Velbert. . Seit 2007 zeichnet die Stadt mit dem Ehrentaler Menschen aus, die sich für Bürger in besonderer Weise einsetzen. Das Engagement ist vielfältig.

  • Seit zehn Jahren zeichnet die Stadt Velbert verdiente Bürger mit dem Ehrentaler aus
  • Auch Gruppen und Institutionen werden für ihr besonderes Engagement geehrt
  • Die Verleihung ist für die Preisträger in der Regel eine große Überraschung

„Ehre, wem Ehre gebührt“, verkündete der stellvertretende Bürgermeister Emil Weise, als er einem gerührten Chorleiter Manfred Hagling im Juni den neusten Ehrentaler der Stadt überreichte. Was sich im Namen der städtischen Auszeichnung bereits andeutet ist, dass hiermit vor allem ehrenamtliches, soziales Engagement ausgezeichnet werden soll. Es ist eine Anerkennung, die denjenigen zuteilwird, die sich in besonderer Weise für die Menschen in der Stadt eingesetzt haben.

Über 20 Velberter haben die Auszeichnung schon erhalten

Hans Werner Mundt (links) erhielt 2014 den Ehrentaler überreicht – hier ist er zu sehen mit Ex-Bürgermeister Stefan Freitag und dessen Vertretern Rolf Otterbeck und Bernd Tondorf (von rechts).
Hans Werner Mundt (links) erhielt 2014 den Ehrentaler überreicht – hier ist er zu sehen mit Ex-Bürgermeister Stefan Freitag und dessen Vertretern Rolf Otterbeck und Bernd Tondorf (von rechts). © Heinz-Werner Rieck

Seit 2007 schon gibt es die Auszeichnung, über 20 Velberter haben diese seitdem verliehen bekommen. Die Gründe dafür sind stets ganz individuell, erklärt Angelika Grube von der Stadt: „Damals haben sich die Bürgermeister überlegt, eine Auszeichnung ins Leben zu rufen, die nicht an feste Bedingungen gebunden ist.“ Denn anders als die Schlotschmet-Plakette – die höchste Auszeichnung der Stadt, verliehen zumeist an jahrzehntelange Mitglieder des Stadtrats und seit vielen Jahren ortsansässige Unternehmen – können Bürgermeister und Stellvertreter die Anerkennung spontan und unbürokratisch Bürgern verleihen. Und zwar denen, die sich durch einzigartiges Engagement verdient gemacht haben.

Die Verleihung soll ein ganz besonderes Erlebnis sein

Obwohl „spontan“ in manch einem Fall nicht das richtige Wort ist, sagt Grube: „Manchmal ist schon längst beschlossen, dass jemand mit dem Ehrentaler ausgezeichnet wird, dann warten wir aber auf den richtigen Anlass, um die Auszeichnung zu übergeben.“ Schließlich solle das Ganze für den Ausgezeichneten ein besonderes Erlebnis sein. „Grundsätzlich ist es auch als Überraschung gedacht“, verrät Grube. Stadtempfänge, Jubiläums-Feiern aber auch Vereins- und Mitgliederversammlungen schufen dafür in den letzten Jahren eine festliche Atmosphäre.

Der Ehrentaler ist ein ganz spezielles Dankeschön

„Für mich war das eine riesengroße Überraschung“, erinnert sich Gerda Klingenfuß zurück, die den Ehrentaler im August 2012 auf dem Sommerfest in Langenberg überreicht bekam. „Es hat mich zum einen überwältigt, dass mein Einsatz öffentlich so anerkannt wird“, erzählt die Unternehmerin, „zum anderen hat es mich geehrt, in die Reihe der Ausgezeichneten aufgenommen worden zu sein.“ Vor allem in Langenberg macht sich Gerda Klingenfuß immer wieder stark für Belange der Bürger und ist rege in der Vereinsarbeit engagiert. „Man hört schon oft mal ein ,Danke’. Aber den Ehrentaler zu bekommen, das finde ich toll.“

Auch Gruppen und Institutionen wurden bereits geehrt

Neben Einzelpersonen haben auch Gruppen in Velbert und Institutionen, die sich in Velbert engagiert haben, bereits die Auszeichnung entgegennehmen dürfen. So überreichte die Stadt 2010 der Hundestaffel des Arbeiter Samariter Bundes (ASB) Hattingen auf dem Stadtempfang den Ehrentaler, nachdem die Hunde die kleine Kassandra 2009 in einem Kanalschacht aufspürten und so das Mädchen retteten. Auch die Krankenhilfe am Klinikum Niederberg (KKN) erhielt im letzten Jahr eine Auszeichnung für das wichtige Ehrenamt am Krankenbett.

„Es ist einfach eine Anerkennung für alles das, was man tut“, erklärt Hans Werner Mundt, der im Jahr 2014 die Auszeichnung der Stadt erhielt. „Es war einfach der Hammer, ich war zu Tränen gerührt.“ Heute läge der Taler bei ihm zuhause, auf dem Schreibtisch, stets in Sichtweite: „Das ist doch auch immer wieder ein Aufputschmittel, ihn zu sehen, in die Hand zu nehmen“, findet Mundt, der für seine ehrenamtliche Arbeit im Jugendsport geehrt wurde. „Und es motiviert auch dazu, immer weiter zu machen.“