Bonsfeld. . CDU-Fraktionsvize Hermann-Josef Schmitz wendet sich gegen Überlegungen, ein Flüchtlingsheim auf dem Sportplatz Bonsfeld zu errichten. Er meint: Der Verein soll dort 2016 sein 100-Jähriges feiern dürfen.
Manchem Langenberger gilt er als „Plattmacher“ des Nizzatal-Freibades – beim Sportplatz Bonsfeld wird man ihm einen solchen Vorwurf kaum machen können: „Ich bin unbedingt dagegen“, meldete gestern CDU-Fraktions-Vizevorsitzender Hermann-Josef Schmitz Widerstand gegen Überlegungen an, im Stadion Bonsfeld ein neues Flüchtlingsheim für die Stadt Velbert zu errichten.
Wie berichtet, hatte die Stadt am gestrigen Dienstag Probebohrungen auf dem Platz durchführen lassen wollen. „Um die generelle Bebaubarkeit zu untersuchen – nicht explizit für den Bau oder das Aufstellen von Wohncontainern“, betonte Stadtsprecher Hans-Joachim Blißenbach.
Probebohrungen wurden verschoben
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Zwar hatte die Stadt die Bohrungen, die beim Langenberger Spielvereinigung (LSV) als Hausherrn des Platzes erst am Freitag angemeldet worden waren, am Montag „aus verwaltungstechnischen Gründen“ wieder abgesagt. So war jedoch bekannt geworden, was der Rat im Juni noch hinter verschlossenen Türen besprochen hatte: Dass nämlich Bonsfeld als ein möglicher Standort für die zentrale Unterbringung von Flüchtlingen in Frage kommt, die der Stadt zugewiesen werden.
Zwei Dutzend Standortvorschläge
„Etwa zwei Dutzend sind es insgesamt, die die Verwaltung dem Rat am 11. August vorschlagen und dann auch öffentlich diskutieren wird“, beantworte Blißenbach gestern eine WAZ-Anfrage. Darin trat der Stadtsprecher auch Bedenken der LSV-Führung entgegen, der Platz könne durch die Bohrungen irreparabel beschädigt werden. „Die Löcher sind winzig und werden anschließend wieder verfüllt, sie werden gar nicht mehr zu sehen sein.“ Und auch schwere Fahrzeuge kämen nicht zum Einsatz. Blißenbach: „Die Bohrwerkzeuge finden in einem kleinen Koffer Platz.“
2016 wird die LSV 100 Jahre alt
Für CDU-Ratsherrn Schmitz sind derzeit weder die Bohrungen noch die Flüchtlingsunterkunft das Problem. „Hauptgrund ist für mich das 100-jährige Bestehen der LSV im kommenden Jahr“, gibt er zu bedenken. Denn er meint: „Den soll die LSV in jedem Fall auch noch auf ihrem Platz feiern dürfen.“
Ratsbeschluss von 2013
Und darauf, ist Schmitz überzeugt, hätten die LSV-Kicker auch vertrauen dürfen: Noch im März war im Sportausschuss von der Verwaltung auf einen Ratsbeschluss aus 2013 verwiesen worden. Damals war dem Verein der Fortbestand des Platzes lediglich „unter der Bedingung eingeräumt worden, dass keine Reparaturen auf dieser Anlage mehr durchgeführt werden“.
Alternative: Sportplatz im Siepen
„An diesen Beschluss sind wir gebunden“, meint Schmitz. Er regt an: „Der Sportplatz im Siepen ist von der Infrastruktur her mindestens ebenso geeignet wie der Bonsfelder – aber der im Siepen wird gar nicht mehr von einem Verein genutzt.“