. Ergebnisse der Befragung vorgelegt. Durch Hochrechnung wird das geforderte Minimum von 100 Kindern überschritten. Hauptschule ist kaum gefragt.
Die so genannte „Gesamtschul-Koalition“, zu der SPD, Bündnis 90/Die Grünen, FDP, Die Linke, UVB und Die Piraten gehören, hat eine weitere Hürde auf dem Weg genommen, eine zweite städtische Gesamtschule am Standort Neviges zu errichten. Denn das Ergebnis der hierzu durchgeführten, rechtserheblichen und daher bindenden Elternbefragung zeigt: Das erforderliche Minimum von 100 wurde mit absolut nur 87 Stimmen nicht erreicht, jedoch durch Hochrechnung auf 100 Prozent letztlich mit 125 sogar überschritten.
Jetzt folgen die nächsten Schritte
Die Ergebnisse im Detail präsentierte Reinhard Mickenheim am Mittwochabend im Ratsausschuss für Schule und Bildung. Nach Auskunft des Fachbereichsleiters Schule/Bildung/Sport ist für 240 bzw. auf 100 Prozent hochgerechnet 377 Eltern eine Gesamtschule als Schulform die erste Wahl. 122 bzw. 203 würden ihr Kind auf die städtische Gesamtschule Velbert-Mitte schicken, 87 bzw. 125 auf die neue Gesamtschule in Neviges, 18 bzw. 29 auf die christliche Gesamtschule Bleibergquelle und sieben bzw. elf auf eine Gesamtschule in einer anderen Stadt.
Bedarf für eine zweizügige Realschule
Das Bedürfnis für eine zweite Gesamtschule sei klar ablesbar, ebenso auch das Bedürfnis für eine zweizügige Realschule, erklärte Gerno Böll. Die Hauptschule, so der Schuldezernent weiter, müsste sukzessive aufgelöst werden.
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Alle anderen Schulen seien hingegen nicht gefährdet. Hintergrund: In absoluten Zahlen präferieren 228 Eltern die Gymnasialform, 58 die Realschule und nur fünf – hochgerechnet sind es auch lediglich acht – die Hauptschule.
Ein pädagogisches Konzept muss her
Eine neuerliche Beschlussfassung war Gerno Böll zufolge nicht erforderlich. Er kündigte an, dass die Verwaltung jetzt die nächsten Maßnahmen in Angriff nehmen werde, die zur Errichtung der zweiten Gesamtschule erforderlich seien. So muss zum Beispiel ein pädagogisches Konzept erarbeitet werden, ist eine so genannte „anlassbezogene Schulentwicklungsplanung“ notwendig, muss sich die Stadt Velbert mit benachbarten Schulträgern ins Benehm setzen.
Schwerpunkt wird Sport
Die neue Gesamtschule soll den Schwerpunkt Sport haben und in der Heinrich-Kölver-Schule starten. Ab der neunten Klasse würde dann in der Hardenbergschule unterrichtet.
>>>ELTERN VON 671 DRITTKLÄSSLERN BEFRAGT<<
Die Verwaltung hatte Anfang März die Eltern der 671 Kinder befragt, die aktuell im dritten Schuljahr sind und somit der Jahrgang sind, der mit dem geplanten Start der neuen Gesamtschule zum Schuljahr 2019/20 dort angemeldet werden könnte.
Nach Auskunft der Fachverwaltung kamen 481 Fragebögen zu rück, darunter waren 59 ungültige wegen „Mehrfachantworten“. Diese Rücklaufquote war allerdings nicht relevant, weil die Antworten ja ohnehin auf 100 Prozent hochgerechnet werden.