Velbert. . 224 Kommunen hat der Bund der Steuerzahler in NRW verglichen. Dabei gibt es große preisliche Unterschiede. In Velbert kostet ein Hund 119 Euro.

Der Hund ist des Deutschen liebstes Haustier. Doch das Halten der Vierbeiner ist kein billiges Vergnügen – neben der Grundausstattung wie Nahrung und Tierarztbesuchen kommt nämlich noch die Hundesteuer hinzu. Der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen hat jetzt den Jahresbetrag von 224 Kommunen in NRW verglichen – Velbert liegt dabei im Landesvergleich preislich im oberen Bereich.

Landesweit große Unterschiede

Während der Betrag der Hundesteuer bei „normalen“ Hunden pro Tier steigt, bleibt der Wert bei Kampfhunden konstant.
Während der Betrag der Hundesteuer bei „normalen“ Hunden pro Tier steigt, bleibt der Wert bei Kampfhunden konstant. © Denise Ohms

119 Euro pro Jahr zahlt, wer sich in Velbert einen Hund hält. Lediglich in 35 Kommunen in NRW liegt dieser Betrag noch höher. Unangefochtener Spitzenreiter bei den Preisen ist Hagen, das für einen Hund stolze 180 Euro verlangt. Es geht jedoch auch ganz anders, denn das ostwestfälische Verl nimmt nur 25 Euro an Hundesteuer.

Bei einem zweiten Hund werden in Velbert sogar 146 Euro, bei einem dritten dann 174 Euro fällig. Die Zahlen haben sich aber immerhin seit dem 1. Januar 2011 nicht mehr erhöht. Damals geschah das laut Beschlussvorlage der Stadt aufgrund des Rückgangs der gemeindlichen Steuereinnahmen im Zuge der Finanz- und Wirtschaftskrise. Vor 2011 lag die Höhe der Velberter Hundesteuer bei einem Hund bei 104 Euro. Zuvor waren die Werte über 17 Jahre lang unberührt geblieben.

Kampfhunde sind deutlich teurer

Dass die Hundesteuer für den Jahreshaushalt der Stadt einen wichtigen Mosaikstein darstellt, zeigt der Haushaltsplan. „Der Ansatz für 2017 für das Hundesteueraufkommen beträgt 615 000 Euro“, berichtet Stefan Frink vom Steueramt der Stadt Velbert. Doch gerade der Bund der Steuerzahler kritisiert die Hundesteuer als „Bagatellsteuer“, die das Verhalten der Bürger steuern soll. „Sie nimmt auf die finanzielle Leistungsfähigkeit der Steuerzahler so gut wie keine Rücksicht“, kritisiert Heinz Wirtz vom Bund der Steuerzahler.

Wer sich einen Kampfhund hält, muss häufig noch deutlich tiefer in die Tasche greifen. Auch in Velbert, wo die Listenhunde im Jahr 780 Euro an Abgaben kosten. Spitzenreiter in dieser Kategorie ist Monheim, das für einen Kampfhund 1320 Euro verlangt. 55 Kampfhunde sind derzeit in Velbert registriert -– ein verschwindend geringer Anteil angesichts von insgesamt 5020 angemeldeten Hunden in der Stadt. Vor drei Jahren waren es noch über 200 Tiere weniger.

Bei Nicht-Anmeldung droht Strafe

Klar ist: Wer sich einen neuen Hund anschafft oder wenn ein Welpe geboren wird, muss dieser so schnell wie möglich bei der Stadt angemeldet werden. Andernfalls können Strafen drohen, sollte das Ordnungsamt einen Hund ohne Steuermarke erwischen.

Um derartigen Vorkommnissen auf die Schliche zu kommen, ist es der Stadt beispielsweise möglich, eine sogenannte Hundebestandsaufnahme durchzuführen. „Das passiert vor allem, wenn wir den Eindruck haben, dass an den Zahlen etwas nicht stimmen kann“, erklärt Stefan Frink. In dem Fall geht ein Beamter von Haus zu Haus und überprüft, ob dort nicht registrierte Hunde leben. „Wir haben das aber vor circa zehn Jahren zum letzten Mal gemacht“, ist Frink der Ansicht, dass derlei Probleme derzeit nicht allzu sehr vorhanden sind. „Bei uns steht das zur Zeit nicht auf der Agenda“, bestätigt er.

>>>KEINE STEUERBEFREIUNG FÜR HUNDE AUS DEM TIERHEIM

In 84 Kommunen sind Hunde, die aus dem Tierheim geholt werden, zumindest für einen bestimmten Zeitraum von der Steuer ausgenommen. In Velbert ist das allerdings nicht der Fall.

Eine Steuerbefreiung gibt es dagegen fürhilflose, blinde oder schwerbehinderte Personen, die auf einen Hund als Unterstützung angewiesen sind.

In Geseke im Kreis Soest wurde die Steuer Anfang des Jahres um 40 Prozent erhöht.