Sprockhövel. In einer Sprockhöveler Tankstelle wurde Heinrich Briels Geldbörse gestohlen. Trotz gelöschten Beweis-Videos kommt die Sache ins Rollen.
Heinrich Briel darf als Justizopfer bezeichnet werden: Beim Diebstahl seiner Geldbörse wurden Beweismittel nicht gesichert, deshalb galt sein Fall als erledigt. Doch dann beschwerte sich der Rentner, sein Anwalt klemmte sich dahinter: Und nun, fast zwei Jahre nach dem Vorfall, wird dem Gevelsberger nun beim Prozess vor dem Amtsgericht Hattingen, vielleicht doch noch Gerechtigkeit zuteil.
Strafbefehl beantragt
Die Staatsanwaltschaft Essen hat nun auf Anfrage mitgeteilt, dass ein Strafbefehl beantragt worden ist gegen die Frau, deren Diebstahl in der Aral-Tankstelle im Sommer 2022 von einer Überwachungskamera gefilmt wurde. Heinrich Briel hatte zu besagter Zeit getankt, hatte im Kassenhäuschen bezahlt, aber im Hinausgehen seine Geldbörse am Tresen liegenlassen. Als zurückeilte, kam ihm die nachfolgende Kundin entgegen, behauptete aber, sein Portemonnaie nicht gesehen zu haben.
Briel hadert mit dem Rechtsstaat
Doch eine Angestellte hat das Video noch gesehen, durch ein Versehen wurde es später jedoch gelöscht. Heinrich Briel war außer sich: In seiner Anschauung hat das Rechtssystem in der Folge versagt, weil Polizei und Justiz nicht in der Lage waren, die Tatverdächtige zu überführen und ihm Portemonnaie, die 300 Euro und die Papiere darin wieder herbeizuschaffen.
Wiederuafnahme des Verfahrens
Briels Anwalt, der in Sprockhövel auch durch seine zahlreichen Ehrenämter sehr bekannte Ronald Mayer, hat jedoch einige Monate später mitgeteilt, dass das seinerzeit eingestellte Verfahren gegen die tatverdächtige Sprockhövelerin wieder aufgenommen worden ist. Das sei ein „ungewöhnlicher Vorgang“, da solche Einstellungen normalerweise abschließend seien. Einen Termin für Briels zweite Chance, seinen Schaden doch noch ersetzt zu bekommen und Gerechtigkeit zu erfahren, gibt es jedoch noch nicht.