Sprockhövel. Marcel Beckers vom Förderverein des Freibades Sprockhövel hat eine zündende Idee, wie die Öffnungszeiten in dieser Saison erweitert werden können

Gerne würden die Sprockhövelerinnen und Sprockhöveler längere Zeiten in ihrem Freibad verbringen. Doch in den vergangenen Jahren mussten die Besuchszeiten während der Saison immer wieder wegen Personalmangels eingeschränkt werden. Da ist dem Vorsitzenden des Freibadfördervereins, Marcel Beckers, zuletzt eine zündende Idee gekommen.

Neues Arbeitszeitmodell

Ein neues Arbeitszeitmodell probiert jetzt die Stadt Sprockhövel, damit die Freibadsaison ohne Einschränkungen vonstattengehen kann: Es muss für den Bereich Rettung ausreichend Personal geben, das den Dienst im Bereich der Wasseraufsicht macht. Zu denjenigen, die sich jetzt um diesen Saisonarbeitsplatz beworben haben, gehört auch Marcel Beckers. Er ist der Vorsitzende des Fördervereins, und das Freibad liegt ihm sehr am Herzen: „Ich bin ja jetzt Rentner. Da kann ich das doch prima machen“, begründet er. Etwa 20 Bewerberinnen und Bewerber haben ich auf die Stellenausschreibung der Stadt gemeldet, die Vorstellungsgespräche laufen noch.

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Marcel Beckers hat bereits ein Bewerbungsgespräch hinter sich – jetzt wartet er auf eine Rückmeldung und wünscht sich, dass er ins Team der Rettungsschwimmer aufgenommen wird. „Das habe ich vor vielen Jahren schon einmal gemacht. Da bin ich eingesprungen“, erinnert er sich. Inzwischen ist er im Ruhestand. Seine Motivation für das Engagement begründet er damit: „Meine Frau und ich sind Vielschwimmer, haben seit Jahrzehnten eine Dauerkarte. Wir sind dem Freibad sehr verbunden. Ich wollte mit gutem Beispiel voran gehen.“ Das bedeute jetzt aber nicht, dass er an allen möglichen Badeplätzen in einem DLRG-Häuschen (Deutsche Lebensrettungsgesellschaft) sitzen wird. Seine Liebe gehört dem Freibad in Sprockhövel.

Flexibilität bei den Einsätzen

Natürlich sei er auch mal in Urlaub, ansonsten aber sehr flexibel: „Man kann mich dann auch kurzfristig anrufen, und ich bin einsatzbereit.“ Diese Einstellung und seine Möglichkeiten passen perfekt zum neuen Konzept der Stadt Sprockhövel, die den Badebetrieb so umfangreich wie es nur eben geht, ermöglichen möchte. Das Bad ist während der Saison von 9 bis 20 Uhr geöffnet, und dafür braucht man jede Menge Personal, um die Wasseraufsicht gewährleisten zu können. Natürlich steht auch Freibadleiterin Ulrike Adamy mit einer Fachkraft für Bäderbetrieb am Beckenrand, eine zusätzliche halbe Stelle sei noch in Planung, erläutert die Pressesprecherin der Stadt Sprockhövel, Mandana Rasooli Zadehei.

Zahl der Badegäste wetterabhängig

Wenn es aber einen heißen Sommer gibt, und das Freibad gut besucht ist, reichen diese Kapazitäten nicht aus. Das Problem: Die Zahl der Badegäste ist extrem wetterabhängig, so dass es deshalb einen Pool von Rettungsschwimmern geben soll, die als Honorarkräfte kurzfristig – je nach Wetterlage – eingesetzt werden können. Diese Saisonkräfte müssen den Rettungsschwimmerschein absolviert haben und können dann im Rahmen ihrer individuellen Möglichkeiten mit unterschiedlichen Stundenkontingenten eingesetzt werden.

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Noch haben nicht alle Bewerberinnen und Bewerber diese Qualifikation, aber die Stadt unterstützt durch Netzwerkarbeit diejenigen, die sie machen möchten. Dafür sei aber die Voraussetzung, dass jemand das Silberne Schwimmabzeichen und einen Erste-Hilfe-Kursus bestanden hat. Wenn die Bewerberinnen und Bewerber eingestellt werden, müssen sie vor dem Einsatz noch ein erweitertes polizeiliches Führungszeugnis vorlegen.