Neviges. . Manege frei heißt es ab dem 4. April auf dem Pilgerparkplatz in Neviges: Doch bis dahin hat jeder im „Circus Antoni“ alle Hände voll zu tun. Auch viele Tiernummern gehören zum Programm des Familien-Unternehmens.

Ob sie nicht ihre Freunde vermisse? „Eisprinzessin Celina“ schüttelt energisch den Kopf. „Nein, ich will nirgendwo anders leben. Und hier habe ich ja meine Cousins und Cousinen.“ Ab morgen, 4. April, kann man die Zehnjährige bei einer akrobatischen Luftnummer bewundern. Und lachen, wenn Clown Pupsie in die Manege tappst – allerdings nur, wenn Pupsie mittags genug geschlafen hat. Dann verstärkt der Zweijährige als jüngster Künstler den „Circus Antoni“, der noch bis Sonntag auf dem Pilgerparkplatz gastiert.

Zuerst werden die Tiere versorgt

Doch bis es richtig losgehen kann, sind erst mal 25 Mann des Familien-Unternehmens mit dem Aufbau beschäftigt. „Strom muss noch gelegt werden, als erstes ist immer das Wasser für die Tiere da. Dass die versorgt werden, ist ja das wichtigste.“ Vroni Stephan, die Mutter von Celina, hat in die traditionelle Zirkusfamilie eingeheiratet. „Mich hat das schon immer fasziniert, wenn der Zirkus bei uns in Witten in die Stadt kam, bin ich immer auf dem Platz herumgeschlichen, habe beim Winterquartier bei den Tieren mitgeholfen.“ Sie war 16 Jahre als, als sie ihren späteren Ehemann kennenlernte, und jetzt unterhält sie als „Samantha“ das geneigte Publikum mit ihrer Hunde-Polonaise: Drei putzige „Boomer-Mischlinge“, die Roller fahren, durch Reifen springen und allerlei Faxen machen.

Picolo, Satan und Teufelchen mümmeln derweil zufrieden ihr Heu in dem luftigen Zelt-Stall. Und während die drei Pferde den zweibeinigen Besuch nur neugierig beäugen, schreitet Ziege Lia nebenan zur Tat. Zack, und schon ist der Schreibblock angeknabbert. Lia gehört zu den Kletterkünstlern und hat neben den 13 Lamas und den schwarzen Friesenhengsten Nathan und Negro einen festen Platz im Programm.

Die zehnjährige Celina kennt sie alle beim Namen – in der Manege allerdings tritt sie ohne Vierbeiner als „Eisprinzessin“ auf. „Ihr hat der Film so gut gefallen und die Musik dazu“, erzählt Mutter Vroni und muss schmunzeln. „Ich lass los“, so heißt es nämlich in dem dazugehörigen Lied. „Ich sage meiner Tochter immer: bloß schön festhalten“. Zum Glück ist Celina bei ihrer Luftakrobaten-Nummer gesichert. Dreimal in der Woche muss auch die Eisprinzessin in die Schule, zusammen mit ihrem Bruder Soni (9) und Justin (15). Dann unterrichtet eine Lehrerin der Initiative „Schule für Zirkuskinder in NRW“ in dem kleinen Wagen, im Winter geht der Artistennachwuchs in Witten in eine normale Schule. Aber jetzt heißt es erstmal „Manege frei“ für die Artistenfamilie inklusive „Clown Pupsie“ – wenn er denn ausgeschlafen hat.