Velbert. . In den letzten Jahrzehnten ist die Stadtbücherei mehr zu einem Begegnungs- und Veranstaltungsort geworden. Dabei gibt es auch Erstaunliches.

  • In den vergangenen Jahrzehnten hat sich die Stadtbücherei Velbert gehörig gewandelt
  • So gibt es dort immer mehr Veranstaltungen, die Bibliothek wird zunehmend zum Ort der Begegnung
  • Zahl der Ausleihen ist leicht rückläufig, was die Büchereileiterin auf den gekürzten Etat zurückführt

Als Ulrike Motte vor 30 Jahren als Bibliothekarin anfing, da wurden in den Bibliotheken überwiegend Bücher ausgeliehen. Das passiert natürlich auch drei Jahrzehnte später noch – doch heute präsentieren sich Bibliotheken immer mehr wie ein offenes Buch. Denn: „Mittlerweile sind wir auch ein Begegnungsort geworden, an dem sich Menschen treffen“, sagt die Leiterin der Velberter Stadtbüchereien.

362 Veranstaltungen in einem Jahr

Wie sehr das zutrifft, verdeutlicht Ulrike Motte mit einer Zahl: „Im vergangenen Jahr hatten wir 362 Veranstaltungen in unseren Räumen.“ Also im Schnitt fast eine am Tag. Die Bandbreite ist dabei erstaunlich: Neben etablierten Veranstaltungen etwa zur Leseförderung oder dem Bilderbuchkino für Kinder gibt es in den drei Büchereien noch Klassenführungen, Vorträge, Einführungen für Migranten sowie Onleihe-Sprechstunden.

Bibnet-Onleihe liegt voll im Trend

Gerade die Informationsveranstaltungen zur Bibnet-Onleihe, also der digitalen Ausleihe etwa von elektronischen Büchern oder Hörbüchern, bringen bisweilen Überraschungen: „Manchmal kommen nur drei ältere Menschen. Aber das finde ich toll, dass sie sich auch für das Herunterladen von Medien interessieren“, schildert Motte. Die Onleihe gibt es nunmehr seit neun Jahren – und sie liegt auch voll im Trend, wie die stellvertretende Büchereileiterin Anja Bley erläutert: „Die Ausleihzahlen steigen kontinuierlich an.“ So wurden im Januar 2010 rund 1500 Medien elektronisch ausgeliehen, im März 2017 hingegen waren es schon 10 000.

Erster Spieleabend kam hervorragend an

Wie sehr die Bibliothek zur Begegnungsstätte geworden ist, zeigt übrigens eine weitere Veranstaltung: Zum ersten Spieleabend kamen viele Menschen im Alter von zehn bis 75 aus unterschiedlichen Kulturen. „Das wurde so gut angenommen, dass wir das nochmal machen möchten“, sagt Motte. Allerdings kommt die Bücherei bei so etwas auch an ihre (personellen) Grenzen, denn: „Wir können solche Veranstaltungen nur außerhalb der Öffnungszeiten anbieten.“

Auch die Computer-Arbeitsplätze in der Bücherei gewinnen zunehmend an Bedeutung.
Auch die Computer-Arbeitsplätze in der Bücherei gewinnen zunehmend an Bedeutung. © Alexandra Roth

Immer mehr an Bedeutung gewinnen auch die sechs Computer-Arbeitsplätze, die die Bibliothek anbietet und die jeder nutzen kann. „Viele Menschen kommen zu uns, um dort zu arbeiten oder ihre Bewerbung beispielsweise an unserem Farbdrucker ausdrucken zu lassen“, erklärt die stellvertretende Leiterin Anja Bley. Auch könne man in der Bücherei einen der vier Tablet-PCs ausleihen. Zudem kämen viele Menschen, um Zeitung, auch online, zu lesen.

Zahl der Gesamtausleihen ist leicht rückläufig

Etwas rückläufig ist dagegen die Zahl der Gesamtausleihen: So wurden 2016 in den drei Velberter Büchereien insgesamt gut 419 000 Medien ausgeliehen. Im Jahr zuvor waren es noch rund 437 500 Stück gewesen. Ulrike Motte führt das auch auf den um fast die Hälfte gekürzten Medienetat zurück, den die Stadt zur Verfügung stellt. So gebe es nun nur noch 82 000 Euro statt zuvor 148 000 Euro für neue Medien wie Bücher – und das wirke sich auch auf Ausleihzahlen aus.

  • >>BÜCHEREI IST OSTERSAMSTAG GESCHLOSSEN
  • Die Stadtbücherei Velbert-Mitte im Forum Niederberg hat folgende Öffnungszeiten: montags von 14 bis 18 Uhr, dienstags, donnerstags und freitags von 10 bis 18 Uhr sowie samstags von 10 bis 13 Uhr. Am Samstag, 15. April, sowie Ostermontag ist die Bibliothek geschlossen.
  • Der Jahresausweis für die Velberter Stadtbüchereien kostet 18 Euro (Familien: 29 Euro, ermäßigt 9 Euro, Kinder bis 18 Jahren frei).