Sprockhövel. Beim Herbstfest der Gartenfreunde Sprockhövel geht es um Jahreszeiten und Geselligkeit. Neben Hitze und Schnecken ist Obst ein großes Thema.

Ob Rosenzüchter, Gemüsebauer, Kräutergärtner oder einfach nur Naturliebhaber – die Gartenfreunde Sprockhövel e.V. setzen bei ihrer Mitgliederschaft auf eine bunte Mischung. Dies wurde beim Herbstfest des Vereins an diesem Wochenende deutlich, das vor allem dem regen Austausch diente. In der Bürgerbegegnungsstätte am Gedulderweg sprachen die Besucher unter anderem über Schädlingsbekämpfung, Obstanbau und den Klimawandel.

„Das vergangene Jahr war ein trockenes“, bilanziert Manfred Wienand. „In den letzten neun Monaten habe ich nur zwei Mal den Rasen gemäht. Es gab schon Jahre, da habe ich das zwanzig Mal tun müssen. Den Sommer über gab es kaum Regen, da konnte kein Grashalm wachsen. In den letzten Tagen und Wochen hat sich der Rasen allerdings etwas erholt. Er ist wieder schön grün geworden.“

Viele Äpfel haben in diesem Jahr einen Sonnenbrand

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Doch der Klimawandel macht nicht nur den Hobbygärtnern zu schaffen, ebenso haben die Bauern mit der Trockenheit zu kämpfen. Wienand erklärt: „Zwei oder drei Mal mussten die Äcker umgerissen werden, weil der Boden sonst zu hart und trocken für Bepflanzung wäre.“

Heidi Fessel verkauft Lose an Gabi Wolf und Ellen Bucher beim Herbstfest der Gartenfreunde Sprockhövel.
Heidi Fessel verkauft Lose an Gabi Wolf und Ellen Bucher beim Herbstfest der Gartenfreunde Sprockhövel. © FUNKE Foto Services | Barbara Zabka

Auch der Obstanbau stehe aufgrund der hohen Temperaturen vor neuen Herausforderungen, betonen Hiltrud und Helmut Battefeld. „Viele Äpfel haben in diesem Jahr einen Sonnenbrand. Außen an der Schale sieht man recht wenig davon, aber innen drin, da sieht der Apfel dann so aus, als wäre er faul.“

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Da aktuell die Temperaturen allerdings immer weiter fallen, müssen die Gartenfreunde ihre Bepflanzung nun winterfest machen. Christa und Horst Rolf haben einen Balkon, den sie gerne mit Blumenkästen dekorieren. „In Herbst und Winter pflanzen wir andere Blumen als in Frühling und Sommer. Jetzt, im Herbst, kommen zum Beispiel Erika in die Kästen.“

Ähnlich verfährt auch Renate Schröter, sie pflegt leidenschaftlich einen kleinen Gemüsegarten. „Wintersalate überleben Schnee und Frost ohne große Probleme. Auch Knoblauch kann man im Winter gut pflanzen. Je nach dem, wie kalt es ist, decke ich meine Beete auch mit Folie oder Pappe ab.“

Max, Ben, Lena, Philipp und Oma Sylvia von Sondern freuen sich mit Gartenfee Annegret Wegemann ihre Losgewinne.
Max, Ben, Lena, Philipp und Oma Sylvia von Sondern freuen sich mit Gartenfee Annegret Wegemann ihre Losgewinne. © FUNKE Foto Services | Barbara Zabka

In den vergangenen Monaten hatte Schröter vor allem mit Schädlingen zu kämpfen. „Ich habe jeden Tag sicher 70 Schnecken in meinem Garten gefunden. Die haben alles gefressen, Salat und Mangold vor allem. Ich habe lange überlegt, wie ich mit den Schädlingen umgehen soll.“

Ein Hochbeet gegen Schnecken

Schröter hat sich für eine unkonventionelle Lösung entschieden: „Ich habe mir die Tapezierböcke von meinem Mann geliehen, Obstkisten gekauft und sie darauf gestellt. Mit Pappe ausgekleidet, Erde hinein gekippt und dann die Pflanzen vom Boden in die Kisten umgesetzt. Ich habe jetzt also ein improvisiertes Hochbeet. Mit Schnecken habe ich seitdem keine Probleme mehr.“

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Hans-Walter Sante, Vorsitzender des Vereins, ist zufrieden mit dem Verlauf des Nachmittags. „Für uns geht es heute in erster Linie um das Beisammensein und den Austausch. Nicht alle Mitglieder haben noch einen richtigen Garten. Einige bepflanzen einen Balkon oder eine Terrasse, andere haben einfach nur Interesse an der Natur. Dennoch können wir alle voneinander lernen und gemeinsam Spaß haben.“