Sprockhövel. Darauf hat Sprockhövel lange gewartet: Herzkamps „Spitzbub“ hat wieder geöffnet. Es wird griechisch – ein Blick ins Lokal und die Speisenkarte.

Es gibt auch gute Nachrichten in diesen Zeiten: Die beliebte Gaststätte „Spitzbub“ hat wieder geöffnet. Der neue Pächter Apostolos Boumparis bietet Speisen, wie in einer echten griechischen Taverne.

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„Geboren wurde mein Onkel in Schwelm, aber kurze Zeit später von seinen Eltern nach Griechenland verschleppt“, erzählt sein Neffe Angelos Papadopoulos mit einem Augenzwinkern. Der 27-Jährige Bochumer mit griechischen Wurzeln ist Polizist, zweisprachig, und hat über Wochen in seiner Freizeit kräftig mitangepackt, um die seit langem leerstehende Traditionskneipe wieder auf Vordermann zu bringen. Es blitzt alles sauber und einladend. „Die Menschen in Herzkamp sind unglaublich froh, dass hier endlich wieder Leben in die Gaststätte gekommen ist.,“

Die Traditionsgaststätte in Herzkamp hat rendlich wieder geöffnet.
Die Traditionsgaststätte in Herzkamp hat rendlich wieder geöffnet. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

Wenn er davon spricht, was Onkel Apostolos auf die Teller zaubern wird, läuft dem Zuhörer tatsächlich das Wasser im Mund zusammen. Großen Wert legt der 49-Jährige auf die Vorspeisen, die Meze-Teller, die in Griechenland ein zentrales Essensthema sind. Mit ganz vielen leckeren Kleinigkeiten wie Tzatziki, Tirokafteri (scharfer Fetadip) oder Dakos (Tomate, Kräuter, Feta auf Paximadi-Brot) – eine Spezialität aus Kreta - will der gelernte Koch und Konditor seine Gäste verwöhnen. Natürlich gibt es auch warme Vorspeisen wie Weinblätter, Baby-Kalamaris oder gebratene Peperoni. Salate bekommt man natürlich genauso wie leckere Fleisch- und Fischgerichte. Und für die, die – eventuell mit Kindern – beim Griechen Spaghetti Bolognese genießen möchten, wird auch das aufgetischt. Für Kinder gibt’s eigene kleine Speiseangebote.

Eigene Konditorei in Griechenland betrieben

Lange hat er in seiner griechischen Heimat eine eigene Konditorei gehabt, bevor er jetzt in seiner deutschen Heimat wieder das ausübt, was er am liebsten macht: in der Gastronomie arbeiten. Denn einige Jahre hat er einen „Ausflug“ in die Speditions-Branche gemacht und als Lkw-Fahrer gearbeitet. Aber ab sofort macht er wieder das, wofür sein Herz schlägt: In der Küche stehen, Köstlichkeiten zubereiten und die Gäste verwöhnen. An den vielen Blumen und Geschenken, die den Spitzbub wieder zum Leben erwecken, kann man ablesen, wie sehr die Menschen aus Herzkamp diese Traditionskneipe vermisst haben.

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Öffnungszeiten und Lieferservice

Der Spitzbub in Herzkamp hat an Ostern neu eröffnet. Speisen kann man auch bestellen und dann selbst zur verabredeten Zeit abholen. Ein Angebot, das bei Senioren gut ankommt, erklärt der Neffe des Pächters, Angelos Papadopoulos.

Vorläufig gibt es noch keinen Ruhetag an der Elberfelder Straße 120 in Sprockhövel. Geöffnet ist montags bis sonntags von 12 bis 15 Uhr sowie von 17 bis 23 Uhr. Am Sonntag ist von 12 bis 22 Uhr durchgehend geöffnet. Reservieren kann man unter 0202 51984824.

„Auf vielen sozialen Medien haben wir Werbung gemacht“, schildert der Neffe. Vorsichtig und gekonnt hat Apostolos auch ein wenig Griechen-Flair in die Gaststätte gezaubert. Links neben dem Kachelofen gibt der Spitzbub in einem Gemälde – fast in Stein gemeißelt – seine Schlitzohrigkeit preis. Wandert der Blick nach rechts auf die großen Bilder über der Sitzbank, ist sofort Fernweh angesagt. Da sieht man typisch weiß gestrichene, griechische Häuser in warmem Licht. Urlaubsflair pur.

Apostolos Boumparis mit seiner Lebensgefährtin Vicky im wiedereröffneten „Spitzbub“.
Apostolos Boumparis mit seiner Lebensgefährtin Vicky im wiedereröffneten „Spitzbub“. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

Weil Apostolos die viele Arbeit nicht alleine stemmen kann, hilft seine Lebensgefährtin mit. Sie bringt zum Beispiel griechische Weine, die man aus einer großen Palette aussuchen kann. Angelos Papadopoulos kommt ins Schwärmen und Erzählen, wenn er von diesen köstlichen Tropfen spricht. Zum Beispiel, dass in der Region nördlich von Thessaloniki, in Kilkis, Wein angebaut wird. „Die offenen Weine, die mein Onkel anbietet, sind wirklich hervorragend.“

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Natürlich gibt es auch Bier. „Sogar das beliebte griechische Mythos-Bier ist hier zu finden. Natürlich gebe es keinen Zwang zum Essen. „Man kann auch auf einen Wein oder ein Bier hier vorbeikommen. Herzlich gerne.“