Sprockhövel. Mehr als ein Mängelhinweis täglich geht bei der Stadt Sprockhövel ein. Seit einem Jahr ist das digital möglich. Was die Sprockhöveler melden.
Vor bald einem Jahr hat die Stadt Sprockhövel ein digitales Meldesystem eingeführt. Das ermöglicht es den Bürgerinnen und Bürgern, bequem über eine App ihre Beobachtungen über Probleme und Schäden aller Art im Stadtgebiet weiterzugeben. Ein Angebot, das funktioniert: 412 Meldungen sind seit dem Start bei der Verwaltung eingegangen. Und bei der Stadt ist man bemüht, möglichst schnell die Missstände zu beheben.
Mehr als eine Meldung pro Tag
Mehr als einmal pro Tag plöppt in einem der Fachbereiche der Stadtverwaltung Sprockhövel eine Meldung auf, deren Versender auf ein Problem aufmerksam macht: „Das kann eine kaputte Straße sein, eine wilde Müllkippe, eine defekte Straßenleuchte“, sagt Carsten Galbring, seit April 2021 Digitalisierungsbeauftragter der Stadt. Die gemeldeten Mängel durchlaufen eine automatische Weiterleitung, um Zeitverzug zu vermeiden. Bereits gemeldete Mängel sind dabei jederzeit für alle Bürger ersichtlich, so dass Mehrfachmeldungen verhindert werden können.
116 Meldungen wegen mangelnder Sauberkeit
Seit Februar letzten Jahres haben Sprockhöveler diesen Weg gewählt, um Mängel abstellen zu lassen. Und es kristallisiert sich ein gewisses Ranking der am meisten gemeldeten Probleme heraus. Spitzenreiter unter den Anlässen ist mit 116 Meldungen die mangelnde Sauberkeit, Platz zwei Probleme mit der Beleuchtung (57), Beschilderung/Verkehrszeichen (55), Löcher in den Straßen (55), Grünflächen (33). Weitere Themen mit weniger Nennungen sind Klimaschutz, Spielplätze, Radverkehr, Schäden an Kanälen, Lärm und Funklöcher.
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Benutzerfreundliches Instrument
Bürgerinnen und Bürger gehen mit offenen Augen durch ihre Stadt und nehmen in ihrer Gesamtheit deutlich mehr Probleme wahr, als es städtische Bedienstete je könnten. Also ist es nur konsequent, den Interessierten über ihr Smartphone ein benutzerfreundliches Mitwirkungsinstrument an die Hand zu geben. Insofern ist auch der Mängelmelder, bürokratisch AEM (Anregungs- und Ereignismanagement) genannt, eine weitere Facette der von der Stadtspitze unter Bürgermeisterin Sabine Noll forcierten Bürgerbeteiligung.
Nutzung ist einfach
Die Nutzung ist im Prinzip einfach: Die städtische Seite Mängelmelder wird aufgerufen, der Nutzer oder die Nutzerin macht ein Foto vom Missstand, das hochgeladen wird, nachdem zuvor aktiv der eigene Standort freigegeben wurde. Hinterlegt ist auch die Klassifizierung der Beobachtung, und das hilft den Empfängern bei der Stadt, die Meldung etwa an den Bauhof weiterzuleiten, der sich des gemeldeten Problems annimmt. Der Bauhof hat mit der Einführung des Mängelmelders sogar seine Routenplanung geändert.
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Verfolgung des Prozesses
Wichtig für die Motivation der Melder: Sie haben die Möglichkeit, den nun ablaufenden Prozess über die Bearbeitung bis hin zur Beseitigung des Mangels online zu verfolgen. Auf einer Karte sind alle Meldungen mit Piktogrammen dokumentiert, die die Farben Rot (gerade gemeldet), Gelb (wird bearbeitet) und Grün (Fall erledigt) tragen. Sollte einmal die Angabe für den Standort fehlen, ist es an den Mitarbeitern des Bauhofes, sich auf die Suche zu machen. Das verhindert eine zügige Fehlerkorrektur. „Auch die herkömmliche Mängelmeldung über Brief oder Telefonanruf ist nicht geeignet, schnelle Resultate zu bringen“, gibt Galbring zu bedenken.
Problem der Zuständigkeit anderer
Ein Problem, was der Mängelmelder nicht erledigen kann, ist kaum behebbar: „Wenn etwa Straßenschäden gemeldet werden, für die die Stadt nicht zuständig ist, sondern Straßen NRW, dann leiten wir den Schaden zwar weiter, eine Verfolgung des Prozesses ist dann aber nicht möglich. Besonders, wenn die Schadensbehebung Teil einer größeren Baumaßnahme ist“, sagt Galbring.
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