Neviges. . Die Kreispolizei Mettmann und das Aktionsbündnis Seniorensicherheit (ASS) beraten auf dem Wochenmarkt Senioren zu Fragen der Sicherheit.

Brigitte Griethe ist schwer bepackt auf dem Heimweg. Eigentlich hat sie wenig Zeit, aber da muss man gucken: Die Polizei auf dem Markt, was ist da los? Kurz darauf ist ihre Tasche noch voller. „Der Stand ist gut, kannte ich gar nicht. Ich sag’s ja immer: Haustür abschließen.“ Die 86-Jährige war eine von vielen, die sich gestern beim Info-Stand des Aktionsbündnisses Seniorensicherheit (ASS) und Kreispolizei Mettmann informierte. Damit Betrüger und Diebe keine Chance haben.

„Wir haben hier in Neviges immer viel zu tun, die Resonanz ist groß. Die Leute haben viele Fragen“, freut sich Susanne Wulf, Oberkommissarin der Kreispolizei Mettmann. Auch ganz allgemeiner Art, nach dem Motto „Was ich schon immer mal sagen wollte.“ Aber natürlich wollen sie auch wissen, wie man die eigenen vier Wände sicherer macht, und man hört ja auch so viel von komischen Anrufen und Leuten an der Haustür.

Am 21. Juli auf dem Markt in Velbert-Mitte

Nächstes Mal kommen ASS und Kreispolizei am Freitag, 21. Juli, von 10 bis 12 Uhr auf den Wochenmarkt in Velbert-Mitte.

Die Kreispolizei informiert unter folgenden Nummern zu einzelnen Themen: Einbruchsicherung/Diebstahlschutz 02104/982-7777. Schutz älterer Menschen 02104/982-7717. Gewalt/Jugendkriminalität 02104/982-7711, Sucht und Drogen 02104/982-7713 und polizeilicher Opferschutz 02104/982-1067.

Zum guten Beratungsteam gehören neben Polizeihauptkommissar Detlef Friese auch die drei engagierten Ehrenamtler aus dem ASS-Team: Carola Büchter, Gerda Bruckmann und Siegbert Lüdtke haben einfach ein gutes Händchen für ältere Herrschaften. „Achten Sie auf Ihr Portemonnaie. Und niemanden zuhause hereinlassen“, gibt Carola Büchter einer 90-Jährigen Dame mit Hütchen nach längerem Gespräch mit auf den Weg.

Bei Anne Dünnleder (88) haben miese Betrüger zum Glück keine Chance. „Letztens kam doch einer, er hätte sich ausgesperrt. Und ich sollte ihm 30 Euro für den Schlüsseldienst geben, bekäme ich auch sofort wieder“, erzählt sie.

Ratgeber warnt vor Taschendieben

Noch immer ist die Seniorin ganz empört: „„Was denkt der sich? Ich bin doch nicht blöd. Wenn der Schlüsseldienst die Tür aufmacht, dann wird er ja wohl Geld in der Wohnung haben. Nein, auf solche Tricks falle ich nicht herein.“

Prospekte informieren darüber, wie man sich vor Taschendieben und Einbrechern schützt. Ein weiteres Thema: Sicherheit im Straßenverkehr.
Prospekte informieren darüber, wie man sich vor Taschendieben und Einbrechern schützt. Ein weiteres Thema: Sicherheit im Straßenverkehr. © Uwe Möller

Bei ihrer Bekannten sei jemand aufgetaucht, der habe sich als Polizist ausgegeben. „Der wollte sich ihren Schmuck ansehen, zum Schutz, weil eine Einbrecherbande unterwegs wäre. Meine Freundin hat das nicht gemacht, aber ich hab im Sportverein gehört, eine ist wirklich darauf hereingefallen.“

Um auch in Zukunft gut gewappnet zu sein, deckt sich Anne Dünnleder mit Flyern ein wie „Achtung, falsche Polizisten am Telefon“, „Schlauer gegen Klauer“ oder dem praktischen Ratgeber, wie man Taschendieben das Leben schwer macht.

Was Polizeihauptkommissar Detlef Friese bei der Polizei-Betrugsnummer so schlimm findet: „Das wird ein ganz tiefes Vertrauen missbraucht. Jedes Kind lernt: Die Polizei, dein Freund und Helfer.“

Auch der Schutz vor Einbrechern bleibt ein Dauerthema: „Bei mir sind sie auch eingestiegen, ich hab schon nachgerüstet. Aber vielleicht kann man ja noch mehr tun“, meint Bernhard Hansrick.

Oberkommissarin Susanne Wulf liegt, wie auch ihrem Kollegen, die Verkehrssicherheit besonders am Herzen. „E-Bikes sind sehr in Mode gekommen, ist ja auch praktisch. Aber die sind nicht ganz ohne.“ Das Problem: Es kaufen sich jetzt auch Senioren ein E-Bike, die wegen der Berge schon länger kein Rad mehr gefahren sind. „Aber E-Bike-Fahren muss man üben.“ Auch hier hilft ein Flyer, Titel: „Mit eingebautem Rückenwind“.