Sprockhövel. .

Die Stadt muss sparen. In der Dorfschänke konnten Haushaltslochstopfer und Sparfüchse ihre Ideen loswerden. „Sparen, aber wie?“, gaben die Grünen als das Thema für die Bürgerdiskussion vor.

Vertreter der Feuerwehr, der Bürgergemeinschaft Herzkamp, der TSG, des Freibad-Fördervereins und auch ganz „normale“ Bürger versuchten, diese Frage zu beantworten. Hintergrund der Veranstaltung: Sprockhövel muss knausern, offensichtliches Sparpotential ist ausgeschöpft und bei jeder geplanten Finanzierung hat die Aufsichtsbehörde mitzureden.

„Freiwillige Leistungen“ wie Musikschule, Freibad und Winterdienst stehen auf dem Prüfstand. Die Lösung des Problems sahen etliche Teilnehmer in einem bürgerlichen Engagement – und das forderten manche mit Nachdruck ein. „Kommt aus den Puschen, sonst passiert nichts mehr!“, so Vertreter der Bürgergemeinschaft Herzkamp, die eine klare Ansage an die Einwohner forderten. Wer darauf nicht reagiere, der müsse mit der Schließung einer Einrichtung rechnen. Michael Ibing, Musikzugführer bei der freiwilligen Feuerwehr, sah das anders. „Wir haben sehr viel ehrenamtliches Engagement“, betonte er und nannte als Beispiel die Wehr. „Eigentlich müsste Sprockhövel eine Berufsfeuerwehr haben - an die Kosten will ich gar nicht denken.“

Warnung vor zu viel Ehrenamt

Grünen-Fraktionschefin Altenhein warnte vor zu viel Ehrenamt: „Wir können uns als Stadt nicht komplett in die Hand von Ehrenamtlichen übergeben.“ Breche etwas weg, hätte Sprockhövel ein Problem. Die Kulturinitiative und die Lokale Agenda hatten ihre Teilnahme abgesagt. Ihre Begründung: „Das Ehrenamt werde in Sprockhövel nicht genug gewürdigt“. Kreative Lösungen hatte die TSG, die über ein Blockheizkraftwerk für das GuFit nachdenkt.

Profitieren würde davon das Freibad, da die TSG im Sommer nur am „Abfallprodukt“ Strom interessiert ist und die produzierte Wärme an das Bad abführen kann. Profitieren würde die Stadt, die Energie einsparen kann. Das rentiere sich nur, wenn das Bad noch zehn Jahre besteht. In fünf Jahren stehen dort größere Reparaturen an. Sparpotential sahen die Anwesenden auch bei der Straßenbeleuchtung. Die müsse nicht immer brennen, Gebäude müssten nicht die ganze Nacht beleuchtet sein. Und: Wer nicht genug sparen könne, müsse die Einnahmen steigern. Darauf Kämmerer Kaschel: „Steigen die Einnahmen der Stadt, steigt die Kreisumlage.“ „Wie viele Millionen haben wir eingespart“, fragte eine der Anwesenden. „Peanuts!“, waren sich die Sparfüchse einig.