Sprockhövel. Ein tragischer Unfall an der Silscheder Straße in Sprockhövel kostete das Leben einer Frau – Fall für eine Spezialeinheit. Wie die jetzt vorgeht.
Sonntagnacht hat sich an der Silscheder Straße ein tragischer Verkehrsunfall ereignet, bei dem eine am Straßenrand liegende Frau tödliche Verletzung erlitten hat. Die Umstände sind rätselhaft, und so hat die Kreispolizei Ennepe-Ruhr Unterstützung durch eine Spezialeinheit der Kölner Polizei um Unterstützung gebeten. Wie die Kollegen aus dem Rheinland vorgehen.
Eine Aufgabe für Spezialisten
„Nicht jede Polizeidienststelle in Nordrhein-Westfalen ist in der Lage, sich um alle Formen von Unfällen oder Gewalt zu kümmern“, berichtet der Sprecher der Polizei in Köln, Sascha Wallmeroth. Für schwierige Verkehrsunfälle mit Toten wie jenem an der Silscheder Straße seien unter anderem die Polizeipräsidien in Dortmund, Düsseldorf und Köln gerüstet.
Hochgerüstete Möglichkeiten
Offenbar seien die näher liegenden Schwerpunktdienststellen am Sonntag ausgelastet gewesen, vermutet der Sprecher, so dass die Rheinländer ranmussten. Im Unterschied zu den normalen Verkehrskommissariaten rücken die so genannten Unfallaufnahmeteams mit hochgerüsteten technischen Möglichkeiten an. „Die machen den Unfallort und alles, was sich dort abgespielt hat, begreifbar“, sagt Wallmeroth.
Fakten sammeln für genaues Bild
Das beginne mit der Spurensicherung, wo das Kölner Team die Möglichkeit habe, mit Drohnen die Örtlichkeit genau unter die Lupe zu nehmen, mit feinem Messgerät die Unfallstelle so auszumessen, dass später am Computer ein plastisches Bild von Straße, Unfallauto, Opfer und dem Bewegungsablauf entstehe. Auch die Witterung und Straßenverhältnisse werden dokumentiert. „Es ist ja nicht unerheblich in Rechnung zu stellen, ob eine Straße während eines Unfalls nass war, glatt oder trocken“, so der Sprecher. Am Ende der Faktensammlung seien die Ermittler unabhängig vom tatsächlichen Unfallort, alles ist digital im Kasten.
Rein technische Hilfe aus Köln
Doch all diese Prozesse laufen, Ergebnisse liegen noch nicht vor. Sascha Wallmeroth betont, Köln leiste hier rein technische Hilfe. „Bei allen anderen Fragen ermitteln die Kolleginnen und Kollegen im Ennepe-Ruhr-Kreis.“
Zu spät gesehen
Wie die Polizei mitteilt, war gegen 23.25 Uhr eine 44-jährige Sprockhövelerin mit ihrem Auto in Fahrtrichtung Haßlinghausen unterwegs. In der Dunkelheit wurde sie dabei viel zu spät auf die Frau aufmerksam, die am Straßenrand lag. Der Unfall geschah auf Höhe der Hausnummer 115 der Silscheder Straße. Die Autofahrerin erfasste eine am rechtem Fahrbahnrand bereits am Boden liegende Frau mit ihrem Wagen.
Schwere Kopfverletzungen
„In Folge des Zusammenstoßes mit dem Pkw erlitt die Frau schwere Kopfverletzungen“, berichtet Polizeisprecherin Isabell Kircher. Das Unfallopfer sei dann noch am Unfallort gestorben.
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Mehrere Zeugen waren dabei
Der Vorfall hat einige merkwürdige Begleiterscheinungen. Die Polizei berichtet auf Anfrage der WAZ, dass es einige Zeugen gegeben habe, doch scheinen sie nicht in Beziehung zum Unfallopfer gestanden zu haben. „Die Frau hat keinerlei Ausweispapiere bei sich geführt“, berichtet Sprecherin Kircher.
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Bislang keine Vermisstenmeldung
Andererseits habe es am Montag auch keine Vermisstenmeldung gegeben, die zur Klärung der Identität der Toten hätte beitragen können, so die Sprecherin. So bleibt die Frau bislang eine Unbekannte. Auch ist noch nicht bekannt, ob das Unfallopfer unter Drogen oder Alkohol stand, als es angefahren wurde.