Velbert-Mitte. . Ruth Wippermann ist mit dem Aufenthalt im Helios Klinikum nicht zufrieden. Gleich mehrere Kritikpunkte spricht sie an. Klinik-Sprecherin reagiert
Ruth Wippermann ist gar nicht zufrieden. Die 84-jährige Nevigeserin lag eine Zeit lang im Helios Klinikum Niederberg – und fühlt sich nicht gut behandelt. „Alles war ein Problem“, klagt die Seniorin. „Ich habe eine Zusatzversicherung, bin aber nicht mal auf die ,gute’ Station gekommen. Das Frühstück sah aus wie aus Resten zusammen gestellt und es gab kaum Personal.“ Immerhin: „Es war eine Frau auf der Station, die hat sich rührend und nach Kräften bemüht. Aber eine allein schafft das ja gar nicht alles.“
Ausstattung sei „uralt“
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Hinzu komme, dass alles in dem Krankenhaus „uralt ist“, berichtet Ruth Wippermann. „In die Dusche bin ich gar nicht erst rein gegangen, die ist ja noch von vor dem Ersten Weltkrieg.“ Dass das Haus ein Beschwerdemanagement hat, bei dem sie die Kritik hätte loswerden können, „das wusste ich gar nicht.“ Sie jedenfalls habe den Eindruck gewonnen, „dass die da für alte Leute nichts tun. Ich bin noch nie so behandelt worden.“
Nadine Formicola ist Pressesprecherin des Helios Klinikums. Auch in diesem Haus mache sich bemerkbar, dass es zu wenig Pflegekräfte auf dem Markt gebe: „In einigen Bereichen suchen wir händeringend nach weiteren Mitarbeitern“, sagt die Sprecherin. „Der Mangel an Pflegekräften ist in ganz Deutschland ein Problem – je ländlicher, desto stärker.“ Das Klinikum habe es dem hohen Einsatz der Mitarbeiter zu verdanken, dass auch in Bereichen mit offenen Stellen die Patienten gut versorgt sind: „Unser Pflegepersonal gibt täglich alles, um unsere Patienten optimal zu versorgen. Wir sind daher sehr stolz auf die Teams.“
Flyer und Plakate auf jeder Station
Ruth Wippermanns Klage, sie habe vom Beschwerdemanagement des Klinikums nichts gewusst, ist für Nadine Formicola nicht ganz so leicht nachzuvollziehen: „Auf jeder Station hängen große Plakate, in Din A1. Es liegen Flyer aus und unser Personal weist Patienten darauf hin, wenn es gefragt wird. Oder wenn es Kritik gibt.“ Schließlich sollen Anregungen und Kritik auch an der richtigen Stelle landen.
Bliebe das Essen. „Unsere Menü-Erfasser, nehmen täglich die Wünsche von jedem Patienten auf“, erläutert Formicola. „Es wird immer versucht eine abwechslungsreiche und ausgewogene Speisenversorgung anzubieten. Muss keine bestimmte Diät eingehalten werden, haben unsere Patienten die Möglichkeit, zwischen verschiedenen Optionen zu wählen. Dabei werden ebenso besondere Wünsche, bspw. nach veganen Mahlzeiten oder bei Unverträglichkeiten, berücksichtigt.“
Treffen mit der Patientin
Um den Ärger von Ruth Wippermann zu zerstreuen, macht Sprecherin Nadine Formicola der Nevigeserin dann noch ein Angebot: „Wir würden Frau Wippermann gerne einladen, um mit ihr persönlich über ihre Erfahrungen zu sprechen. Unser Anspruch ist es, dass Patienten nicht nur medizinisch gut behandelt werden, sondern auch zufrieden das Haus verlassen.“
Nicht die erste Beschwerde in diesem Jahr
Bereits im Februar hatte die WAZ über einen unzufriedenen Patienten berichtet. Damals hatte ein Angehöriger geklagt, dass ihm tagelang nichts zum Zustand seiner Mutter gesagt worden sei. Auch damals hatte das Klinikum auf das Beschwerdemanagement verwiesen und mitgeteilt: „Grundsätzlich versuchen wir, uns um jeden Patienten gleichermaßen zu kümmern.“
<<< KONTAKT ZUM BESCHWERDEMANAGEMENT
Am besten erreichen Patienten oder Angehörige das Beschwerde-Management, wenn sie sich direkt am Empfang mit ihrem Anliegen melden, teilt das Klinikum mit.
Alternativ dazu könnten aber auch Ärzte oder Mitglieder des Pflegepersonals im Klinikum angesprochen werden. Sie könnten dann ebenfalls dem Beschwerdemanagement Bescheid geben. Zudem gebe es auf der Homepage www.helios-gesundheit.de/kliniken/niederberg Informationen zum Beschwerdemanagement.