Was hat Verwaltung und Politiker nur bewogen, das Thema „Anfrage zur Flüchtlingsentwicklung in Velbert“ am Mittwoch vor 14 Tagen im Sozialausschuss aus dem öffentlichen in den nichtöffentlichen Sitzungsteil zu verschieben? Waren doch Zuhörer allein wegen dieses Punktes zur Sitzung erschienen.

Das Argument, die Standortfrage für ein neues Flüchtlingsheim berühre ja auch private Immobilienbelange, mag ja zutreffen. Was aber hindert die Stadt daran, das Allgemeine öffentlich zu beraten – und alles datenschutzrechtlich Relevante hernach im nichtöffentlichen Teil? So aber keimt beim Bürger schnell der schlimme Verdacht, die Stadt wolle ihn bewusst im Ungewissen lassen, wolle ihn über ein brisantes Thema gezielt desinformieren. Weil man eben Angst hat, dass sich andernfalls gleich irgendwo Widerstand regt.

Vielleicht aber reizt man solchen Widerstand viel mehr, je weniger offensiv man gerade mit so einem sensiblen Thema umgeht. Und erweist am Ende der guten Sache, dass nämlich selbstverständlich auch Velbert und seine Bürger sich um Flüchtlinge und ihre menschenwürdige Unterbringung kümmern werden, noch einen Bärendienst. Denn Heimlichtuerei haftet nicht nur der Geruch von Verbotenem an. Sie hat obendrein Ressentiments auch stets nur befeuert.