Sprockhövel. Rückkehr zu 19 Prozent Mehrwertsteuer: Die Gastronomen in Sprockhövel hat es kalt erwischt. Aber nicht geben die Erhöhung an die Kunden weiter.
Die Bundesregierung hat beschlossen, die Mehrwertsteuervergünstigung für die Gastronomie auslaufen zu lassen. In der Coronakrise hatte die Koalition den Steuersatz von 19 auf sieben Prozent gesenkt. In der Branche wird befürchtet, dass viele Restaurants ihre Preise anheben müssen, die Nachfrage sinken und viele gastronomische Betriebe so in Existenznot geraten könnten. Wie ist die Situation in Sprockhövel?
Probleme sind nach Corona nicht kleiner geworden
Die Probleme seien seit Corona in seiner Branche ja nicht weniger geworden, sagt ein hörbar angesäuerter Dirk Eggers vom gleichnamigen Restaurant- und Hotelbetrieb in Niedersprockhövel. „Inflation, der steigende Mindestlohn, Fachkräftemangel – da kommt die Rückkehr zur 19-Prozent-Mehrwertsteuer wie ein negatives Saure-Sahne-Häubchen obendrauf“, sagt der Sprockhöveler.
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Steakhaus Rose wird sie aufschlagen
Über eine Strategie, wie er mit den zwölf Prozent mehr auf den Rechnungsbetrag umgehen soll, will Dirk Eggers noch nicht sprechen – einfach aufschlagen gehe ja auch nicht. Stellschrauben wie der Verzicht auf das Angebot an die Kundschaft, bargeldlos zu bezahlen, helfe nicht weiter. Tatsache sei, dass die Mehrwertsteuer nur eine unter mehreren Herausforderungen für die Gastro-Betriebe bleibe. Im Steakhaus Rose auf der anderen Straßenseite macht sich Geschäftsführer Miroslav Kristo keine Illusionen: „Wir müssen diese höhere Mehrwertsteuer voll an unsere Kunden weitergeben“, ansonsten drohe sein Betrieb in Schieflage zu geraten.
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„Angst ohne Ende“
Sprockhöveler Restaurantbesucher seien zwar insgesamt eher begüterte Kunden, „aber auch bei denen gibt es Schmerzgrenzen bei den Preisen, essen auswärts könnte zum Luxus werden“, räumt Kristo ein. Aber er habe jetzt keine Wahl. „Angst ohne Ende“ hat der Chef vom griechischen Restaurant Sirtaki an der Mühlenstraße. Immer wieder schaut Christos Toris auf seine Speisekarte und spielt Preiserhöhungen durch. „Wer zahlt schon über 30 Euro für ein Steak?“ Den Hinweis mit der Barzahlung nimmt er ernst: „Dieser Service kostet mich mehrere Hundert Euro jährlich, vielleicht schaffe ich ihn ab.“ Und er hofft, dass sich die Bundesregierung doch noch besinnt.
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