisher gab es noch kein Kind, was sich gegen ein Leben im Zirkus entschieden hat. In dem Zirkus arbeiten und leben vier Generationen zusammen. Und das funktioniert unter dem Motto: „Wenn alle zusammenhalten, funktioniert alles. Nur gemeinsam sind wir stark.“
Rekordsommer sorgte für Probleme
Der heiße Sommer war für die Familie nicht einfach: „Bei dem Wetter sind die Leute natürlich lieber ins Freibad gegangen als in den Zirkus“. Auch für die Tiere sei es einfach zu warm gewesen, dafür seien die Temperaturen momentan ideal. Wenn das Wetter mitmacht, können sie in diesem Jahr noch länger auftreten. Ein weiteres Thema, was die Familie derzeit beschäftigt, ist die Stellplatzsuche. Die wird nämlich zunehmend schwieriger. „Es gibt immer weniger geeignete Plätze“, sagt die Junior Chefin, „viele Orte werden zugebaut.“ In der nächsten Woche wird die Familie in Ratingen und Dortmund auftreten. Weitere Stationen seien vom Wetter abhängig. Wenn das Wetter allerdings nicht mitspielt, geht es für alle in das Winterquartier nach Witten. Aber auch hier ist der Zirkus nicht untätig: „Wir erarbeiten neue Nummern, reparieren renovieren und treten auch in Schulen Altenheimen auf.“ In Velbert ist der Zirkus noch bis Sonntag.